Die Vielseitigkeit verschiedener Rasensorten
In unserem ausführlichen Ratgeber erfahren Sie alles über die vielzähligen, unterschiedlichen Rasensorten. Hierzu zählen neben dem Landschafts-, Spiel- und Schattenrasen auch der Sport-, Zier- und Rollrasen. Alle Rasenarten bringen ihre individuellen Eigenschaften mit sich. Wir werden uns nun sämtliche Rasensorten genauer ansehen. Übrigens haben wir auch einen Artikel für Sie, wie Sie am besten einen neuen Rasen säen.
Landschaftsrasen –Der perfekte Rasen für große Flächen
Ob parkähnliche Flächen, große Schrebergärten oder das eigene Gartenparadies zu Hause – Wer viel Grün pflegen möchte, der ist mit dem sogenannten Landschaftsrasen bestens beraten. Im Vergleich zum herkömmlichen Rasen, verfügt dieser über zahlreiche Vorteile. Diese sorgen nicht nur für ein optisches Wunderwerk, sondern ersparen dem Gartenbesitzer zugleich auch viel Zeit und Arbeit. Näheres hierzu im Nachfolgenden.
Was sind die Vorteile der speziellen Rasensorte?
Vor allem große Grünflächen erfordern viel Zeitaufkommen, wenn es um die Pflege geht. Dies betrifft allerdings in erster Linie die gängigen Rasensorten. Da die meisten Rasen recht schnell wachsen, sind große Grünflächen mit einem enormen Zeitaufwand verbunden. Schließlich muss der Rasen regelmäßig gemäht werden. Ebenso entscheidend sind natürlich auch die Wetterverhältnisse, denn Sonne, Regen und Schatten können der Grünfläche extrem zusetzen. Der Landschaftsrasen entfaltet hier aber seine volle Pracht und erstrahlt in einem saftigen Grün. Genau aus diesem Grund ist diese Rasensorte äußerst beliebt.
Völlig egal ob ein trockener Boden, ständige Feuchtigkeit oder das Wachstum – Der Landschaftsrasen punktet einfach auf allen möglichen Ebenen. Diese Rasensorte wächst nicht nur besonders langsam, sondern ist zugleich auch noch sehr robust. Sie verträgt Feuchtigkeit, Staunässe und Hitze gleichermaßen gut. Dank der optimalen Beschaffenheit regeneriert sich der Rasen von selbst. Neben den erwähnten Vorteilen ist der Landschaftsrasen sogar recht hübsch anzusehen. Jedoch sollte man hier eher von einer Wiese, statt von einem Rasen sprechen.
Die Zusammensetzung des Landschaftsrasens
Diese pflegeleichte, robuste und vielseitige Rasensorte ist in zahlreichen Samenmischungen erhältlich. Besonders beliebte Mischungen bestehen beispielsweise aus Fioringras, Rotschwingel und Wiesenrispe. Diese Samenmischung wird überwiegend in Parkanlagen, auf Spielplätzen und an anderen öffentlichen Orten gesät.
Achtung: Die Mischungen unterscheiden sich in ihrem anteiligen Prozentsatz nach den Gegebenheiten der jeweiligen Rasenflächen. Schattige Plätzchen benötigen daher eine komplett andere Zusammensetzung, als sonnige Stellen im Park. Wenden Sie sich bei Fragen einfach an einen Gartenfachmann. Dieser wird Sie sicher gerne individuell und gartenspezifisch beraten.
Landschaftsgarten anlegen – Mögliche Beispielmischung
Wir möchten Ihnen nun eine Beispiel-Samenmischung aufzeigen. Diese ist ähnlich wie die obenerwähnte Mischung zusammengesetzt. Sie eignet sich hervorragend für große Parks. Die Prozentangaben geben Auskunft darüber, wie viel Samen Sie von der jeweiligen Rasenpflanze benötigen. Wer sich an diese Angaben hält, wird sich über einen robusten, pflegeleichten, langsam wachsenden und saftig grünen Rasen erfreuen.
