Wildblumenwiese – farbenfrohes Idyll und wertvoller Lebensraum

Wildblumen
Foto: ashleytaylor1987 via Twenty20

Ein Meer bunter Blumen – von dem weißen Bett der Buschwindrösschen im Frühjahr bis hin zu den herbstlichen Farben der Dahlien sorgen Wildblumenwiesen jederzeit für Freude. Die Vorliebe vieler Gartenfreunde bewegt sich vom präzisen gemähten Rasen hin zur natürlichen Alternative – der Wildblumenwiese. Im folgenden Artikel werden die Vorzüge dieser Wiesenart, die beliebtesten Samenmischungen und Tipps zum erfolgreichen Anlegen vorgestellt.

Rückgang der natürlichen Natur

In zahlreichen Städten und Gemeinden sind die bunten Wiesen immer seltener zu finden. Geprägt ist die Landschaftsgestaltung dahingegen von makellosen Rasenflächen und künstlich angelegten Parks. Durch die zunehmende Bebauung und landwirtschaftliche Nutzung freier Flächen besteht kaum noch Platz für die wilde Natur. Hinzu kommt der Einsatz von Breitbandpestiziden auf Feld- und Ackerflächen, welche den umliegenden Boden zunehmend unfruchtbar machen. Verschiedenste Pflanzenarten können dort demnach nicht mehr wachsen. Der Fokus richtet sich daher auf den privaten Raum, wo Wildblumenwiesen sich unter Gartenliebhabern zunehmender Beliebtheit erfreuen.

Ein Stück wilde Natur – die Vorteile

Der kurzgestutzte Rasen ist zwar in vielen Gärten der Standard, doch der Pflegeaufwand ist nicht zu vernachlässigen. Für das regelmäßige Mähen, das Vertikutieren zur Belüftung und das Düngen für ein saftiges Grün wird viel Zeit beansprucht. Die Wildwiese ist im Gegenzug unheimlich pflegeleicht. Zweimal jährlich muss sie gemäht werden und erfordert keine weiteren Maßnahmen zur Instandhaltung. Zudem wird durch die Wildblumen ein wichtiger Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und weitere nützliche Tiere geboten. Im Zuge der zunehmenden Verstädterung können Privatperson damit ein Zeichen für den Arterhalt und Umweltschutz setzen.

Letztlich stellt sich die Frage, ob die bunte Blütenpracht nicht generell mehr Freude als ein einfacher Rasen bringt?

Jetzt wird’s praktisch – Anlegen einer Wildblumenwiese

Als Voraussetzung für den optimalen Standort der Wiese, wird eine sonnige Fläche benötigt, deren Boden möglichst mager ist. Dies bedeutet, dass ein nährstoffarmer Grund zum Gedeihen der Blumen notwendig ist. Durch das Untermischen von Sand beim Umgraben, kann das erzielt werden kann. Nach dem Feinhacken der Erde geht es an die Aussaht. Im Handel sind verschiedenste Samenmischungen erhältlich. Beim Kauf von regional heimischen Sorten besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass die Blumen gedeihen. Außerdem bieten artenreiche Wildblumenmischungen einen Lebensraum für eine größere Vielfalt von Lebewesen. Wer an dieser Stelle besonders nachhaltig handeln möchte, kann auch in der Natur auf Samensuche gehen. Übliche Wildblumen wie Löwenzahn oder Mohn sind schnell identifiziert und können somit als heimische Pflanzen eingesät werden.

Eine Recherche über Wildblumen, die gleichzeitig als Heilpflanzen gelten, lohnt sich alle mal. Melisse, Kamille und zahlreiche weitere Arten sind dabei nicht nur schön anzusehen, sondern können für Teemischungen oder Salben verwendet werden.

Hinweise zur Aussaat der Samen

Viele Wildblumen gelten als lichtkeimende Pflanzen. Das bedeutet, dass sie möglichst nicht von Erde bedeckt werden sollten. