Die Wände im Zuhause innovativ gemütlich gestalten – Tipps & Ideen

Der Maler streicht eine Wand
Ein professioneller Maler beherrscht auch schwierige Farbtechniken - Foto: amedeoemaja / depositphotos.com

Wohnraumgestaltung DIY hat seine Grenzen. Künstlerisch ansprechendes Wanddesign vom Profi für Gemütlichkeit, Atmosphäre und Inspiration.

Alle paar Jahre vor der Renovierung oder bei einem Umzug stellt sich die Frage, wie die eigenen vier Wände für die Zukunft aussehen sollen. Während sich ein schlichter Anstrich selbst anbringen lässt, genau wie die meisten modernen Tapeten, ist trendiges Wanddesign nur schwer im Do-it-yourself-Verfahren herzustellen.

Insbesondere wenn sich ein Einrichtungsstil auch im Wanddesign widerspiegeln soll, sind dazu ausgefeilte Techniken notwendig. Mit Wanddesign im Dripping, den dekorativ verlaufenden Tropfen, in Wischtechnik oder als harmonischer Farbverlauf sollten in der Regel Profis beauftragt werden.

Billig-Wanddesign aus dem Baumarkt

Insbesondere in Baumärkten, aber auch im einschlägigen Online-Handel werden teils kurios anmutende Hilfsmittel angeboten, mit denen sich modernes Wanddesign nachahmen lässt – manchmal!

Dazu gehören Rollen mit einem aufgeprägten oder eingestanzten Muster, eine Art Stempelkissen in verschiedensten Formen und sogar Schwämme mit unterschiedlich großen Poren, was für eine differierende Farbaufnahme sorgen soll. Selbst wer sich dieser angeblich kinderleicht handhabbaren Hilfsmittel bedient, ist fast immer vom Resultat enttäuscht. Trotz aller Mühe und zeitaufwendiger Arbeit sieht die Wand bei Weitem nicht so aus, wie auf dem Hochglanzfoto auf der Umverpackung.

Grund dafür ist, dass für ein innovatives Wanddesign viel Erfahrung, ein Gespür für Farben und teilweise auch spezielle Werkzeuge in Profiqualität notwendig sind. Deren Anschaffung lohnt sich für den Privatgebrauch kaum, weshalb besser gleich ein Malermeister oder Innendekorateur mit dieser Aufgabe betraut werden sollte.

Techniken zur Wandgestaltung

Es wurden verschiedenste Methoden, Techniken und Verfahren entwickelt, um besondere optische Effekte zu erzielen. Mithilfe dieser Techniken ist es möglich, Räume länger oder breiter wirken zu lassen, ihnen mehr Tiefe zu verleihen oder den Eindruck zu erwecken, sie wären heller, als sie in Wirklichkeit sind.

Der Farbverlauf

Unter einem Verlauf versteht sich ein Farbton, der fließend heller wird, beispielsweise vom dunklen Königsblau zum wässerigen Babyblau. Mit dieser Technik lässt sich im Kinderzimmer ein Regenbogen durch einen mehrfarbigen Verlauf an die Wand und über Zimmerdecke hinaus zaubern.

Ursprünglich wurde diese Gestaltungsmöglichkeit entwickelt, um dunkle Ecke mit wenig Lichteinfall heller wirken zu lassen. Überdies eignet sich ein Verlauf für einen angedeuteten 3D-Effekt. Wird eine Fototapete, vielleicht mit einem dichten Wald als Motiv, zu beiden Seiten mit einem vertikalen Verlauf in Grüntönen fortgesetzt, entsteht ein künstlich erzeugter Tunnelblick, was dem Raum mehr Tiefe und Länge beschert.

Die Wischtechnik

Bei diesem Verfahren wird Farbe mit Schwämmen oder einem anderen saugenden Material auf die Wand aufgetragen. Je nach Technik beim Auftragen, lassen sich verschiedene Effekte erzielen. Wer dieses Verfahren beherrscht, kann eine Wand wie Beton aussehen lassen, wie Marmor, aber auch wie ein überdimensional großes Tuch, das mit Batik gestaltet wurde.

Dripping

Was eigentlich beim Wandanstrich unbedingt vermieden werden soll, ist beim Dripping Pflicht. Eigentlich müsste diese Technik Dropping heißen, denn gezielt darf Farbe in Tropfen die Wand hinunterlaufen. Meist aus einer Form, beispielsweise einer Wolke. Wurde dies geschickt gemacht, erweckt dies den Eindruck, aus der Wolke würde Regen fallen.

Schwammtechnik

Statt zu streichen, wir bei der Schwammtechnik Farbe nur aufgetupft. Als Handwerkszeug geeignet sind natürlich Schwämme, aber auch Stoffe. Vor allem mit Cord und Jeans lassen sich attraktive Muster erzeugen.

Die Streich- oder Besentechnik

Bei diesem Verfahren muss eine Bahn der Wand doppelt bearbeitet werden. Wurde die Farbe gleichmäßig und dick aufgetragen, wir mit einem groben Pinsel oder einem Besen darüber gefahren. So entsteht ein Wanddesign im Stil eines Nadelstreifenanzugs, was besonders beim angesagten Vintage Style der perfekte Hintergrund ist.

3D-Wandbemalung

Schon die alten Ägypter, die Phönizier, die Griechen und Römer haben Wände sowie Decken bemalt. Etliche dieser Kunstwerke gehören zu den Attraktionen weltweit führender historischer Museen. Andere finden sich noch immer an Ort und Stelle. So auch das Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle im Vatikanstaat, 1508 angefertigt von Michelangelo.

Heiligenbilder sind gegenwärtig nicht aktuell. Dafür aber Abbildungen die den Eindruck erwecken, ETWAS würde durch die Wand brechen. Das kann ein Lkw sein, ein wilder Stier oder ein abstürzendes Flugzeug. Wem dies zu spektakulär ist, der kann einen Künstler mit einem Bullseye beauftragen – in einem U-Boot unter Wasser. Das im 3D-Effekt gestaltete Fenster erlaubt den Ausblick auf ein farbenfrohes Riff – im Kinderzimmer oder vielleicht im Bad?