Wechselhaftes Wetter, kalte Winter, Trockenheit, Schadstoffe: Es gibt viele Faktoren, die Pflanzen im Garten schädigen können. Folge sind geringe Erträge von Nutzpflanzen, ein gehemmtes Wachstum oder sogar das Absterben der Pflanze. Hier kann ein Gewächshaus die Lösung sein. Es schützt die Pflanzen vor den schädlichen Einflüssen. Gleichzeitig bietet es einen geschützten Raum umgeben von der Natur, um zu arbeiten, aber auch um einfach zu entspannen. Ein Gewächshaus bietet aber auch noch weitere Vorteile.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Gewächshaus hilft effizient Obst und Gemüse, aber auch andere Pflanzen, anzubauen.
- Es ist möglich, Pflanzen zu züchten, die im deutschen Klima andernfalls nicht überleben würden.
- Empfindliche Kübelpflanzen können im Gewächshaus überwintern.
- Ein Gewächshaus ist eine grüne Oase, die auch zum Entspannen genutzt werden kann.
Gewächshäuser gibt es in verschiedenen Formen und Größen, aus unterschiedlichen Materialien. Aber alle vereinigen einige Vorteile beim Anbau verschiedener Pflanzensorten, für die sich die Anschaffung lohnt:
Schutz
Der offensichtlichste Vorteil eines Gewächshauses ist der Schutz, dass dieses bietet. Egal ob Sturm, Hagel oder sonstige Schadstoffe, die Pflanzen im Gewächshaus sind diesen nicht ausgesetzt. Früchte, Blüten oder die Pflanze selbst werden so nicht beschädigt.
Eine Folge daraus sind die besseren Ernten, die mit Hilfe eines Gewächshauses erzielt werden. Außerdem kann das Klima im Gewächshaus angepasst werden, sodass dieses optimal für die jeweiligen Pflanzen eingestellt ist. Das fördert deren Wachstum weiter.
Frühere und längere Saison
Hieraus ergeben sich weitere Vorteile eines Gewächshauses gegenüber einem normalen Garten. In einem Gewächshaus beginnt die Pflanzensaison früher und ist deutlich länger. Besonders ein beheiztes Gewächshaus kann das ganze Jahr über bepflanzt werden. Aber auch in unbeheizten Gewächshäusern, oder wenn lediglich die Beete beheizt werden, kann deutlich früher im Jahr mit dem Anpflanzen oder Aussäen begonnen werden, da die Pflanzen deutlich besser vor Frost geschützt sind. Zusätzlich wird die Erntezeit im Herbst deutlich nach hinten verschoben.
Exotische Pflanzen
Viele Pflanzen wachsen aufgrund des Klimas nicht in Deutschland. Oft ist es hier einfach zu kalt. In Gewächshäusern ist das anders, denn die Temperatur, aber auch die Luftfeuchtigkeit, kann nach Belieben angepasst werden. So können auch Pflanzen, die eigentlich nur in deutlich südlicheren Gebieten wachsen, kultiviert werden.
Überwintern in beheizten Gewächshäusern
Der deutsche Winter kann hart sein. Viele Pflanzen, insbesondere Kübelpflanzen, würden draußen erfrieren. Das Gewächshaus bietet ihnen Schutz. Im Herbst können sie ins schützende Gewächshaus hineingestellt werden und dort den Winter verbringen. Im Frühling dürfen sie wieder hinaus.
Anbau im Gewächshaus
Die Auswahl der Pflanzen kann zunächst einmal frei erfolgen, möchte man jedoch beispielsweise beim Gemüse möglichst effektiv Erträge erzielen, bietet es sich an, einige Grundprinzipien zu befolgen. Dies gilt vorwiegend für unbeheizte Gewächshäuser.
Im Frühjahr können bereits ab Februar die ersten Kulturen gepflanzt werden. Zu diesen Frühjahrskulturen zählen Spinat, Salate, Kohlrabi oder Radieschen. Ab April bzw. Mai können auch die meisten anderen Arten gesät werden, darunter fallen beispielsweise die Klassiker Tomaten, Gurken oder Paprika. Ab September bis Oktober sollten nur noch kältetolerante Gemüsesorten gewählt werden.
