Eine Immobilie vor dem Verkauf renovieren: Lohnt sich das?

Alte Fliesen werden entfernt
Optisch wirken neue Fliesen oft Wunder, sind aber auch nicht günstig - Foto: ginasanders / depositphotos.com

Möchte man sich von seiner eigenen Immobilie trennen und für sein Objekt einen guten Preis erlangen, fragen sich viele Menschen, ob eine Renovierung vor dem Verkauf eine sinnvolle Investition ist oder eher rausgeschmissenes Geld darstellt. Hier muss man sich entscheiden, ob man noch Geld in das Haus oder die Wohnung investieren möchte, um den Verkaufswert und die Attraktivität des Objekts zu erhöhen oder ob das Geld nicht lieber in das neue Projekt eines Eigenheims gesteckt werden sollte, da die Renovierungskosten mitunter zu hoch werden könnten. Die folgenden Vor- und Nachteile ergeben einen Überblick, um sich bei dieser Frage orientieren zu können:

Der erste Eindruck zählt

Wie in allen Bereichen des Lebens gilt auch hier, dass der erste Eindruck einen immensen Eindruck auf die nachfolgende Entscheidung hat. Der Immobilienmakler kann Ihr Objekt am besten vermarkten, wenn es sauber und ordentlich daher kommt – denn das Gefühl einer neuen, unverbrauchten Wohnung lieben Kunden, die ja Ihre Nachfolger in der Wohnung oder dem Haus darstellen.

Ist der erste Eindruck nicht so gut, springt der Interessent komplett ab oder aber er hat mit Ihrem renovierungsbedürftigen Objekt eine Steilvorlage gefunden, um den Kaufpreis deutlich in die Tiefe drücken zu können. Ein Reparaturaufwand von nur 100 EUR kann dann schnell die Forderung nach 1000 EUR Nachlass mit sich ziehen, wie man auch bei diesem Sachverständigen nachlesen kann.

Daher sollte man vor allem Kleinreparaturen und dekorative Maßnahmen vornehmen: Diese kosten nicht viel Geld und sind auch nicht so zeitaufwändig. Das Streichen von Wänden und Füllen von Bohrlöchern hat bereits einen großen Effekt! Hinzu kommt, dass Kaufinteressente meist den Einsatz dieser kleinen Renovierungsmaßnahmen kostenintensiver einschätzen, als sie tatsächlich sind – Dies pusht den Kaufpreis zusätzlich in die Höhe!

Die Ausstattung beeinflusst den Kaufpreis

Für eine gehobene Ausstattung kann bereits ein über 15 Prozent höherer Preis pro Quadratmeter erreicht werden, als bei einer Immobilie mit „normaler“ Ausstattung. Eine gehobene Ausstattung bedeutet dabei, dass das Objekt den Ansprüchen eines zeitgerechten Wohn- und Lebensraums entsprechen: Es sollte ein Bad, eine Zentralheizung, Doppelfenster und Teppichboden oder Parkettfußoden vorhanden sein. Zudem sollte das Haus oder die Wohnung über einen guten Schnitt, der viel nutzbare Wohnfläche bietet, verfügen.

Bei diesen aufgeführten Eigenschaften kann man vor allem den Bodenbelag und die Verglasung am besten verändern: Allerdings sind diese Maßnahmen zwar einfacher umzusetzen, allerdings auch mit höheren Kosten verbunden. Hier muss abgewogen werden und zudem das Umfeld der Immobilie mit in Augenschein genommen werden: Befindet sich die Wohnung in einer angesagten Gegend, verfügt aber nur über eine normale Standardausstattung, könnte eine Renovierung bzw. Sanierung sinnvoll sein!

Die Aufwertung muss sich lohnen: Tipps und Tricks

Es gibt viele Kleinreparaturen und kostengünstige Renovierungsmaßnahmen, die aber einen großen Effekt auf den zu steigernden Verkaufswert haben können. Selbstredend sollte dabei die Investition nicht höher sein als der durch die Investition erzielte Kaufpreis. Hier ist es sinnvoll, genaue Finanzpläne für die Ausgaben der kleineren Renovierungsmaßnahmen anzulegen und konsequent zu führen.

Neben Wände streichen lohnen sich hier beispielsweise kleinere Reparaturen, wie ein tropfender Wasserhahn, ein undichter Duschschlauch oder kaputte Steckdosen. Die Fassade der Immobilie benötigt keinen neuen Anstrich, jedoch sollte sie von Dreck und Bewuchs befreit werden. Auch bei einem undichten Dach kann gespart werden: Es braucht nicht das gesamte Dach ausgetauscht werden, sondern es reicht die Ziegel an den betroffenen Stellen zu wechseln.

Eine größere Sanierung lohnt sich wirklich nur bei extrem heruntergewirtschafteten Immobilien, die ohne eine Renovierung auf dem Immobilienmarkt nicht mehr viel Verkaufswert und somit keine Chance mehr hätten. Doch auch hier gilt, immer das Kosten-Nutzen-Prinzip im Auge zu behalten: Eine Komplett-Sanierung eines Bades in einer kleinen Wohnung ist beispielsweise nicht sinnvoll. Ähnlich verhält es sich unglücklicherweise auch mit Objekten, die in einer Umgebung stehen, die von hohem Bevölkerungsschwund und geringer Kaufkraft von Immobilien betroffen ist – Hier lohnen sich nur geringe Investitionen.

Fazit

Da der erste Eindruck bei der Wohnungs- oder Hausbesichtigung stets ausschlaggebend ist, sollte vor allem auf Schönheits- und Kleinreparaturen nicht verzichtet werden. Man sollte sein Budget dennoch nicht mit übertriebenen Investitionen ausreizen, sondern stets das finanzielle Kosten-Nutzen-Aufwand-Prinzip im Hinterkopf behalten!