Ein schöner gepflegter Rasen ist für viele vor ihren Fenstern nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch während der Sommermonate zusätzlicher Lebensraum. Doch bis es soweit ist, gilt es, auf die richtige Rasensorte zu setzen und diese entsprechend gut zu pflegen. Auch wenn sich die Gartenarbeit in ihrer Ausprägung nach den Jahreszeiten richtet, gibt es doch Tätigkeiten, die als grundsätzlich gelten.
Unterschiedliche Rasenarten – für jeden Anspruch die Richtige
Wer sich einen Rasen anlegen möchte, der sollte sich im Vorfeld mit den individuellen Eigenschaften der Rasensorten auseinandersetzen. Je nach Anspruch an Optik und Nutzen, gibt es hier eine große Auswahl.
Der Landschaftsrasen
Dieses Grün eignet sich vor allem für große Flächen, denn es verfügt über einen sehr langsamen Wuchs. Andererseits benötigt diese Rasensorte deutlich weniger Aufwand und Zeit für die Pflege. In Sachen Boden ist der Landschaftsrasen sehr anspruchslos, denn er wächst sowohl bei ständiger Feuchtigkeit als auch bei trockenen Böden. Überzeugend ist seine enorme Robustheit und seine optische Attraktivität. Immerhin wächst er sehr gleichmäßig und besticht mit einem leuchtend grünen Farbton. Zum Einsatz kommt der Landschaftsrasen deshalb vor allem auf Spielplätzen und in öffentlichen Parkanlagen.
Der Spielrasen
Diese Rasensorte ist perfekt geeignet, um auf häufig und viel genutzten Gebrauchsflächen zum Einsatz zu kommen. Deshalb wird er auch gerne als Gebrauchsrasen bezeichnet. Dank seiner Beschaffenheit hält er den großen Belastungen auf Spielplätzen und in öffentlichen Parks bzw. auch zu Hause im Garten sehr gut stand. Er ist sehr strapazierfähig und erfordert einen vergleichsweise geringen Pflegeaufwand. Die großen und kräftigen Halme und Blätter sorgen für eine schöne Optik, wobei der Rasen selbst in Sachen Standort sehr einfach zu handhaben ist. Denn er wächst auch an schattigen Orten.
Der Schattenrasen
Wer sich einen Schattenrasen in seinen Garten holt, der wählt einen absoluten Allrounder. Denn er kann sowohl in sonnigen Teilbereichen gesät werden als auch im schattigen Gelände, wo sich Moos breit macht. Diese Sorte besticht mit einer außerordentlichen Robustheit und einem geringen Pflegeaufwand. Einziges anspruchsvolles Kriterium dieser Rasenart ist eine ausreichende und umfassende Bewässerung.
Der Sportrasen
Der Sportrasen besticht durch seine rasche Regenerierbarkeit, womit er perfekt für enorme und dauerhafte Beanspruchung geeignet ist. Auf Sportplätzen kommt er ebenso zum, Einsatz wie auf Fußballplätzen und weiteren Orten, wo eine massive Belastung gegeben ist. Der Pflegeaufwand ist hier als sehr hoch einzustufen, immerhin müssen in regelmäßigen Abständen kahle Stellen erneuert bzw. repariert werden. Abgesehen davon ist beim Mähen die Schnittlänge exakt bei 40 Millimeter zu wählen.
Der Zierrasen
Dieser Rasen ergibt eine dicht bewachsene und tiefgrüne Rasenfläche. Es besteht in den meisten Fällen eine Ähnlichkeit zum typisch englischen Rasen. Klar ist aber, dass ein hochwertiger Zierrasen weder als Platz für ausgelassene Gartenfeste oder Kindertoben geeignet ist. Im Grunde handelt es sich dabei um eine reine Dekoration, die zwar betreten werden darf, aber nicht intensiv genutzt werden sollte. Der Zierrasen, bestehend aus zarten Blättern und Stängeln, erholt sich sehr langsam und weist damit eine geringe Regenerationsfähigkeit auf.
