Blattläuse erkennen und bekämpfen

Blattläuse
Blattläuse sind Pflanzenschädlinge - © depositphotos.com @ krailurkA

Sie sind das Grauen eines jeden Pflanzenliebhabers: die Blattläuse. Die kleinen Tierchen befallen die Pflanzen zumeist heimlich, da Menschen Blattläuse mit bloßem Auge erst einmal kaum wahrnehmen. Deshalb ist es wichtig, den Befall anhand konkreter Anzeichen sofort zu erkennen. Im Notfall sollten Sie außerdem wissen, was zu tun ist, um Ihre Pflanzen zu retten.

Typische Charakteristika und Verhaltensweisen

Blattläuse gehören zu den sogenannten Pflanzenläusen und ernähren sich ausschließlich vom Pflanzensaft. Sie sind nur wenige Millimeter groß und daher nur bei gutem Licht zu erkennen. Nur wenige Arten erreichen eine maximale Körpergröße von rund sieben Millimetern. Mit einem winzigen Rüssel stechen die Insekten Pflanzen an und saugen anschließend den Phloemsaft aus den Blättern und Trieben. Dieser Saft beinhaltet neben Kohlenhydraten auch die für die Blattläuse lebenswichtigen Aminosäuren.

Blattläuse sind unter anderem in der Landwirtschaft als einer der gefürchtetsten Schädlinge überhaupt bekannt. Wegen ihrer ständigen Saugtätigkeit sind Sie allerdings auch für Hobbygärtner vor allem im Frühling und Sommer ein großes Thema. Aufgrund der milden Winter in den letzten Jahren könnte die Verbreitung in der Zukunft sogar weiter zunehmen.

Diese Schäden entstehen durch Blattläuse

Natürlich verursachen die Blattläuse auf der Oberfläche der Pflanzen einen direkten Schaden durch das Saugen. Doch auch indirekt können die Insekten Pflanzen schaden, indem sie Viruserkrankungen auslösen, welche zum Absterben der betroffenen Pflanze führen können. Auch im Hinblick auf die Ästhetik sind Blattläuse ein mehr als nur lästiges Problem. Die Tiere sondern einen klebrige Ablagerung ab, welche zur Ansiedlung weiterer unerwünschter Insekten führt. Unter anderem Bienen, Ameisen und Wespen nutzen diese Ablagerung als Nahrungsquelle und werden entsprechend häufiger angezogen. Zudem sieht der Tau alles andere als schön aus.

Besonders heikel: Wird der Befall nicht frühzeitig bekämpft, so vermehren sich die Blattläuse sehr schnell. Generell werden alle möglichen Pflanzenarten befallen, weshalb sich Hobbygärtner nicht in Sicherheit wiegen können, wenn sie zum Beispiel ausschließlich Kakteen züchten – auch diese können angegriffen werden. In der Regel befinden sich die kleinen Insekten vor allem an der Unterseite der Blätter oder in der direkten Nähe zu Blütenansätzen.

Diese Mittel können gegen Blattläuse eingesetzt werden

Generell helfen sogenannte Pflanzenschutzmittel gegen alle Arten von Schädlingen. Allerdings darf hier neben dem Umweltaspekt vor allem die Gesundheit der befallenen Pflanzen nicht vergessen werden! Schädliche Pflanzenschutzmittel sollten innerhalb der Wohnung möglichst nicht verwendet werden; halten sich Kinder oder Tiere in direkter Nähe zu den betroffenen Pflanzen auf, sind chemische Mittel generell tabu.

Optional helfen auch natürliche Fressfeinde dabei, die Blattläuse auf natürlichem Wege zu eliminieren. Allerdings kommt der Einsatz von lebenden Insekten wie Marienkäfern oder Raubwanzen in privaten Haushalten in der Regel nicht infrage. Handelt es sich um einen Befall im Außenbereich, so können die entsprechenden Larven im Fachhandel erworben werden.

So werden Sie Blattläuse mit umweltfreundlichen Alternativen los

Verschiedene Hausmittel helfen dabei, die Insekten loszuwerden und die eigenen Pflanzen weitestgehend zu schonen. Knoblauch kann sogar in roher Form eingesetzt werden. Hierzu stecken Sie eine geschälte Zehe in den Boden direkt neben dem Stiel der betroffenen Pflanze. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass nur ein Teil der Zehe in der Erde verschwindet. Sonst können die Gerüche und Öle sich nicht entfalten und die Blattläuse bemerken im schlimmsten Fall gar nichts von Ihrem Versuch, die Biester loszuwerden. Ist der Befall besonders stark, so können Sie auch einen einfachen Sud zubereiten. Indem Sie diesen großzügig von allen Seiten aufsprühen, machen Sie den Blattläusen das Leben schwer.

Sofern die Knoblauchzehe nicht zum gewünschten Erfolg führt, gibt es noch eine weitere Möglichkeit: den Wasserstrahl. Falls sich die betroffenen Pflanzen im Garten oder auf der Terrasse befinden, können Sie versuchen, die Blattläuse mit einem festen Strahl aus dem Wasserschlauch loszuwerden. Geht es hingegen um Pflanzen in der Wohnung, so können Sie diese in die Badewanne oder in die Dusche stellen. Sprühen Sie vor allem die Blätter und den Stiel mit einem harten Strahl ab. Sie sind die Insekten erst einmal nach unten abgefallen, sollten Sie die Pflanze schnell entfernen und die Insekten wegspülen. Blattläuse können sich nur sehr langsam und über kurze Distanzen fortbewegen. Dass sie wiederkommen, ist daher sehr unwahrscheinlich.

Schmierseife als Helfer in der Not

Ein weiteres umweltfreundliches Mittel gegen Blattläuse ist nicht schwer zu beschaffen und zudem sehr günstig. Schmierseife kann dabei helfen, Ihre Pflanzen zu retten. Mischen Sie hierzu einen Liter Wasser mit einem großen Esslöffel Schmierseife an und füllen Sie die Lösung in eine Sprühflasche. Je feiner der Sprühnebel ist, desto effektiver können Sie die Lösung verteilen. Es sollte wirklich jede Stelle gut durchnässt sein, damit keine einzelnen Tiere überleben können. Bei einem besonders starken Befall können Sie der Lösung entweder einen Spritzer Spiritus oder einen Teelöffel Alkohol beimischen.

Wenn Sie keine Schmierseife zur Hand haben, ist der reine Sud aus Brennnesseln eine gute Alternative. Verwenden Sie hierzu ruhig frische Brennnesseln aus Ihrem Garten oder vom Feld. Besprühen Sie die befallenen Pflanzen mit dem Sud und beobachten Sie, ob sich das Problem zeitnah bessert.