Die Gestaltung von Badezimmern hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte stark verändert. War dieser Raum bis vor wenigen Jahren vor allem sehr zweckdienlich eingerichtet, übernehmen nun immer mehr unterschiedliche gestalterische Elemente das Kommando und sorgen für eine behagliche und wohnliche Atmosphäre. Vor allem die geschickte Kombination aus Beton und Fliesen ist derzeit der letzte Schrei.
Früher: Zweckmäßigkeit und geschmackliche Verirrungen standen im Vordergrund
Wenn es früher darum ging, einen Feuchtraum in der Wohnung wie etwa das Badezimmer oder das WC zu renovieren oder neu zu gestalten, führte der erste Weg in den meisten Fällen geradewegs in den nächsten Baumarkt. Denn schließlich lagen ja dort bereits die richtigen Fliesen dafür bereit: Einfarbige Fliesen in Grau oder Weiß im Standardformat, die gleichermaßen an den Wänden und am Boden verlegt wurden.
Ab und zu schleusten sich auch diverse Geschmacklosigkeiten ein, die heute ziemlich genauen Aufschluss darüber geben, in welchem Jahrzehnt der Raum letztmalig renoviert wurde. Das typisch deutsche Bad der 1970er-Jahre war den modischen Blumenkleidern dieser Zeit aus der verspäteten Hippie-Ära angepasst. Verzierte Fliesen in dunklen Braun- oder Grüntönen waren für die Wohnung, was der Fuchsschwanz für das Auto war: Ein schickes Accessoire.
Heute: Stilsicherheit und eine große Fliesenauswahl prägen das Geschehen
Diese Zeiten sind in Deutschland glücklicherweise lange vorbei. Die Badezimmertrends im Jahre 2020 sehen ganz anders aus. In der Zwischenzeit ist die Auswahl an schönen Fliesen in den unterschiedlichsten Größen und Designs nahezu unendlich. Früher unvorstellbar: Mittlerweile gibt es XXL Fliesen mit einer Größe von bis zu 1,60 Meter Breite und 3,20 Meter Länge.
Die neue Vielfalt erfordert jedoch auch gute Fliesenleger. Denn mit einer 0815-Verlegung ist es heutzutage nicht mehr getan. Der Fliesenleger agiert hier nicht nur als ausführendes Organ, sondern steht den Interessenten bereits im Vorfeld beratend zur Seite. Er übernimmt somit teilweise die Agenden, die früher ausschließlich einem Innenarchitekten oder einem Einrichtungsberater vorbehalten waren.
Das ist wichtig, denn der Fliesenleger weiß letztlich auch, welche Möglichkeiten sich im jeweiligen Raum bieten. Sehr beliebt ist es beispielsweise im Moment, einen kombinierten Look aus Beton und Fliesen zu erzeugen.
Betonoptik-Fliesen sorgen für antikes Flair
Zum Einsatz kommen dabei Betonoptik Fliesen, die dem Bad ein wenig antikes Flair verleihen. Durch die Schlichtheit dieser Fliesen ist es möglich, sie mit den unterschiedlichsten Farbakzenten zu kombinieren. Durch ihren dezenten Charakter passen sich die Betonoptik-Fliesen wunderbar dem Ambiente im jeweiligen Raum an. Wolkige Strukturen lassen die Fliesen klassisch und schlicht wirken.
Für Lebendigkeit im Raum sorgen dann schließlich besonders farbenfrohe Fliesen in leuchtenden Farben oder mit unterschiedlichen Mustern. Doch Vorsicht: Damit es nicht kitschig wird, erfordert dieser Look sehr viel Fingerspitzengefühl. Die Fliesen bleiben in der Folge für sehr lange Zeit im Raum. Eine Investition in eine gute Beratung und einen professionellen Fliesenleger kann dafür sorgen, dass das Badezimmer für viele Jahre genau so aussieht, wie man es sich ursprünglich vor seinem geistigen Auge vorgestellt hat.
Weitere Ideen und Trends für das Badezimmer
Grundsätzlich geht der Trend zu immer größeren Fliesen. Doch jeder Trend hat auch immer eine Gegenbewegung. Genau aus diesem Grund kommen Mosaikfliesen nun wieder in Mode. Sie eignen sich zwar nicht unbedingt für eine großflächige Verlegung. Dafür ist es mit ihnen aber wunderbar möglich, bestimmte Akzente zu setzen. Dank des hohen Fugenanteils sind sie besonders rutschfest. Deshalb eignen sie sich beispielsweise besonders gut für die Dusche. Beliebt sind sie auch als Bordüre über dem Waschbecken.
Ebenfalls stark im Kommen sind Terrakotta-Fliesen. Diese unglasierten Fliesen haben den großen Vorteil, dass sie im Badezimmer zu einer natürlichen Regulierung der Luftfeuchtigkeit beitragen. Bei vielen sind sie jedoch gefürchtet, weil sie sehr pflegeintensiv sind und sich Flecken oftmals nur sehr schwer wieder entfernen lassen. Doch die Patina, die die Fliesen mit der Zeit entwickeln, sind kein Mangel. Im Gegenteil: Sie werten die Fliesen noch zusätzlich auf.
Holz ist nicht unbedingt jenes Material, das besonders gut für Feuchträume geeignet ist. Doch mit Fliesen in Holzoptik, die echtem Holz in vielen Fällen täuschend ähnlich sehen, ist es jetzt auch möglich, das Badezimmer im derzeit so beliebten Landhaus-Stil oder im Shabby Chic zu gestalten. Besonders geeignet sind diese Fliesen vor allem auf dem Boden. Sie können in weiterer Folge beispielsweise mit spanischen Fliesen in Zementoptik an den Wänden kombiniert werden.