Gardinen und Vorhänge haben in der modernen Wohnung oder im Haus verschiedene Funktionen zu erfüllen. In erster Linie geht es um den Blickschutz. Fenster sind als Lichtquelle sehr willkommen. Doch sollten fremde Blicke draußen gehalten werden. Dem dienen durchsichtige Stores aus leichtem Gewebe, die keinen Einblick in die Wohnung geben, solange es drinnen nicht heller ist als draußen. Sonst hilft nur die Gardine aus blickdichtem Stoff bzw. blickdichte Vorhänge, die jeden Einblick verwehren. Noch dickere Stoffe können gar zur Verdunkelung des Wohnraumes beitragen, wenn er beispielsweise zur Filmvorführung genutzt wird.
Einblicke verhindern die Gardinen aber auch im Haus selbst. Eine Flächengardine kann das Bücherregal verkleiden, ein Vorhang das Putzmittelregal im Gäste-WC verdecken. In der Dusche schützt der Vorhang ebenfalls vor Blicken, aber er schützt auch den übrigen Raum vor Spritzwasser.
Eine weitere Funktion ist die des Wärmeschutzes. Diese wird zwar heute weitgehend von den Rollläden übernommen, doch vor Terrassentüren und großen Fenstern kann eine zusätzliche Gardine in den Wintermonaten angenehm wirken. In keinem Falle sollten die Gardinen allerdings die Heizkörper verdecken.
Kurzum: Gardinen und Vorhänge sind ein wichtiger Bestandteil der Wohnkultur. Sie haben nicht nur Funktionen zu erfüllen, sondern sind Gestaltungselement. Formen und Farben sind in vielen Varianten erhältlich. Eine reichhaltige Auswahl an Gardinenstoffen steht zur Verfügung, mit diesen wollen wir uns im Folgenden noch etwas ausführlicher beschäftigen.
Die große Vielfalt der Gardinenstoffe
Gardinenstoffe finden sich im Handel in reichhaltiger Auswahl. Ob als zusätzliches Dekorationsmittel oder gleich zum Selbstnähen der Gardinen – immer findet sich der richtige Stoff, oft schon mit passendem Zubehör wie einem Bleiband.
Gewobene Gardinenstoffe können sowohl aus Polyester als auch aus Naturfasern bestehen. Oft findet man bei der Beschreibung auch Angaben zu den Anwendungsbereichen. So wird z. B. erwähnt, wenn sich ein Gardinenstoff besonders für die Verdunkelung eines Zimmers eignet. Transparente Stoffe, auch mit Linien und anderen geometrischen Mustern, mit Blumen und Bildern aus dem Tierreich, sind ebenfalls in verschiedenen Ausführungen erhältlich.
Bunte Baumwollstoffe eignen sich beispielsweise für das Kinderzimmer. Sie sind leichter waschbar als andere schwere Stoffe, die eventuell nur in die Reinigung gegeben werden können. Ohnehin ist ein schwerer Vorhang für die Waschmaschine in der Regel nicht geeignet. Dagegen kann man einen leichten Store schnell einmal in der Waschmaschine waschen, damit das lästige „Staubgrau“ wieder entfernt wird.
Achtung: Die beliebte Plauener Spitze verlangt viel Sorgfalt bei der Wäsche. Die entsprechende Anleitung sollte genau befolgt werden. Zwar benötigen Gardinen recht selten eine Wäsche, doch wenn sie beispielsweise als Scheibengardine in der Küche eingesetzt werden, kommt man um gelegentliches Waschen nicht herum.
Baumwolle, Molton, Nessel, Organza, Polyester, Samt, Tüll, Voile sind einige der Begriffe, die man beim Gardinenstoff findet. Nicht alle sind für die Bearbeitung auf der einfachen Nähmaschine geeignet. Daran sollte man denken, bevor man sich einen besonders schweren Stoff anschafft und dann erkennen muss, dass die eigenen Möglichkeiten zum Säumen oder zum Annähen des Gardinenbandes oder anderer Applikationen eben doch nicht ausreichen.
Gardinenstoffe können zusätzlich als flammenhemmend oder sogar schwer entflammbar ausgerüstet sein. Wer gerne mit offenem Feuer lebt, sollte dies bei einem Gardinenstoff berücksichtigen, auch wenn diese Ausrüstung einen Mehrpreis erfordert.
Zubehör für Gardinen und Vorhänge
Wer sich Gardinen anschafft, benötigt auch entsprechendes Zubehör. Die Gardine muss an der Wand oder Decke befestigt werden, z. B. mit einer Klemmstange. Dazu benutzt man Gardinenstangen oder Gardinenschienen. Ösen, Ringe, Haken und Rollen und nicht zuletzt das Gardinenband sind weiteres Zubehör, um die Gardine an einer Schiene oder Stange zu befestigen.
Ein-, zwei- oder mehrläufige Gardinenschienen erlauben es, mehrere Gardinen hintereinander zu benutzen, etwa einen Store und Gardinen für das breite Fenster. Der dem Fenster nächstliegende Lauf nimmt den Store auf, die beiden weiteren Läufe die Gardinen. Dadurch erreicht man in der Mitte eine Überdeckung. Ohne diese Überdeckung würde man eine meist störende Spalte zwischen zwei Gardinen nicht verhindern können.