Ein Gewächshaus bietet nur begrenzten Platz. Trotzdem sollten die Pflanzen in einem ausreichenden Abstand gepflanzt werden. Der benötigte Platz richtet sich dabei stark nach der Pflanzenart. Bei zwei Pflanzreihen kann beispielsweise eine versetzte Anordnung sinnvoll sein. Damit alle Pflanzen erreichbar bleiben, sollten hochwachsende Pflanzen an den Wänden des Gewächshauses platziert werden. Kleinere Pflanzen können mittig im Gewächshaus stehen.
Pflege im Gewächshaus
Nach dem Anbau benötigen die Pflanzen, wie im Außengarten auch, im Gewächshaus ausreichend Pflege, um optimal zu wachsen. Dies beginnt mit dem regelmäßigen Gießen, denn im Gewächshaus regnet es nicht. Abhilfe kann hier mit automatisierten Bewässerungssystemen geschaffen werden. Wie viel Wasser benötigt wird, hängt stark von den angepflanzten Pflanzen ab.
Genauso gehört regelmäßiges Unkraut jäten zur Pflege der Pflanzen. Denn es ist wichtig, dass das Unkraut nicht Platz und Nährstoffe der anderen Pflanzen beansprucht. Enthält der Boden keine ausreichenden Nährstoffe, ist Düngen essenziell. Insbesondere, wenn der Boden durch vorherige Kulturen ausgelaugt ist.
Auch wenn sie keinem Wind ausgesetzt sind, viele Pflanzen, wie Tomaten, sollten trotzdem durch Stangen beim Wachstum gestützt werden. Andernfalls könnten sie beispielsweise unter der Last ihrer eigenen Früchte abbrechen.
Das Gewächshaus ist ein abgeschlossener Raum. Vor allem im Sommer können bei viel Sonneneinstrahlung schnell sehr hohe Temperaturen entstehen, die den Pflanzen schaden. Daher ist regelmäßiges Lüften entscheidend. Eine weitere Möglichkeit sind Schattennetze, die die Pflanzen vor einer direkten Sonneneinstrahlung schützen.
Lüften ist aber auch für eine ausreichende Feuchtigkeitskontrolle der Luft entscheidend. Viele Pflanzen mögen eine feuchte warme Luft, übersteigt diese aber ein gewisses Maß besteht eine erhöhte Gefahr für Schimmel, Blattläuse oder Milben. Auf der anderen Seite wachsen viele Pflanzen nicht optimal bei unzureichender Luftfeuchtigkeit. Hier können dann zum Beispiel Schalen mit Wasser im Gewächshaus verteilt werden, um die Feuchtigkeit zu erhöhen.
Damit Pflanzen und Menschen sich im Gewächshaus wohlfühlen, muss es regelmäßig gereinigt werden. Zeitlich bietet es sich an, dies vor oder nach der Pflanzsaison zu erledigen.
Wissenswertes
Schlechte Nachbarn gibt es auch unter Pflanzen. Sie hemmen sich gegenseitig im Wachstum und konkurrieren in ihren Ansprüchen. Ein Beispiel hierfür sind Gurken und Tomaten. Sie sollten in einem ausreichend großem Abstand voneinander platziert werden.
Pflanzenkrankheiten breiten sich häufig unter den Pflanzen einer Pflanzenfamilie aus. So sind etwa Tomaten, Gurken und Paprikapflanzen Mitglieder der gleichen Pflanzenfamilie, den Nachtschattengewächsen. Sie können von ähnlichen Krankheiten befallen werden, die sich dann ausbreiten. Es ist demnach sinnvoll, zwischen ihnen Pflanzen anderer Familien zu setzen.
Unterschiedliche Pflanzen zehren den Boden in Hinblick auf die enthaltenden Nährstoffe unterschiedlich stark aus. Für eine geeignete Mischkultur sollten demnach stark zehrende Pflanzen mit wenig zehrenden kombiniert werden. Vor- oder Nachkulturen mit anderen Pflanzenarten verhindern zusätzlich ein Auslaugen des Bodens und wirken als eine Art Kur.
Fazit
Möchte man effizient Obst und Gemüse in Deutschland anbauen, ist ein Gewächshaus fast unabdingbar. Es kann über einen deutlich verlängerten Zeitraum im Jahr angebaut werden und die Erträge sind deutlich höher. Auch kann es ein wunderschöner Rückzugsort, umgeben von Pflanzen, sein. Aber ein Gewächshaus bedeutet auch Arbeit, da die Pflanzen ausreichend Pflege benötigen.