Was sind die Vor- und Nachteile von Umkehrosmosefiltern?

frisches Trinkwasser
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Wasser kennt so gut wie jeder. Doch nur wenige kennen den Begriff der Umkehrosmose

Dabei handelt es sich hier um ein Verfahren, das im Bereich der Wasserfilterung großen Fortschritt erzielt hat. Diese Technik schafft es, verschmutztes Wasser wieder genießbar zu machen und ist somit vielseitig einsetzbar. Osmose ist eigentlich ein natürlicher Vorgang, bei dem wie so oft die Natur der beste Lehrer war.

Für die Raumfahrt entwickelt

Die Umkehrosmose oder auch Reversmose genannt, ist ein physikalisches Verfahren zur Konzentrierung von Flüssigkeiten. Bei dieser einzigartigen Technik erhält man aus verunreinigten Wasser nahezu 100 % reines, von Schadstoffen befreites Wasser. 

Dank der Osmoseanlage wird die Qualität des Wassers deutlich verbessert, so das es als Getränk bestens geeignet ist.

Im Vergleich zu anderen Haushaltswasserfiltern erhält man dadurch eines der reinsten Wasser überhaupt. Ursprünglich gab es dieses Verfahren bereits in den 60er Jahren. Damals wurde es von der NASA für die bemannte Raumfahrt entwickelt. Aber auch für militärische Zwecke wurden solche Anlagen bereits verwendet.

Diese können aus beinahe allen Wasserquellen reines, gesundes Trinkwasser gewinnen. Gerade in Ländern, wo die Menschen mit sauberem Trinkwasser zu kämpfen haben, ist dies eine wertvolle und unverzichtbare Erfindung.

Das Verfahren hat sich mittlerweile weltweit verbreitet und wird nicht nur mehr gewerblich, sondern mittlerweile auch privat angewendet.

Wie funktioniert die Osmose?

Das gesäuberte Wasser wird in speziellen Filtern, sogenannten Umkehrosmoseanlagen gewonnen. Indem das Wasser unter hohem Druck durch eine feine Membran fließt, werden Stoffe wie Nitrat, Metalle, Phosphate und Mineralstoffe herausgefiltert. Diese Schadstoffe können für den Körper sehr belastend sein. Dank der Osmose werden sie wirkungsvoll entfernt und man erhält reines und sauberes Trinkwasser.

Auch salziges Wasser lässt sich mittels der Osmose-Technik in Trinkwasser umwandeln. Vor allem bei der Meerwasserentsalzung ist die Umkehrosmoseanlage somit eine große Unterstützung.

Die Membran macht’s möglich

Das Wichtigste bei dem ganzen Verfahren ist die halbdurchlässige Membran. Sie lässt die reinen Wassermoleküle durch, während sie die verschmutzten Partikel des Ausgangsstoffes aufhält. So kommt es zu einer Trennung von unerwünschten und erwünschten Bestandteilen. Später befindet sich auf der einen Seite der Membran das saubere Wasser und auf der andren Seite, die belastende Partikel und Moleküle.

Damit die Membran lange hält und ihre Aufgabe optimal erfüllen kann, wird das Wasser Vorfilterung. Dabei durchläuft es einen Filter, der für den Ionentausch verantwortlich ist. Ein spiralförmiger Baumwollfilter reinigt hinterher die vorbehandelte Wasser von allen Verunreinigungen die größer als 5 Mikrometer sind.

Im Anschluss fliest es durch mehrere Gefäße, in denen dann die Umkehrosmose stattfinden kann. Durch dieses Verfahren entsteht Quellwasser mit hohem Reinheitsgehalt.

Die Nummer Eins auf dem Markt

Experten sind sich einig, dieses Verfahren ist eines der effektivsten unter der Wasseraufbereitung. Es sichert nicht nur die Herstellung von sauberem Wasser, sondern optimiert zusätzlich noch den Geschmack. Ganz egal, ob man nun einen Tee damit aussetzt, Geschmacksrichtungen beigibt oder es pur trinkt, ein Umkehrosmose Wasser ist auf vielerlei Arten ein Genuss.

