Technische Berufe der Baubranche – abwechslungsreiche Aufgaben mit Zukunft

Hausbau, Innenausbau
Für den Hausbau werden in Zukunft viele technische Berufe gefragt sein - © depositphotos.com @ Sutichak

Um ein Haus zu bauen, müssen zahlreiche Personen aus unterschiedlichen Berufen zusammenarbeiten. Bevor die Tiefbaufirma kommt, um die Baugrube auszuheben, muss zunächst ein Planung vom Architekten erstellt werden. Nach Fertigstellung der Baugrube wird das Fundament gesetzt. Dann kommt der Maurer ins Spiel und beginnt mit dem Rohbau. Sobald die Wände stehen, beginnt die Zimmerei mit dem Bau des Dachstuhl. Sobald dieser steht, geht die Arbeit erst richtig los. Für die Innenarbeiten sind zahlreiche Gewerke zuständig wie Estrichleger, Fliesenleger, Maler, Tischler und Haustechniker (Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektrik). Stuckateure sind für das Verputzen von innen und außen zuständig. Damit ein solches Projekt reibungslos abläuft übernimmt der Bauunternehmer oder Architekt die Bauleitung und stellt damit die Einhaltung der Termine sowie einwandfreie Ausführung der einzelnen Gewerke sicher. Zudem werden Gebäude immer intelligenter und vernetzter. Das verändert auch die Berufe am Bau. Wer sich für die Baubranche entscheidet erhält für seine berufliche Zukunft eine gute Perspektive.

Ausbildung in der Baubranche

Jeder Auftrag ist anders. Die Aufgaben sowie die Zahl und Art der Ausbildungsberufe sind vielseitig. Die Ausbildung in der Bauwirtschaft erfolgt in der sogenannten Stufenausbildung. Diese unterscheidet sich zu den meisten anderen Ausbildungen dadurch, dass diese an drei Lehrorten durchgeführt wird. Hierzu gehört die betriebliche Ausbildung, die überbetriebliche Ausbildung in speziellen Ausbildungszentren und der Unterricht in der Berufsschule. Die grundsätzlichen Fertigkeiten werden in der überbetrieblichen Ausbildung erlernt. Hierdurch wird ein einheitliches Lernniveau sichergestellt. Die Anwendung dieser Kenntnisse erfolgt dann im Ausbildungsbetrieb. In der Berufsschule werden die für den jeweiligen Beruf relevanten theoretischen Kenntnisse erworben, welche die Grundlage für ein fachgerechtes praktisches Ausüben der Tätigkeit sind.

Bei einem dreijährigen bzw. dreieinhalbjährigen Ausbildungsberuf steht nach zwei Jahren die Zwischenprüfung an. In den darauf folgenden 12 Monaten erfolgt die Spezialisierung im entsprechenden Ausbildungsberuf. Einige Berufe können auch nach zwei Jahren mit dem Facharbeiter abgeschlossen werden.

Welche Berufsfelder gibt es?

In der Baubranche gibt es drei große Bereiche: Hochbau, Tiefbau und Ausbau. Beim Hochbau geht es um Arbeiten, die sich über der Oberfläche befinden hierzu gehört z.B. der Maurer. Zum Tiefbau zählen alle Arbeiten unter der Erdoberfläche wie beispielsweise das Ausheben der Baugrube sowie der Ausbau der Gebäudeversorgungsleitungen. Nach Fertigstellung des Rohbaus geht es weiter mit dem Ausbau. Dem Haus wird nun der finale Schliff gegeben. Hierzu zählen z.B. die Arbeiten von Fliesenlegern oder Anlagenmechanikern.

Maurer/-in:

Von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung eines Neubaus ist der Maurer am Bau beteiligt. Neben dem Mauern, wird in der Ausbildung auch erlernt wie Wände verputzt werden, Beton verarbeitet wird und vorgefertigte Bauelemente montiert werden. Die Arbeit findet meistens im Freien statt, manchmal auch in größerer Höhe. Technisches Verständnis gehört ebenso zu diesem Handwerk. Während der Ausbildung werden technische Zeichnungen angefertigt und es wird gelernt sich über Bauausführungspläne zu verständigen und diese umzusetzen.