- 40 Prozent Ausläufer Rotschwingel
- 30 Prozent Härtlicher Schwingel
- 20 Prozent Trügerrischer Rotschwingel
- 5 Prozent Wiesenrispe
- 5 Prozent Fionigras
Wer über besonders schattige Plätzchen verfügt, der sollte noch einen Anteil von rund 10 Prozent Läger Rispengrad beimischen. So kann der Rasen auch optimal in schattigeren Lagen gedeihen.
Spielrasen – Der perfekte Rasen für Gebrauchsflächen!
Der Spielrasen wird gerne auch als Gebrauchsrasen bezeichnet. Dank seiner Beschaffenheit hält er besonders großen Belastungen auf Spielplätzen, in Parks sowie in Gärten stand. Grundsätzlich besteht diese Rasensorte aus einer Mischung unterschiedlicher Rasensamen. Hierzu kommen wir in einem späteren Abschnitt. Wie der Name bereits verrät, ist der Spielrasen für herumtobende Kinder gedacht. Doch neben diesem positiven Aspekt kann der Spielrasen noch mit weiteren Vorteilen punkten. Aufgrund der hohen Strapazierfähigkeit kommt der Rasen gerne auch bei Gartenpartys zum Einsatz. Der Spielrasen kann daher jedem Gartenbesitzer empfohlen werden, der in seiner Grünfläche nicht nur ein Kunstwerk sieht, sondern sie auch regelmäßig benutzen möchte.
Welche Vorteile bringt ein Spielrasen mit sich?
Neben der Nutzung als Spiel- und Gebrauchsrasen kann diese Rasensorte auch zur Herstellung von Weideland oder zur Futtergewinnung verwendet werden. Zudem sollten Sie wissen, dass der Spielrasen als besonders strapazierfähig gilt. Selbst den höchsten Belastungen kann er standhalten.
Bei den sogenannten Saatgutmischungen für den Spielrasen wurde explizit darauf geachtet, dass die eine Rasensorte den Nachteilen der anderen Sorte perfekt entgegenwirkt.
Auch der Pflegeaufwand hält sich im Vergleich zu anderen Rasenarten eher gering. Besonders hervorheben sollte man, dass diese Rasenart selbst an den schattigsten Plätzchen wächst und gedeiht. Gleichzeitig genießt der Spielrasen aber auch viel Sonnenschein und hält daher auch Trockenphasen problemlos aus.
Neben diesen vielzähligen positiven Eigenschaften kann der Spielrasen noch mit einem weiteren positiven Aspekt punkten, denn seine kräftigen und großen Blätter sorgen für ein wunderschönes Design.
Mögliche Samenmischungen
Wer eine möglichst homogene Fläche auch bei dauerhafter Beanspruchung erhalten möchte, der muss bei der Auswahl der Samenmischung viel Wert auf robuste Gräser legen. Ebenso sollten sie sich gut und schnell regenerieren können. Ein gutes Beispiel hierfür ist deutsches Weidelgras. Aber Vorsicht, denn man kann nicht alles haben. Wer großen Wert auf Robustheit legt, der muss hier zumeist einen Kompromiss bezüglich der optischen Erscheinung eingehen. Warum? Ganz einfach – Die robusten und strapazierfähigen Grassorten verfügen häufig über große und kräftige Blätter. Horst bildende oder auch Büschel ausbildende Arten sollten beim Spielrasen besser gemieden werden, denn schließlich soll eine möglichst homogene Grünfläche entstehen.
Wir möchten Ihnen nun eine besonders beliebte und typische Samenmischung vorstellen. Mit Hilfe der nachfolgenden Beispielmischung können Sie einen robusten Gebrauchsrasen anlegen:
- 40 Prozent Deutsches Weidelgras
- 30 Prozent Wiesenrispe
- 20 Prozent Ausläufer Rotschwingel
- 10 Prozent Trügerrischer Rotschwingel
Wer einen etwas weniger beanspruchbaren aber feinblättrigen Gebrauchsrasen anlegen möchte, der sollte einen Blick auf die nun folgende Samenmischung werfen:
- 40 Prozent Wiesen Rispengras
- 35 Prozent Herbst Rotschwingel
- 10 Prozent Haarblättriger Schwingel
- 10 Prozent Rotschwingel
- 5 Prozent Rotes Straußgras
Noch mehr Vorteile gefällig?
Darf es noch ein bisschen mehr sein, dann sollten Sie unbedingt auf verschiedene Samenmischungen zurückgreifen. Hier gilt darauf zu achten, welche baulichen und landschaftlichen Bedingungen auf der jeweiligen Fläche vorherrschen. Nutzen Sie beispielsweise spezielle Mischungen für im Halbschatten liegende Spielrasen. Dieser erhöhte Aufwand wird sich später mit Sicherheit rechnen, denn der Pflegeaufwand durch Moos, nachsäen und Krankheitsbefall wird deutlich verringert. In sogenannten Problemzonen könnten Sie zum Beispiel auf weniger beanspruchbare Samenmischungen zurückgreifen, denn so können Sie noch besser auf entsprechende Gegebenheiten reagieren.
Schattenrasen – Der optimale Allrounder!
Zahlreiche Rasenflächen verfügen über Teilbereiche, die nur sehr selten die täglichen Sonnenstrahlen genießen können. Diese Bereiche sind häufig schattiger als der Rest der Grünfläche. Dadurch wird das Wachstum des Rasens vor eine große Herausforderung gestellt. Der anteilige Schattenwurf wird häufig von hohen Häusern und Baumkronen erzeugt. Selbst die modernsten Fußballstadien kämpfen immer wieder mit diesem Problem – Grünflächen werden besonders selten mit dem für die Rasengräser lebensnotwendigen Sonnenlicht versorgt.
Vor allem zu Beginn der ersten Vegetationsperiode werden die schattigen und feuchtwarmen Grünflächen mit anspruchslosen Moosen besiedelt. Auch Algen wachsen dort immer wieder. Durch derartiges Unkraut werden die eigentlichen Rasengräser nach und nach verdrängt. Genau aus diesen Gründen wurde der sogenannte Schattenrasen entwickelt. In diesem Fall sprechen wir auch von einer Spezial Rasensamenmischung, die sowohl sonnige als auch schattige Teilbereiche verträgt.
Qualität muss sein!
Qualitativ hochwertige Schattenrasen Samenmischungen eignen sich natürlich nicht nur für schattige Bereich, sondern auch für sonnige Grünflächen. Zudem können sie auch für trockenen Bereichen und lehmige Böden zum Einsatz kommen. Ob Sie sich nun für einen Spiel-, Landschafts- oder Schattenrasen entscheiden, die Kriterien sind stets gleich! Wählen Sie ausschließlich Rasensamenmischungen von höchster Qualitätsstufe. Im besten Fall verfügen Ihre Wunschsamen zudem über die höchste RSM Bewertung. Vor allem Schattenrasen von minderer Qualität können den hohen Anforderungen der Grünfläche nur sehr selten gerecht werden. Eine verheerende Folge hieraus ist, dass die Rasenfläche innerhalb kürzester Zeit an Deckung verliert. Somit muss der Rasen nach kurzer Dauer direkt wieder ausgetauscht werden.
Wo wird der Schattenrasen eingesetzt?
Die Voraussetzung für eine dichte und grüne Rasenfläche ist selbst bei dieser robusten Rasensorte das wichtige Sonnenlicht. Daher sollten die schattigen Teilbereiche keinesfalls zu dunkel sein. Ebenso muss noch eine ausreichende Menge an Sonnenlicht auf die Grünfläche treffen können. Kommt es zu keiner Tageszeit zur Sonneneinstrahlung, dann können sich selbst die besten Rasensorten aufgrund des fehlenden Lichtes nicht mehr etablieren. Folge hieraus ist das Wachstum anspruchsloserer Pflanzenarten. In diesem Fall sprechen wir wieder von Moos und Unkraut.
Zudem sollten Sie bei der zu begrünenden Rasenfläche darauf achten, dass sich keine Nadelbäume in näherer Umgebung befinden. Deren Wurzeln befinden sich recht häufig im oberen Bodenbereich und können dafür sorgen, dass die Rasengräser nicht mehr ausreichend Wasser erhalten. Ebenso müssen die Gräser mit den Nadelbäumen um die vorhandenen Nährstoffe konkurrieren. Wer also Schattenrasen Samen in der Nähe von Bäumen einsetzen möchte, sollte den eben erwähnten Punkten unbedingt Beachtung schenken.
Welche Rasensorten eignen sich für den Einsatz als Schattenrasen?
Wir möchten Ihnen nun einige Rasensamensorten vorstellen, welche sich hervorragend für den Einsatz als Schattenrasen eignen. Zudem werden sie den hohen Ansprüchen der Grünfläche zu hundert Prozent gerecht.
- Schaf-Schwingel – Festuca trachyphylla NORDIC
- Haarblättriger Rot-Schwingel – Festuca rubra trichophylla SMIRNA
- Gewöhnlicher Rot-Schwingel – Festuca rubra rubra ROSSINANTE
- Deutsches Weidelgras – Lolium perenne FLAMENCO
- Deutsches Weidelgras – Lolium perenne VESUVIUS
- Wiesen-Rispengras – Poa pratensis BROOKKLAWN
- Lägerrispe – Poa Supina
Der Pflegeaufwand von Schattenrasen
Im Grunde genommen sind Schattenrasen nicht nur extrem robust, sondern auch relativ pflegeleicht. Dennoch sollten Sie wie bei allen anderen Rasenarten auf die richtige Pflege achten. Ebenso sollte natürlich auch die bedarfsgerechte Nährstoffversorgung und die optimale Bewässerung eingehalten werden. Eventuelle Kahlstellen sollten zeitnah mit einer hochwertigen Nachsaat geschlossen werden, denn nur so lassen sich Unkraut und Moos vermeiden. Wer sich an diese Pflegemaßnahmen hält, wird sich über Jahre hinweg an einer gesunden, saftig grünen und optisch ansprechenden Rasenfläche erfreuen.
Sportrasen – Der robuste und langlebige Ausdauerathlet!
Jeder kennt das Sprichwort: Sport ist Mord! Doch ist hier tatsächlich was dran? Was den Rasen angeht, so stimmt diese Aussage. Jede Grünfläche, die für Sportaktivitäten herhalten soll, allerdings mit den falschen Samen hergestellt wurde, leidet unter den Sportaktivitäten. Fitness freudige Menschen üben ihre sportlichen Aktivitäten mit Sicherheit viel lieber und angenehmer auf einem gut gepflegten Sportrasen aus. Ein einfacher „Ascheplatz“ stellt für die Sportler ein eher unbefriedigendes Ergebnis dar. Dennoch gilt zu bedenken, dass der Herstellungs- und Erhaltungsaufwand für einen hochwertigen Sportrasen erheblich höher ist als die Zeitinvestition in einen „Ascheplatz“.
Wer mehr über den Sportrasen und seine Eigenschaften erfahren möchte, sollte unbedingt die nachfolgenden Zeilen lesen.
Wie hoch ist der Pflegeaufwand und welche Ansprüche hat der Sportrasen?
Verständlicherweise zählt der Sportrasen zu den Rasensorten mit den höchsten Ansprüchen an die eigene Belastbarkeit. Bedauerlicherweise sind diese Ansprüche ganzjährig aktuell. Jedoch kann man hier von Glück sprechen, denn schließlich hat der Sportrasen nicht ganz so enorme Ansprüche wie der Zierrasen an sein optisches Design. Dank dieser Eigenschaft können auch Grassamen mit größeren Blattbildern genutzt werden. Derartiges Blattgut sorgt für eine bessere Regenerierbarkeit und eine allgemeine Robustheit.
