Ist das Wasser durch eine Wasserenthärtungsanlage noch gesund?

Wasser ist lebenswichtig - Foto: eduardkraft / depositphotos.com

Durch die Wasserenthärtung mittels Ionentauscher werden gelöste und ungelöste Stoffe unter Druck durch eine Membran gepreßt. Das Rückhaltevermögen von unerwünschten Inhaltsstoffen im Trinkwasser hängen von der Nylon-Hohlfaser-Membran, der Zellulose-Wickel-Acetat-Membran oder dem Druck und der Temperatur ab. Hierbei wird durch die Trennleistung der Membrane, das Molekulargewicht, die Molekülgröße und die räumliche Struktur und die Ionität der Wasserverbindung beeinflußt. Anorganische Stoffe, die die Membran nicht passieren können werden zurückgehalten. Ungeladene Moleküle werden besser entfernt umso größer sie sind. Das Kohlendioxydmolekül CO2 wird kaum entfernt während chemische Stoffe von der Membran absorbiert werden. Die reinen Wassermoleküle durchdringen die Membran ohne Probleme.

Leider treten, neben dem technischen Nutzen einer Wasserenthärtungsanlage auch Nachteile auf: Durch die Wasserbehandlung werden im Wasser enthaltene Mineralien entzogen. Ein großes Problem stellt bei der Wasserenthärtung die Verkeimung der Membran dar. Dies ist ein vorwiegend hygienisches Problem. Eine unmittelbare Überprüfung der Wasserqualität des entkalkten, gefilterten Wassers ist im eigenen Haushalt nicht möglich. Die Wasserqualität kann durch das Einsenden einer Wasserprobe zum jeweiligen Klärwerk analysiert werden. Das Ergebnis wird einem dann mitgeteilt. Unerwünschte, wasserlöslich organische Substanzen werden von der Membran nicht zurückgehalten. Für 1 Liter gefiltertes Wasser wird in der Wasserenthärtungsanlage 3 bis 25 Liter an Trinkwasser benötigt. Ohne Vorfiltration von partikelbeladenem Wasser kann es zu einer Verstopfung der Membransporen kommen.

Damit die Wasserenthärtungsanlage effektiv eingesetzt werden kann muß zusätzlich Energie in Form von Druck eingesetzt werden. Ein weiterer Nachteil bei der Anwendung der Enthärtungsanlage ist die sinkende Löslichkeit der Härtebildner Calcium und Magnesium. Aus dem Wasser setzen sich das vorher lösliche Calcium und Magnesiumhydrogencarbonat als Wasserstein ab. Durch Polyphosphate kann eine Abscheidungsreaktion gehemmt oder verzögert werden. Bei Polyphosphatzugaben wird die Kristallform des entstehenenden Calciumcarbonats im Wasser verändert. Es entsteht ein feinkristalliner Aragonit der sich nicht an der Wasseroberfläche anlagert und somit mit dem Wasser weitertransportiert wird. Er wird also durch die Wasserenthärtungsanlage nicht herausgefiltert.

Bei Temperaturen über 62 ° C findet dann eine sukzessive Phosphatdosierungsminimierung statt. Soll bei einer Temperatur von mehr als 80 ° C eine Härtestabilisierung stattfinden müßen Organophosphate dosiert eingesetzt werden. So gibt es leider auch viele Negativwirkungen, die bei dem Einsatz einer Enthärtungsanlage auftreten können.

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