Straßenbauer/-in:

Der Straßenbauer muss vor allem die Qualität im Blick behalten. Straßenbelege müssen stärkster Beanspruchung standhalten können und benötigen ein solides Bett und gute Entwässerung. Es kommen vielfältige Materialien zum Einsatz wie Naturstein, Beton oder Asphalt. Die Arbeiten im Straßenbau sind oft mit dem Bewegen großer Massen verbunden. Es sollte deshalb Interesse bestehe große Maschinen und Fahrzeuge zu bedienen.

Zimmerer/-in:

Zimmerer führen anspruchsvolle Holzarbeiten aus für Neubauten wie auch bei Umbauten und Modernisierungsmaßnahmen. Auch Holzhäuser sind heute wieder stark gefragt und stellen ein interessantes Tätigkeitsfeld dar. Es müssen komplizierte Baupläne gelesen werden und räumliches Vorstellungsvermögen sollte vorhanden sein.

Fiesen-, Platten- und Mosaikleger/-in:

Die Arbeiten sind so vielfältig wie das verwendete Material. Fliesen in allen Formen und Farben müssen fachgerecht verlegt werden. Besonders beim Mosaikverlegen ist Feingefühl und Geduld gefragt. Es müssen verschiedene Verlegemethoden erlernt sowie wie der fachgerechte Umgang mit Estrich und Unterputz.

Stuckateur//-in:

Stuckateure können als Kunsthandwerker oder Trockenbaumonteure arbeiten. Stuckakteure sind für das Bearbeiten von Innenwänden und -decken, Fußböden und kompletten Fassaden zuständig. Stuckateure beherrschen die Herstellung und Sanierung von Innen- und Außenputz sowie die meisten Techniken des Innenausbaus, insbesondere des Trockenbaus. Mit der Ausführung von Wärmedämmverbundsystemen sowie der Dämmung von Innenwand, Dach und Keller wird ein Betrag zur Energieeinsparung und Klimaschutz geleistet.

Estrichleger/-in:

Estrichleger sorgen für festen Boden und dafür, dass Luft- und Trittschall nicht in andere Räume übertragen werden. Der Estrichleger muss genau Wissen welche Mischung für den Fußbodenaufbau verwendet werden soll wie z.B. Verbundestriche, schwimmender Estrich oder Estriche für Extrembelastungen. Wenn es um Versiegelungen, Beschichtungen, Imprägnierungen oder das Verlegen von Belägen aus Textilien, Gummi, Kork und Kunststoff geht ist der Estrichleger auch gefragt.

Elektroniker/-in für Energie und Gebäudetechnik:

Der Elektroniker/-in für Energie und Gebäudetechnik (früher Elektroinstallateur) ist für die Installation und Reparatur aller elektrischen Komponenten zuständig. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und erfordert ein sehr gutes technisches und mathematisches Verständnis. Die Anforderungen an diesen Beruf sind aufgrund der gestiegenen Gebäudeintelligenz und Vernetzung in den letzen Jahren stark gestiegen.

Anlagenmechaniker/-in für Heizung-, Klima-, Sanitärtechnik:

Anlagenmechaniker für die Bereiche Heizung, Klima und Sanitär sind für die Installation und Reparatur aller Komponenten in diesem Bereich verantwortlich.

Die Bereiche Heizung, Klima und Sanitär haben sich in den letzten Jahren ebenfalls stark weiterentwickelt. Es sind viele neue Gerätschaften, Vorschriften und Steuerungsmöglichkeiten hinzugekommen, die alle von den Anlagenmechanikern beherrscht werden müssen.

Weiterbildungsmöglichkeiten und Studium

Für alle die sich nach der Ausbildung weiterbilden und damit z.B. für Führungspositionen qualifizieren möchten, gibt es die Möglichkeit einen Meister- oder Technikerabschluss zu machen. Ebenso besteht die Möglichkeit für ein Studium, sofern die entsprechende Fachhochschulreife erworben wurde. Generell besteht natürlich auch mit abgeschlossenen Abitur die Möglichkeit ein Studium im Bereich Bauingenieurwesen, Architektur oder Gebäudetechnik aufzunehmen ohne zuvor eine Ausbildung absolviert zu haben.