Damit der Sportrasen das gesamte Jahr über gut aussieht, ist der damit verbundene Pflegeaufwand durchaus als sehr aufwändig einzustufen. In regelmäßigen Abständen sollten Pflegemaßnahmen inklusive Reparaturen abgenutzter und kahler Stellen erfolgen. Wer einen derartigen Rasen herstellen möchte, der sollte den Pflegeaufwand keinesfalls unterschätzen. Bei dauerhafter und regelmäßiger Nutzung ist dieser mit einer noch höheren Zeitinvestition verbunden.
Zu einer der wichtigsten Pflegevorkehrungen zählt in erster Linie das Rasenmähen. Die Häufigkeit des Mähens und der Schnitt sind entscheidend für die Qualität und Gesundheit der Grünfläche. Es gilt zu beachten, dass der Sportrasen weder zu kurz geschnitten noch zu lang gewachsen sein darf. Anderenfalls leiden die eingesäten Rasenpflanzen enorm darunter. Die Regel besagt, dass eine Schnitthöhe von 40 Millimetern nicht überschritten werden sollte. Zudem sollte der optimale Mähabstand während der Wuchsphase eine Woche betragen. Ganz im Gegensatz zu älteren Grünflächen, denn diese gedeihen am besten, wenn sie alle 14 Tage gemäht werden.
Wie setzt sich die optimale Sportrasen Mischung zusammen?
Die Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau empfiehlt als Sportrasen Saatgut in erster Linie eine Variation der Regel Saatgut Mischung RSM3.2. Näheres hierzu erfahren Sie in den nachfolgenden Zeilen.
Die Sportrasen Regelmischung enthält folgende Gräserarten:
- Rund 60 Prozent Wiesenrispengras in 3 verschiedenen Untersorten. Hier kommt häufig auch die Bezeichnung „Poa pratensis“ zum Einsatz.
- Knapp 40 Prozent deutsches Weidelgras in 2 verschiedenen Untersorten. Hier ist häufig auch die Rede von „Lolium perenne“.
Tipp: Je nach klimatischen Verhältnissen, Bodenbeschaffenheit und Beschattung sollte die Mischung variieren oder mit anderen Grassorten gemischt werden. Für einen Sportrasen in schattigeren Gebieten sollte daher beispielsweise Läger-Rispengras zum Einsatz kommen. Häufig findet man diese Grassorte auch unter der Bezeichnung „Poa supina“. Wer seinen Sportrasen auf besonders feuchten Untergründen herstellen möchte, sollte bestenfalls auf einen Anteil des Rotschwingels zurückgreifen. Schließlich verfügt er über eine besonders hohe Feuchtigkeitsresistenz.
Grundsätzlich sollte ein hochwertiger und professioneller Sportrasen ausschließlich von einer Fachfirma angelegt werden. Warum? Ganz einfach – Die hohen Ansprüche an seine Belastbarkeit erfordern bei der Rasenherstellung ein gewisses Maß an Erfahrung.
Zierrasen –Die Perfektion unter den vielzähligen Rasensorten!
Unter einem Zierrasen versteht man eine tiefgrüne, dicht bewachsene und optisch wunderschöne Rasenfläche. Ein wunderbares und klischeehaftes Vorbild stellt der berühmte englische Rasen dar. Nahezu jeder kennt das satirische Bild der altbewährten Gärtner, die sich kniend auf dem Zierrasen befinden, um auch die letzten zu lang gewachsenen Grashalme mit Hilfe einer Nagelschere in Form zu bringen. Gefolgt von den Worten: Ich liebe die Natur!