Der Rollrasen
Wer sein Grün vor der Terrassentüre oder im Garten sehr rasch zur Verfügung haben möchte, der sollte auf einen Rollrasen setzen. Dabei handelt es sich um einen Fertigrasen, der im Handel in Form von 1,5 bis 2,5 Meter langen Streifen erhältlich ist. Diese werden in der Folge einfach nur mehr an der gewünschten Stelle im Garten oder auf der Terrasse positioniert und schon ist das herrliche Grün einer Rasenfläche vorhanden. Auch diese Rasensorte muss allerdings regelmäßig gemäht und gepflegt werden.
Grundsätzliche Bestandteile der Rasenpflege
Auch wenn die Pflege des eigenen Grüns im Garten natürlich stark von den Jahreszeiten abhängt, gibt es grundsätzliche Arbeiten, die zu erledigen sind. Dazu gehört unter anderem das Mähen und Trimmen. Mit diesem sollte der Gartenbesitzer spätestens im März oder April beginnen. Beim ersten Rasenschnitt nach dem Winter dürfen allerdings nur die Spitzen der Grashalme gekürzt werden. Anschließend können ein Gebrauchsrasen auf eine Höhe zwischen 3,5 und 5 Zentimeter bzw. der Zierrasen auf 2 bis 3,5 Zentimeter gekürzt werden. Wer seinen Rasen regelmäßig mäht, wird dafür mit einem dichten Wuchs und einem hohen Maß an Strapazierfähigkeit belohnt. Die Frequenz beim Rasenmähen sollte bei einem Gebrauchsrasen bei sieben bis zehn Tagen liegen. Hingegen muss ein Zierrasen öfter gestutzt werden. Wer diese Arbeit alle drei bis fünf Tage erledigt, kann das Schnittgut auf der Rasenoberfläche liegen lassen. Wichtig ist, dass der Rasenmäher sehr scharfe Messer hat. denn sonst werden die Grasspitzen eher abgerissen und trocknen aus. Damit vergilben sie und das herrliche Grün ist nicht mehr gewährleistet. Um die Rasenkanten zu bearbeiten, sind akku- bzw. handbetriebene Rasenkantenscheren oder Rasentrimmer am besten geeignet. Diese köpfen Gräser und Unkraut mittels eines rasch rotierenden Fadens.
Auch Bewässern gehört zur Rasenpflege
Abhängig von der jeweiligen Witterung muss eine Rasenfläche zwischen Juni und Ende August bewässert werden. Wichtig ist dabei, dass das Wasser den Boden gut durchdringt. Während der Trockenphasen sollte das Gießen etwa 20 Minuten an einer Stelle erfolgen, wobei das Erdreich ca. 10 Zentimeter tief durchfeuchtet werden sollte. Ist dies einmal erledigt, genügt es in der Folge, alle vier bis sieben Tage zu gießen. Wer immer wieder einmal wenig Wasser auf dem Rasen verspritzt, fördert damit die Wurzelbildung unmittelbar an der Oberfläche, womit der Rasen für Trockenheit sehr anfällig wird. Die beste Zeit zum Bewässern ist immer Abends, da zu diesem Zeitpunkt das kühle Nass nicht mehr so schnell verdunstet und auch der Rasen durch den Brennglas Effekt der Sonne bzw. der Wassertropfen nicht verbrennt.
Richtig Düngen bringt schönen Rasen
Ungefähr zu Beginn des Aprils sollte der Rasen das erste Mal im Jahr gedüngt werden. Wer zu diesem Zeitpunkt auch vertikutiert, sollte erst danach die zusätzlichen Nährstoffe des Düngers auf dem Grün verteilen. Gegebenenfalls kann im Sommer bis zu Beginn des Septembers nochmal eine Düngergabe erfolgen. Mittels eines Streuwagens lässt sich das Düngemittel am besten und gleichmäßigsten über die Rasenfläche verteilen, wobei als Zeitpunkt am besten ein bewölkter Tag gewählt wird. Ist zu diesem Zeitpunkt auch noch Regenerwartet, tut dies dem Rasen besonders gut. Denn damit werden die Nährstoffe quasi in den Boden gewaschen. Ist es während einer Phase besonders trocken, sollte auf das Düngen verzichtet werden, da sonst leicht das Gras verbrennen kann. Als bewährtes Produkt ist ein sogenannter Rasen-Langzeitdünger zu nennen, denn damit wird das Gras bis zu sechs Monate mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Wer seinen Rasen gerade angelegt hat, der kann auf spezielle Startdünger setzen.