Das haben auch mittlerweile die Amerikaner gemerkt. In den USA werden die großen Vorratsbehälter in hohen Mengen gekauft. Damit werden die Kreuzfahrtschiffe auf hoher See mit frischem Trinkwasser versorgt. Aber auch die Soldaten auf den Stützpunkten kommen in den Genuss des reinen Wassers.

Generell werden diese Umkehrosmoseanlagen immer beliebter. Inzwischen findet man in vielen Warteräumen und Büros das gereinigte Wasser in großen Wasserspendern. Doch auch zur Herstellung von Fruchtsaftkonzentrat, alkoholfreien Bier und in der Weinherstellung kommt diese Technik zum Einsatz. Doch das ist längst nicht alles.

Vorteile der Umkehrosmose

  • reinstes Trinkwasser

momentan ist dieses System das Beste auf dem Markt, um reines Wasser zu gewinnen,

  • Geld sparen

einmal gekauft, kommt der Genuss von Leitungswasser auf Dauer günstiger aus Tafelwasser

  • der Umwelt zu Liebe

die Anlage ist sehr nachhaltig was den Müll angeht. Mit ihr verbraucht man weit weniger Plastikmüll

  • förderlich für die Gesundheit

bedenkliche Stoffe wie Schwermetalle, Pestizide, Medikamente und Bakterien werden effektiv aus dem Wasser entfernt.

Nachteile

Wie überall im Leben gibt es auch bei diesem Verfahren einige Punkte, die noch verbesserungswürdig erscheinen:

  • hohe Anschaffungskosten

leistungsfähige Geräte liegen oft deutlich über 1000 €

  • hoher Wasserverbrauch

zur Erzeugung von 1 Liter reinem Wasser werden zwischen 2 und 10 Liter Trinkwasser benötigt

  • Gesundheit

da Mineralien in dem Wasser völlig fehlen, ist das Trinken des Wassers sehr umstritten. Dauergenuss ist daher nicht unbedingt zu empfehlen.

  • Verunreinigung

vorwiegend bei den großen Vorratsbehältern besteht die Gefahr, dass Keime in die Anlage eindringen können.

Trotz der Nachteile gibt es derzeit keine gleichwertige Alternative, die so reines Wasser schafft wie diese Technik. Um einige der Nachteile auszugleichen, kann man zum Beispiel zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe in sein Wasser geben und mit einer sogenannten Keimsperre darauf achten, das sich keine Bakterien in der Anlage bilden.

Wichtig ist auch, darauf zu schauen die Leistung der Anlage zur eigenen Situation passt. Die Anlagen können pro Tag nur eine gewisse Menge an Wasser reinigen. Erhält man an einem Tag eine zu geringe Menge an gereinigtem Wasser, ist das sehr ärgerlich. Und ist die Anlage zu groß, wird die Membran zu sehr beansprucht und verliert somit an Lebensdauer.

Was gibt es zu beachten?

Damit einem seine Umkehrosmoseanlage lange erhalten bleibt, gibt es einige Punkte, die man beachten sollte. Als Erstes ist wichtig zu wissen, ob die Anlage am zentralen Wasseranschluss montiert wird oder an einem speziellen Wasserhahn wie beispielsweise in der Küche. Es gibt auch kleinere Anlagen, diesen eigenen sich aber mehr für Aquarien und Campingausflüge.

Im Grunde sollte man auf folgende Dinge achten:

  • ist ein Wasserstop vorhanden?
  • ist eine Keimsperre eingebaut?
  • wie viele Filter gibt es?
  • aus welchem Material sind die Schläuche gefertigt?
  • wie ist das Verhältnis von Abwasser zu sauberen Wasser?

Wenn man auf diese Dinge achtet, wird man mit seiner Umkehrosmoseanlage auf jeden Fall Freude und vor allem ein tolles Geschmackserlebnis haben. Wer dieses Wasser einmal probiert hat, möchte nicht mehr zurück.

All jene, die sich für sauberes Trinkwasser, Ressourcenschonung und Umweltschutz einsetzten, kommen an der Osmoseanlage nicht vorbei.