In der heutigen Zeit versteht man unter dem Begriff „Natur“ etwas anderes als einen starr gepflegten und artenarmen Zierrasen. Nichts desto trotz erfreut sich diese Rasensorte auch hierzulande immer größerer Beliebtheit. Was es mit dem Zierrasen auf sich hat und worauf zu achten gilt, erfahren Sie in den kommenden Zeilen.
Der kleine aber feine Unterschied zwischen einem Zier- und einem Gebrauchsrasen
Im Prinzip handelt es sich bei beiden Rasensorten um Grünflächen. Doch dennoch gibt es hier einen entscheidenden Unterschied, dieser betrifft den Beanspruchungsgrad des Rasens. Ein hochwertiger Zierrasen eignet sich tatsächlich eher wenig für herumtobende Hunde, ausgiebige Grillfeste und spielende Kinder. Wer derartige Vorhaben nicht unterlassen kann, der sollte die Gedanken an einen perfekt geschnittenen Zierrasen besser vergessen. In diesem Fall hätte die zarte Grünfläche nämlich keine Chance zu überleben.
Allerdings bringt der Zierrasen auch einige Vorteile mit sich. Einer der größten positiven Aspekte ist das wunderbare Bild eines saftig grünen und gepflegten Teppichs unter den Füßen. Die Grünfläche wirkt weich und angenehm. Ebenso erwähnenswert ist die dichte Grasnarbe des Rasens. Diese kann aufgrund Ihrer Struktur besonders stark zurückgeschnitten werden.
Selbstverständlich darf die Grünfläche durchaus betreten werden, eine intensivere Nutzung sollten Sie aber besser vermeiden. Anderenfalls leidet der Rasen recht schnell darunter.
Wie pflege ich den Zierrasen richtig?
Wer über einen Zierrasen nachdenkt, sollte sich natürlich auch über die optimale Pflege im Klaren sein. Da der Zierrasen in Hinsicht auf den Pflegeaufwand besonders anspruchsvoll ist, sollten Sie nachfolgende Tipps beherzigen. Nur so wird Ihr neuer Zierrasen über ein vitales Wachstum verfügen.
- Mähen Sie den Zierrasen keinesfalls bei Nässe
- Bei extremer Trockenheit muss die Grünfläche 2 bis 3 Mal pro Woche gewässert werden
- Eine Schnitthöhe von 4 bis 6 Zentimeter gilt als perfekt
- Je häufiger die Grünfläche gemäht wird, desto üppiger wachsen und verzweigen die einzelnen Grashalme
- Vom warmen Frühjahr bis hin zum Hebst sollte der Zierrasen in regelmäßigen Abständen organisch sowie mineralisch-organisch gedüngt werden
Tipp: Vermooste Rasen und mit Unkraut bewachsene Zierrasen können mit wenigen Handgriffen wieder in vollendeter Schönheit erstrahlen. Dies gelingt indem Sie die Rasenfläche vertikutieren, aerifizieren, sanden und im Anschluss düngen.
Welche Zierrasenmischung eignet sich am besten?
In unserem nachfolgenden Beispiel möchten wir Ihnen eine Samenmischung vorstellen, die auch für einen im Halbschatten liegenden und mäßig trockenheitsresistenten Zierrasen in Frage kommt. Natürlich können Sie die vorgestellte Mischung auch immer individuell variieren. In diesem Fall sollten Sie allerdings Ihre eigenen Anforderungen an den Zierrasen beachten. Wenden Sie sich doch einfach an einen erfahrenen Rasenspezialist, dieser wird Ihnen hier mit Sicherheit behilflich sein.
Unser Beispiel der Zierrasenmischung:
- 35 Prozent Ausläufer Rotschwingel
- 35 Prozent Trügerischer Rotschwingel
- 20 Prozent Wiesenrispe
- 10 Prozent Rotes Straußgras
Wer zur eben erwähnten Samenmischung greift, der wird sich innerhalb kürzester Zeit an einem wunderschönen, saftig grünen und zarten Zierrasen erfreuen.
Rollrasen – Der Fertigrasen für Ungeduldige!
