Neue Türen in der Wohnung

Altes Haus mit neuen Türen
Bei einer Sanierung geben neue Türen erst den richtigen Pfiff - Foto: photographee.eu / depositphotos.com
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Zimmertüren gehören mit großer Wahrscheinlichkeit zu den am meisten beanspruchten Einrichtungsgegenständen der Wohnung. Im Laufe eines Jahres werden sie unzählige Male geöffnet und geschlossen. Oft genug geht es dabei nicht gerade sanft zu. Kein Wunder, dass nach einer gewissen Zeit ein Austausch notwendig wird. Dabei gilt es jedoch, einige Dinge zu beachten.

Nur das Türblatt erneuern oder auch die Zargen?

Zargen sind die fest im Mauerwerk verankerten Bauteile, an deren Beschläge das Türblatt eingehängt wird. In der Regel werden die Zargen weniger stark beansprucht als das Türblatt. Theoretisch ist es darum durchaus möglich, nur das Türblatt zu erneuern und die alten Zargen weiter zu benutzen. Ob das jedoch in der Praxis klappt, hängt davon ab, ob es sich bei Zargen und Türblatt um Produkte mit Standardmaßen handelt oder nicht, wie man auch im Ratgeber von Montario nachlesen kann.

Bei Neubauten dürfte das in der Regel zutreffen. Anders sieht es dagegen bei Altbauten oder gar historischen Gebäuden aus. Da kann es leicht passieren, dass Türblatt und Zargen nicht zusammenpassen.

Was tun, um das Problem zu vermeiden?

Vorbeugen ist besser als heilen. Dieser weise Spruch gilt auch, wenn es um neue Zimmertüren geht. Am besten ist es, die exakten Zargenmaße vor der Bestellung zu ermitteln. Anleitungen dafür gibt es im Internet. Auch Hersteller und Händler von Zimmertüren veröffentlichen meistens auf ihren Webseiten genaue Anleitungen darüber, wie die richtigen Maße ermittelt werden können. Das ist besonders bei Glastüren wichtig, weil eine nachträgliche Anpassung dort nicht oder nur schwer und in begrenzten Umfang möglich ist.

Sollte das Türblatt nicht auf die Zargen passen, gibt es im Grunde genommen nur 3 Möglichkeiten. Besteht das Türblatt aus Holz, kann es angepasst und gegebenenfalls gekürzt werden. Sollte das nicht möglich sein, bleibt nichts Anderes übrig, als die Zargen auszutauschen. Das ist allerdings kein einfacher Job, weil dafür umfangreiche Arbeiten am Mauerwerk notwendig sind. Gegen einen relativ geringfügigen Aufpreis kann nötigenfalls das Türblatt als Sonderanfertigung bestellt werden.

Do it yourself (DIY) oder einen Fachmann beauftragen?

Das kommt ganz auf den jeweiligen Fall an. Wenn es lediglich um den simplen Austausch von Standard-Türblättern geht, kann das jeder halbwegs geschickte Mensch selbst erledigen. Allerdings unterschätzen Heimwerker nicht selten den Aufwand, der mit einer Erneuerung der Innentüren verbunden ist. Türblatt und Zargen müssen nicht nur optisch zueinander passen, sondern exakt aufeinander abgestimmt sein. Die Tür soll sich schließlich ohne Mühe öffnen und schließen lassen.

Nach Möglichkeit sollte sie dann auch geschlossen bleiben, damit nicht der Verdacht aufkommt, in einem Spukhaus zu leben. Treten Probleme auf, kommen Heimwerker schnell an ihre Grenzen. Der Einbau von Zimmertüren ist komplizierter als es den Anschein hat und erfordert Fachkenntnis.

Fachmann ist nicht gleich Fachmann

Den richtigen Fachmann zu finden ist jedoch gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht. Schuld daran ist das Internet. Auf diversen Webseiten tummeln sich viele Inserate von „Spezialisten“, die beinahe jede erdenkliche Arbeit im Haus übernehmen, noch dazu für einen günstigen Preis.

So einen „Fachmann“ aus dem Internet zu buchen, kann gut ausgehen, muss aber nicht. Wenn es sich um eine Standardprozedur handelt, kommt der Handwerker damit in der Regel zurecht. Anders sieht es aus, wenn Probleme auftreten. Oft genug sind dann solche selbst ernannten Fachleute überfordert, weil sie keine Fachkenntnisse besitzen, sondern nur über etwas praktische Erfahrung und handwerkliches Geschick verfügen.

Besonders wenn mit Komplikationen zu rechnen ist (beispielsweise bei Altbauten oder historischen Gebäuden) ist es am Ende günstiger, einen örtlichen Schreiner mit der Arbeit zu beauftragen. Der kann häufig die komplette Tür inklusive Zargen günstiger als Privatkunden bestellen, weil er als kommerzieller Kunde Rabatt erhält. Bei einem örtlichen Handwerksbetrieb können sich die Kunden auf die Arbeit verlassen. Üblicherweise gibt es dafür eine Garantie bzw. Gewährleistung. Sollten doch Probleme auftreten, ist der Handwerker leicht erreichbar.

Ein nicht zu unterschätzender Aspekt sind auch die Steuern. Echte Handwerker arbeiten auf Rechnung. Die kann der Kunde bei der Steuererklärung geltend machen und den Betrag bis zu einer bestimmten Höhe von seiner Einkommenssteuer absetzen. Dadurch wird der vermeintlich teure Handwerker am Ende doch gar nicht so teuer.