Nachhaltiges Bauen & Wohnen – im Einklang mit der Umwelt

Nachhaltiges Bauen
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Selten waren Natur- und Umweltschutz in früheren Zeiten mit den Gewohnheiten des Menschen hinsichtlich Bauen und Wohnen in Einklang zu bringen. Dies hat sich jedoch stark verändert. Mehr Nachhaltigkeit soll uns wieder in den Rhythmus der Natur einfügen. Die Gebäude, in denen wir leben und arbeiten, sind sozusagen unsere „zweite Haut“. Sie sind unser Heim, sie wärmen und (be-)schützen uns. Ihre Gestalt und ihre Art, Raum einzunehmen und ihn zu verändern, bestimmen unseren Tag und unser Leben. Sie laden uns ein oder weisen uns ab und lassen uns nicht unberührt zurück.

Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen Wert darauf legen, ihr Zuhause unter nachhaltigen Gesichtspunkten zu bauen und zu gestalten – man spricht hier also von nachhaltigem Wohnen und Bauen. Genau damit wollen wir uns hier etwas näher beschäftigen.

Nachhaltiges Bauen liegt im Trend!

Weniger ist vielfach mehr: Der Verzicht auf Kleber, Folien und Montageschäume bereichert unser Leben. Eine offenporige Struktur natürlicher Oberflächen von Wänden, Decken und Böden dämpft die Staubbildung, bindet Luftschadstoffe und reguliert auf natürliche Weise den Wasserhaushalt unserer Atemluft. Bei alldem ist die richtige Wahl der Möbel, Teppiche und Gardinen in hohem Maße beteiligt.

Ebenso soll die Technik unserem Leben dienen – es aber nicht bestimmen. Intelligente Haustechnik entlastet die Natur, spart Wasser und Energie und senkt die CO²-Emissionen des Gebäudes. Smogfreie Stromkreise, Netzfreischaltungen und effiziente Leuchten sparen Strom, Heizung und warmes Wasser nutzen die Kraft der Sonne, Wärmeflächen sorgen für ein behagliches Raumklima, dezentrale Lüfter für frische Luft.

Weitere Beispiele für nachhaltiges Bauen: Das ganze Haus aus Ziegelstein, ein modernes Baumaterial, gut gedämmt, ein Klassiker für den erfahrenen Handwerker, die Decke, das Dach: ebenfalls aus Ziegelstein. Oder ein Haus, komplett aus Holz konstruiert, wärmegedämmt mit Zellulose- und Holzfasern. Bedeutet also: Kein Gipskarton, keine Folien, kein Bauschaum, keine Mineralwolle, kein Polystyrol, keine synthetischen Fugenmassen.

Energie sparen – Ressourcen schonen

Die fossilen Energiereserven unserer Erde sind begrenzt. Die Folgen des Klimawandels sind für unsere Kinder unabwendbar, doch wir können seine Auswirkungen begrenzen. Der größte Teil des privaten Energieverbrauchs in Deutschland geht auf das Konto schlecht gedämmter Gebäude und ineffizienter Heizungsanlagen.

Die wichtigste und größte Quelle ist also die Energieeinsparung. Gut gedämmte Häuser mit sparsamen Heizungen sind zukunftsorientiert, werthaltiger und bieten einen höheren Komfort. Die meisten Maßnahmen zur nachträglichen Dämmung der Gebäudehülle stehen in Verbindung mit Sanierungen, die sowieso durchgeführt werden müssen. In diesem Fall ist der wirtschaftliche Aufwand im Zusammenhang mit steigenden Energiekosten und der erwartbaren Energieeinsparung in überschaubaren Zeiträumen amortisierbar.

Eine Solarheizung beispielsweise speichert in einem solch nachhaltig gebautem Haus die Wärme verblüffend einfach für den Winter, bringt warmes Wasser ins Haus und sorgt mit wärmestrahlenden Decken oder Wänden für viel Behaglichkeit – ökologisch, CO₂-neutral und ökonomisch günstig!

Auch das Wohnen wird zunehmend nachhaltiger

Auch die Inneneinrichtung eines Hauses kann auf verschiedene Weisen nachhaltig gestaltet werden. Eine Möglichkeit besteht etwa darin, auf Second-Hand-Möbel zu setzen, anstatt neue Möbel anzuschaffen. Durch Upcycling-Projekte lassen sich gebrauchte Möbelstücke aufwerten, ihre Lebensdauer verlängert sich, was zur Einsparung von Ressourcen beiträgt.

Ein weiterer Ansatz ist die Verwendung umweltfreundlicher Materialien für Möbel, Bodenbeläge, Textilien und Dekorationen. Dabei sollten Materialien bevorzugt werden, die umweltfreundlich hergestellt sind und keine schädlichen Chemikalien enthalten. Natürliche Materialien wie Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, Kork, Bambus, Bio-Baumwolle oder recycelte Materialien – etwa als Papphocker – eignen sich hierfür besonders gut.

Des Weiteren ist es ratsam, in langlebige und hochwertige Möbel zu investieren, die über Jahre hinweg halten und nicht schon nach kurzer Nutzungsdauer wieder ersetzt werden müssen. Dadurch wird nicht nur die Umweltbelastung durch die Herstellung neuer Möbel reduziert, sondern auch langfristig Geld gespart.

Und schließlich lässt sich die Inneneinrichtung durch eine bewusste Auswahl an Einrichtungsgegenständen und Dekorationen so gestalten, dass unnötiger Konsum vermieden wird. Funktionale und zeitlose Designelemente sorgen für ein nachhaltiges und trotzdem ästhetisches Ambiente, das auch über die Jahre hinweg seinen Wert behält.