Fenster machen das eigene Zuhause überhaupt erst wohnlich – sie spenden Licht, sorgen für frische Luft und gestatten den neugierigen Blick auf das Geschehen vor der Haustür. Deshalb sollte man auch stets ein Auge für mögliche Mängel an den eigenen Fenstern haben. Sind Beschädigungen vorhanden, kann sich dies unmittelbar negativ auf den Wohnkomfort auswirken. Wenn beispielsweise beschädigte Beschläge oder Dichtungen dazu führen, dass Fenster nicht mehr richtig abschließen, kann Heizenergie entweichen, unangenehme Zugluft eindringen und auch Lärm deutlich leichter in den Wohnraum getragen werden. Lassen sich die Mängel nicht mehr ohne weiteres beheben, ist ein Fensterwechsel unausweichlich und gerade bei älteren Fenstern aufgrund der verbesserten Energieeffizienz ohnehin sinnvoll.
Der Kauf neuer Fenster sollte allerdings gut durchdacht sein – immerhin halten Kunststofffenster ca. 50 Jahre, Holzfenster sogar an die 60. Entsprechend kostspielig ist auch die Investition. Sind die Fenster aber für die eigene Wohnsituation passend, qualitativ hochwertig und fachgerecht montiert, profitiert man langfristig von der dazu gewonnenen Wohnqualität. Bis es dazu kommt, sollten jedoch einige wichtige Punkte beachtet werden. Eine Übersicht zu den wichtigsten Planungsschritten auf dem Weg zu neuen Fenstern gibt es hier.
In 6 Schritten zu neuen Fenster
1. Definition der eigenen Vorstellungen und Ansprüche
Ein wichtiger Ratschlag für jedes Fensterprojekt vorab: Fenster immer von innen nach außen, also vorrangig nach der Funktion der Wohnräume und nicht nach dem Aussehen der Fassade, planen – die meiste Zeit verbringt man letztlich in den eigenen vier Wänden und nicht davor.
Um die Vorteile moderner Fenster genießen zu können, müssen diese also auf die jeweilige Raumsituation abgestimmt werden. Das betrifft neben dem Farbdesign auch die Form und den Öffnungsmechanismus der neuen Fenster. Da sich Fenster individuell anfertigen lassen, gibt es grundsätzlich großen Handlungsspielraum. Als üblichste Ausführung gelten auf etwa halber Raumhöhe platzierte und mittelgroße rechteckige Fenster mit Dreh-Kipp-Mechanismus und unterschiedlich vielen Fensterflügeln. Aber auch bodengleiche, raumhohe oder schmale, horizontal gestreckte Fenster sind möglich und können je nach Raumaufbau und -funktion durchaus die passende Wahl sein.
Grundsätzlich gibt es einige wichtige Fragen, die man sich stellen sollte: Wie viel Stellfläche brauche ich an der Wand? Wie sind die Heizkörper positioniert? Sollen die Fenster geöffnet werden und wenn ja, in welche Richtung? Wie viel Einblick in den Raum soll gewährt werden? Benötigen Sie einen Sonnenschutz? Und auch über das Putzen und die Wartung der Fenster (insbesondere von außen) sollte man sich vorab Gedanken machen.
2. Das richtige Material auswählen
Die Wahl des Materials der neuen Fenster sollte gut überlegt sein. Es ist sinnvoll, die Vor- und Nachteile von Holz, Kunststoff und Aluminium hinsichtlich der eigenen Wünsche und Anforderungen gegeneinander abzuwägen.
3. Gesetzliche Regelungen beachten
Das neue Energiegesetz für Neu- und Bestandsbauten in Deutschland, das GEG (Gebäudeenergiegesetz), stellt im Rahmen von Fenstermodernisierungen eine Mindestanforderung in puncto Wärmedämmung: Als Kennziffer für den Wärmeverlust darf der sogenannte Uw-Wert neuer Fenster 1,3 W/(m2K) nicht überschreiten.
Will man die neuen Fenster vom Staat fördern lassen, sind weitere Auflagen zu beachten. So zum Beispiel eine fachgerechte Montage, durch welche die Energieeffizienz der Fenster sichergestellt wird.
4. Die richtige Wärmedämmung bestimmen
Grundsätzlich gilt: Je niedriger der Wärmedurchgangskoeffizient oder auch Uw-Wert, desto besser – für die Umwelt und fürs Portemonnaie. Wenn weniger Heizenergie entweichen kann, sinken die Heizkosten und der CO2-Ausstoß. Allerdings sollte man bei der Auswahl geeigneter Fenster immer auch die Dämmeigenschaften der Fassade im Blick haben. Die restliche Gebäudehülle muss in jedem Fall besser als die neuen Fenster gedämmt sein (Lesetipp: 5 Tipps für ein besseres Raumklima). Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Kondenswasser am Mauerwerk absetzt und wiederum Schimmel an den Wänden begünstigt. In Altbauten ist daher oftmals eine Zweifach-Verglasung der Dreifach-Verglasung vorzuziehen. Diese hat immer noch sehr gute Dämmeigenschaften und erfüllt die gesetzlichen Anforderungen.
5. Mögliche Zusatzoptionen auf Sinnhaftigkeit bewerten
Beim Kauf moderner Fenster hat man die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Zusatzoptionen zu wählen. Im Erdgeschoss kann ein zusätzlicher Einbruchschutz sinnvoll sein, an viel befahrenen Straßen ein verstärkter Schallschutz. Ist ein Fenster zur Südseite ausgerichtet, bietet sich beispielsweise auch ein in der Verglasung integrierter Sonnenschutz an, anstatt nachträglich eine Folie aufzubringen.
6. Den passenden Fensterbauer finden
Ob online oder bei einem lokalen Anbieter in der Region – Kaufoptionen für Fenster gibt es viele. Zur Entscheidungsfindung sollten daher auf jeden Fall mehrere Angebote miteinander verglichen werden. Vorteilhaft ist der Kauf und die Montage aus einer Hand. So spart man sich Planungsaufwand und somit auch kostbare Zeit. Zudem wird das Risiko minimiert, die sehr guten Dämmeigenschaften moderner Fenster aufgrund einer unsachgemäßen Montage zu verlieren.