Haus kaufen – worauf achten?

Immobilienmaklerin und Käufer schütteln Hände
Wer ein Haus kauft, muss viel beachten, damit es kein Fiasko wird. - © depositphotos.com @ stasique

Das sollten Sie beachten, wenn Sie ein Haus kaufen

Viele Menschen wünschen sich ein eigenes Haus. Doch, wer sich den Traum vom Haus erfüllen möchte, der sollte vor dem Kauf einiges beachten. Der Kauf von einem fertigen Haus bietet aber natürlich auch einige Vorteile. So kann man sich ein Eigenheim in der bevorzugten Umgebung suchen, wobei einem ein Immobilienmakler viel Zeit ersparen kann. Außerdem kann man das zukünftige Zuhause vorab besichtigen und man kann nahezu direkt einziehen. Bei einem Neubau sieht das anders aus, denn hier beträgt die Bauzeit schnell mehrere Monate. Dazu kann man auch den Stress vermeiden, der oftmals mit dem Hausbau verbunden ist. Doch der Hauskauf ist eben nicht nur vorteilhaft, denn es gilt dem Wunschobjekt sehr viel Aufmerksamkeit zu schenken, denn ansonsten kann der Hauskauf zu einem teuren Missverständnis verkommen.

Das Baujahr ist ein entscheidender Faktor beim Hauskauf

Nicht außer Acht zu lassen beim Hauskauf ist immer das Baujahr. Denn natürlich entsprechen ältere Häuser nicht den aktuellen Qualitätsstandards im Hinblick auf Schallschutz, Isolierung und Energieeffizienz. Wurde das Haus nicht zwischenzeitlich renoviert, dann kauft man praktisch die Qualität aus dem jeweiligen Baujahr. Bei sehr alten Gebäuden, die rund um 1900 bis 1920 erbaut wurden, müssen zumeist Elektroleitungen und Rohre erneuert werden (Tipp: gleich auf eine Osmoseanlage umstellen). Die Bausubstanz ist oftmals gut, aber Wärmedämmung und Schallisolierung fehlen häufig komplett. Fenster sind auch in den meisten Fällen nur einfach verglast. Tipp: Den Fenstern sollten Sie sehr viel Aufmerksamkeit beim Hauskauf schenken.

Hinterfragen Sie Baumaterialien, um die Bausubstanz bewerten zu können

Auch auf die verwendeten Materialien sollten Sie genau achten, denn gerade in sehr alten Häusern wurden sehr oft gesundheitsschädliche Baustoffe verarbeitet. Teilweise wurden noch in den 80er Jahren Baumaterialien mit Schadstoffen eingesetzt. Erfragen Sie die eingesetzten Baustoffe also unbedingt bevor Sie ein Haus kaufen. Da es für Laien sehr schwierig ist Mängel an der Bausubstanz zu erkennen, kann es sich empfehlen, einen Bausachverständigen hinzuzuziehen. Einen teuren Fehlkauf kann man sich dadurch ersparen. Außerdem kann man sich so vor notwendigen Folgekosten für eine grundlegende Sanierung beziehungsweise Renovierung schützen.

Ein Bausachverständiger kann eine entscheidende Hilfe beim Immobilienkauf sein

Heute ein immens wichtiges Thema aufgrund zunehmender Energiekosten ist die Dämmung. Kaufen Sie ein älteres Haus, welches noch nicht den aktuellen Stand der Energiesparverordnung entspricht, dann wird ein Umbau erforderlich. Heute kann man zwischen verschiedenen Dämmmaterialien wählen, angefangen bei Glaswolle und Steinwolle über Hartschaum und Schaumglas bis hin zu den verschiedensten Naturstoffen. Durch eine hochwertige Dämmung kann man langfristig Heizkosten sparen. Des Weiteren ist es natürlich wichtig, dass keine Feuchtigkeit in das Haus und insbesondere in das Mauerwerk Einzug genommen hat. Denn Feuchtigkeit kann zu einer gefährlichen Schimmelbildung führen.

Besichtigen Sie ein Haus sachlich und nicht emotional

Bei älteren Häusern kommt es nicht selten vor, dass elektrische Leitungen und auch Wasserrohre ausgetauscht werden müssen. Prüfen sollten Sie immer auch unbedingt, ob genügend Steckdosen vorhanden sind. Denn fehlende Steckdosen können später zu einem echten Problem werden. Eine alte Ölheizung sollte man durch eine moderne Heizungsanlage austauschen, denn dies bietet sehr viel Einsparpotenzial. Bei der Auswahl des Traumhauses sollten Sie außerdem immer kühlen Kopf bewahren – lassen Sie sich nicht allein von den Emotionen leiten. Nicht zu vernachlässigen beim Hauskauf ist auch immer die Lage. Sehen Sie sich die Infrastruktur an. Dazu gehören Parkmöglichkeiten, Einkaufsmöglichkeiten, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, Schulen, Kindergärten sowie Ärzte und Apotheken – all dies sollten sich in der näheren Umgebung befinden.

Fachkundige Beratung kann Sie vor einem teuren Fehlkauf bewahren

Offenkundige Mängel kann man natürlich auch ohne Fachwissen erkennen, aber den wirklichen Zustand einer Immobilie können Privatleute normalerweise nicht ohne weiteres feststellen. Deswegen ist es absolut lohnenswert, einen Immobiliengutachter einzuschalten. Dieser kann Sie nicht nur über vorhandene Defizite in Kenntnis setzen, sondern darüber hinaus auch auf zukünftige Schwachstellen hinweisen. So können Sie schon vor dem Hauskauf abschätzen, welche Arbeiten und Kosten noch auf Sie zu kommen. Die Investition in einen professionellen Gutachter ist nichts im Vergleich zu etwaigen Kosten, die bei einem mangelhaften Haus auf Sie niederprasseln können.

Beauftragen Sie einen Makler für die grobe Vorauswahl

Neben einem Sachverständigen können Sie auch von vornherein einen Makler mit der Suche nach dem passenden Eigenheim beauftragen. Das kann die Haussuche für Sie enorm erleichtern. Denn Sie können dem Makler genauesten mitteilen, was Ihnen bei einem Haus wichtig ist. So können Sie die Umgebung, die Ausstattung, den Zustand, die Gebäudegröße, die Grundstücksgröße und natürlich den Preis vorab nennen. Der Makler kann dann für Sie den Markt sondieren, mögliche Objekte recherchieren und für Sie eine erste Vorauswahl treffen. Darüber hinaus kann der Makler für Sie auch Besichtigungstermine organisieren. Dadurch können Sie den Aufwand für den Hauskauf enorm gering halten.

Baukindergeld und andere Förderungen

Wer Kinder hat, kann günstiger seine erste Immobilie erwerben, indem er Baukindergeld beantragt. Dabei gilt, dass nicht nur der Bau gefördert wird, sondern auch der Erwerb. Die Bedingungen stellen für Familien dabei keine allzugroßen Hürden da:

  • Ersterwerb wird gefördert
  • kann für Wohneigentum beantragt werden
  • bis zum 31. Dezember 2020 möglich
  • Stichtag ist das Datum des Kaufvertrags
  • Immobilie muss zu mind. 50% erworben werden