Wenn ein Haus gebaut wird, bietet das Dach nicht nur Schutz vor den unterschiedlichen Witterungsbedingungen, sondern kann auch noch einen schönen Nebeneffekt haben. Ein ausgebauter Dachstuhl zum Beispiel kann zu zusätzlichem Wohnraum ausgebaut werden. Ganz abgesehen von dem Schutz, den ein Dach bietet, bekommt das Gebäude durch das Dach auch Charakter verliehen und sieht nicht nur wie ein langweiliger Würfel aus.
Doch welche Dachform wählen? Echte Trends gibt es bei Dächern nicht wirklich, doch es sollte eine Dachform gewählt werden, die maximalen Schutz verspricht und bei Bedarf recht einfach zu reparieren bzw. sanieren ist. Wir stellen die gängigsten, zukunftssicheren Dacharten vor.
Die Satteldachform
Das Satteldach ist das am meisten bekannte Dach. Es hat zwei Giebelseiten, welche mit Dachfenstern ausgestattet werden können. Durch den Dachfirst sind die beiden gegenüberliegenden Dachseiten miteinander verbunden und bilden so zwei Rechtecke. Dadurch, dass bei dieser Dachform nur wenige Anschlüsse und Übergänge entstehen, kann man bei den Dachstuhlarbeiten so noch Kosten einsparen, weil die Konstruktion aus Holz einfach zu bauen ist. Gedeckt werden kann das Satteldach sowohl mit den bekannten Dachpfannen als auch mit alternativen Materialien – Trapezbleche eigenen sich beispielsweise auch dafür.
Die Walmdachform
Ein Walmdach geht nicht nur an zwei Seiten hinunter, sondern an vier Seiten. Die Seitenteile sehen aus wie ein Trapez und die Giebelseite des Walmdaches hat die Form eines Dreiecks. Die Seiten des Daches sind durch den Dachgrat verbunden. Der Dachfirst wird durch die Seitenflächen gebildet. Auf diesem Wege entsteht ein relativ langer Dachfirst.
Die Krüppelwalmdachform
Diese Dachform stellt sich durch die Kombination von Walmdach und Satteldach zusammen und erfreut sich heute wieder einer regen Beliebtheit. Die Giebelseiten gehen im oberen Teil des Daches zusammen und laufen dort zu Dreiecken zusammen. Die Dachgrate sind bei dieser Dachform nicht länger als drei Meter. Eine senkrechte Höhe des Giebels kann durch einen Krüppelwalm minimiert werden. Auf diese Weise kann das Grundstück in Bezug auf die Abstandsflächen, die man einhalten muss, perfekt genutzt werden.
Die Pultdachform
Beim Pultdach findet man keine Giebelseiten, denn dieses Dach besteht nur aus einer einzigen Fläche, die eine leichte Neigung aufweist, damit das Wasser ausreichend ablaufen kann. Es gibt auch ein doppeltes Pultdach. Man kann diese Dachform im Grunde mit einem Satteldach vergleichen, nur, dass es hier keinen Dachfirst gibt, sondern anstelle dessen ein Fensterband eingesetzt wird. Diese Form des Daches wird in den meisten Fällen bei aufwendigeren Häusern mit mehreren Wohngeschossen und einer dort angeschlossenen Galerie verwendet.
Die Flachdachform
Auch bei dieser Dachform gibt es nur eine einzige Fläche. Es ist nur sehr gering geneigt, um das Wasser ablaufen lassen zu können. Eine umlaufende Attika verhindert den direkten Blick auf das Flachdach.
Der Dachstuhl – Konstruktionsprinzipien und technische Ausführung
Jeder Dachstuhl hat ein anderes Konstruktionsprinzip, wobei das Flachdach das am einfachsten zu bauende Dach ist. Das Warmdach bildet hierbei die Dachdecke, die entweder aus einer Beton- oder Holzdecke ausgebildet sein kann. Abgedeckt wird dieses dann durch eine Wärmedämmung und eine abgedichtete Dachhaut. Zur inneren Seite hin bekommt die Dämmschicht dann eine Dampfsperre, dadurch wird verhindert, dass der Wasserdampf kondensiert. Solche Dacharbeiten sollten am besten von einem Fachmann erledigt werden.
Das Kaltdach hat einen zweischaligen Aufbau und hat zwischen der Dämmung und der Dachdecke sowie unter der Dachhaut besteht eine Luftschicht. Durch seitliche Öffnungen der Luftschicht kann dann der Wasserdampf abgeleitet werden. Bei den Dachstuhlarbeiten sollte man der Abdichtung des Flachdaches große Aufmerksamkeit widmen.
In Sachen Dachstuhlarbeiten sind das Nagelbinder- und das Leimdach die unkompliziertesten Steildachkonstruktionen. Oft werden diese Dachstuhlkonstruktionen bei Dachgeschossen angewendet, die noch gar nicht ausgebaut sind. Eine bestimmte Anzahl von Dreiecksbindern wird im Abstand von einem Meter aufgestellt. Gefestigt werden diese dann durch Versteifungsstreben. Die Dreiecksbinder bestehen aus Holzbalken, die nur einen geringen Querschnitt haben und müssen aus diesem Grund auch verstrebt werden. Der Dachausbau wird allerdings durch diese Verstrebungen gänzlich unmöglich gemacht. Vorteil dieser Dachkonstruktion ist, dass sie sehr günstig ist, was durch die geringen Holzstärken der Verstrebungen bedingt ist.