Nicht immer hat man die Zeit darauf zu warten, bis sich aus der Aussaat eine fertige Grünfläche entwickelt. Vielleicht planen Sie einen baldigen Poolbau in Ihrem Garten oder es steht zeitnah eine große Familienfeier an? Natürlich möchten auch die Kinder so schnell wie nur möglich im Garten herumtollen. In derartigen Situationen können Sie besten Gewissens zum Rollrasen greifen. Hier handelt es sich um einen sogenannten Fertigrasen. Bei der Herstellung wird er über riesige Flächen gezogen und anschließen mit Hilfe der Schälmaschine in rund 1,5 bis 2,5 Meter lange sowie 40 bis 50 Zentimeter breite Streifen zurechtgeschnitten. Die Dicke der Rasenstreifen variiert zwischen 1,5 und 3 Zentimeter.
Möchten Sie mehr Informationen über den Rollrasen erhalten, dann sollten Sie an dieser Stelle einfach weiterlesen. Wir zeigen Ihnen worauf es bei dieser Rasensorte ankommt. Ebenso widmen wir uns dem Pflegeaufwand und den optimalen Pflegemaßnahmen.
Wie setzt sich die perfekte Rollrasen Samenmischung zusammen?
Grundsätzlich sollten Sie zwischen zwei unterschiedlichen Rollrasensorten unterscheiden. Zum einen gibt es den Spiel- und Sportrollrasen, zum anderen den sogenannten Premium Rollrasen. Wir möchten Ihnen anhand beider Beispiele die perfekten Saatgutmischungen aufzeigen.
Die optimale Samenmischung für einen Premium Rollrasen
Sie entspricht einer Regel-Saatgut-Mischung 3.1. und enthält häufig folgende Gräser Bestandteile:
- 30 Prozent deutsches Weidelgras
- 50 Prozent Wiesen Rispengras
- 20 Prozent regenerierbares Weidelgras
Das perfekte Samenmischverhältnis für einen Spiel- und Sportrollrasen
In diesem Fall sprechen wir von einer Regel-Saatgut-Mischung 2.3. Folgende Grassamen sind oft vorhanden:
- 35 Prozent Wiesen Rispengras
- 25 Prozent Rot-Schwingel (Festuca rubra tricophylla)
- 20 Prozent deutsches Weidelgras
- 20 Prozent Rot-Schwingel (Festuca rubra commutata)
Die perfekte Rollrasen Pflege
Selbstverständlich muss auch der Rollrasen in regelmäßigen Abständen gepflegt werden. Neben dem Mähen und Düngen stehen noch weitere Aufgaben auf der To-do Liste:
- Vertikutieren: Dieser Vorgang verbessert den Wasser- und Lufthaushalt Ihrer Grünfläche.
- Unkraut entfernen: Unkraut können Sie während den gesamten warmen Monaten über entfernen.
- Kalken: Bei zu saurem Boden sollten Sie Ihren Rollrasen unbedingt kalken.
- Besanden: Das Besanden sorgt für eine Verbesserung der Bodentextur und für einen Ausgleich eventueller Unebenheiten.
- Fehlstellen ausbessern: Im Frühjahr und Herbst haben Sie die Möglichkeit, Fehlstellen in Ihrer Grünfläche auszubessern.
Im Grunde ist der Pflegeaufwand als recht gering anzusehen. Schließlich gleicht er den herkömmlichen Vorgehensweisen sämtlicher Rasenarten.
Unser Fazit
Wie Sie sehen können gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Rasensorten. Dank unserem Ratgeber sollten Sie sich nun im Klaren darüber sein, für welche Rasenart Sie sich entscheiden. Sie haben die Wahl zwischen einem Landschaftsrasen, Spielrasen, Schattenrasen, Sportrasen, Zierrasen oder Rollrasen. Welchen Sie zu Ihrem Favoriten krönen bleibt Ihnen und Ihren Vorhaben überlassen.