Vertikutieren und Lüften als wichtige Maßnahme für einen schönen Rasen
Trotz umfassender Pflege kommt es vor, dass sich Blattreste und andere Rückstände zwischen den Grashalmen absetzen, damit wird dem Rasen die Luft zum Atmen genommen. In der Folge kann er nur mehr schlecht wichtige Nährstoffe zum Wachsen und der perfekten Optik aufnehmen. Deshalb ist es wichtig, in regelmäßigen Abständen den Rasen zu vertikutieren bzw. zu lüften. Dabei wird der Filz entfernt, wobei am besten dazu ein Elektro-Vertikutierer verwendet wird. Dieser durchkämmt den Boden mit seinen senkrecht stehenden Messern und zieht den Filz zwischen den Gräsern heraus. Dabei gelangen die Messer einige Millimeter direkt in den Boden. Grundsätzlich sollte ein Rasen einmal jährlich mit dieser Gartenarbeit gepflegt werden, wobei im Frühjahr der beste Moment dafür ist. Auch nach dem ersten Mähen bzw. im September macht das Vertikutieren Sinn. Wichtig ist, dass danach der ausgekämmte Rasenfilz entfernt und der Rasen kräftig gedüngt wird.
Im Gegensatz zum Vertikutieren ist das Lüften des Rasens ein sehr schonender Vorgang bei der Rasenpflege. Denn die entsprechenden Geräte verfügen über elastische Stahlfedern, die das Grün einfach nur an der Oberfläche durchkämmen. Sie dringen dabei nicht in den Boden ein, was ermöglicht, dass diese Gartenarbeit ganzjährig durchgeführt werden kann. Sehr zu empfehlen ist es, wenn dazu Rasenmäher mit einer speziellen Lüfterfunktion verwendet werden, denn damit kann das Mähen und Lüften in einem Arbeitsgang erfolgen.
Nachsäen und Ausbessern als Abschluss der Gartenarbeiten
Zu den grundsätzlichen Gartenarbeiten für einen gepflegten Rasen zählt auch, dass kahle Stellen ausgebessert werden. Bevor sich hier Unkraut verbreitet, heißt es also Nachsäen. Auch an Stellen, an denen im Herbst Blätter und Laub liegen bleiben, müssen die kahlen Stellen ausgebessert werden.
Rasenprobleme, die einfach gelöst werden können
Zu einem der gravierendsten Rasenprobleme gehört ein schütterer Wuchs. Denn aufgrund eines faschen Schnittes können sich vermehrt Unkraut und Moos, aber auch kahle Stellen bilden. Deshalb ist es wichtig, den Rasen niemals sehr hoch werden zu lassen und ihn dann extrem zu kürzen. Damit fehlt den Gräsern der Regenerationspunkt, der sich auf halber Halmhöhe befindet. Ist dieser nicht mehr vorhanden, kann es sehr lange dauern, bis das Gras wieder richtig nachwächst und sich auch in die Breite entwickelt. Während dieser Phase kann Trockenheit dem Rasen extrem zusetzen und die Moos- und Unkrautbildung wird begünstigt. Wer dies vermeiden möchte, der sollte den Rasenmäher so einstellen, dass nur knapp ein Drittel der Halmlänge geschnitten wird. Während der Sommermonate sollte jede Woche gemäht werden.
Unsaubere Rasenkanten sind nicht nur unschön, sondern auch unangenehm
Ein Rasen breitet sich bei seinem Wachstum rasch aus, womit klar ist, dass er rechtzeitig seine Grenzen erhalten sollte. Sonst besteht die Gefahr, dass er sogar Beete überwuchert. Die Gartenarbeit des Rasenkanten Schneidens wird deshalb am besten mit einem speziellen Rasenkantenschneider, der optisch eine Ähnlichkeit mit einem halbmondförmigen Spaten hat, verrichtet. Mit dieser halbrunden Form wird nämlich eine saubere Trennlinie zwischen Beet und Rasen gewährleistet. Bereiche, die mit diesem Gerät nicht erreicht werden können, können mit einem Rasentrimmer bearbeitet werden. Für alle, die diese Arbeit vermeiden möchten, empfiehlt es sich, als Rasenkanten einfach Steine oder besonderen Kunststoff zu verlegen. Denn diese haben eine breite Laufspur, womit der Kantenschnitt bereits beim Mähen erfolgt.
Schlechtes Wachstum oder braune Flecken als Rasenproblem
Dieses Problem findet sich grundsätzlich auf allen Rasenflächen, die über einen längeren Zeitraum nicht gedüngt wurden und viel Unkraut aufweisen. Abhilfe schafft hier, wenn mit einer festen Harke die Grasnarben abgekämmt und bei viel Filz der Vertikutierer verwendet werden. Anschließend kann durch das Verteilen eines organischen Rasendüngers der Boden wieder mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden.
Auch Moos ist ein Problem für viele Rasenbesitzer
Immer wieder ist in Gärten statt des prächtigen grünen Rasens ein dickes Polster aus Moos festzustellen. Dazu sollte der Rasenbesitzer wissen, dass dieses vor allem viel Feuchtigkeit liebt und sich auf Flächen ausbreitet, die kaum gedüngt sind und in der Folge einen geringen pH-Wert aufweisen. Liegt die Rasenfläche noch dazu im Schatten, ist dem Mooswuchs fast nicht mehr beizukommen. Abhilfe schafft jedoch, den Filz im Grün zu lockern und anschließend die Fläche zu düngen. Der pH-Wert sollte regelmäßig überprüft werden, gegebenenfalls kann der Boden auch gekalkt werden. Ist der Rasen komplett vermoost, kann Vertikutieren rasch helfen ebenso wie der Einsatz eines sogenannten Moosvernichters.
Kahle Stellen im Rasen
Wer tobende Kinder und buddelnde Hunde in seinem Garten hat, wird in der Folge oft kahle Stellen auf dem Rasen finden-. Doch diese lassen sich einfach beheben. Dazu wird einfach die Erde an der betroffenen Stelle aufgelockert und etwas Blumenerde, die mit Grassamen vermischt wurde, aufgetragen. Wichtig ist, dies nicht zu dick zu tun, denn die Samen brauchen viel Licht, um zu keimen. Die Erde, in der sich das Saatgut befindet, fest andrücken und während des Keimvorgangs sehr feucht halten. Wer über Bodenunebenheiten in seinem Rasen klagt, der kann dies einfach beheben, indem er an der betroffenen Stelle mit einem Spaten kreuzweise in die Oberfläche sticht und das Arbeitsgerät unter die Grasnarbe führt. Damit lässt sich der Grasboden umklappen. Die entstehende Senke kann mit Erde aufgefüllt bzw. bei Erhebungen einfach abgeschabt werden. Anschließend wird der Rasen wieder zurückgeklappt und die Fläche ist absolut gerade.
Auch Sonnenschutz ist wichtig
Gerade während der heißen Sommermonate muss der Rasen besonders beachtet werden. Um ihn vor der Sonne zu schützen, gibt es einen einfachen Tipp. Dieser sieht vor, beim Rasenmähen einfach die Schnitthöhe um knapp 1,5 Zentimeter zu erhöhen, damit beschatten die Gräser selbst den Boden. Natürlich gehört auch eine regelmäßige Bewässerung abends zur Pflege im Sommer.,
Zusammenfassend
Damit das Grün im Garten richtig schön gedeiht, ist zu Beginn die Wahl der richtigen Rasensorte wichtig. In der Folge muss eine umfassende Pflege, die sich nach den Jahreszeiten richtet, erfolgen.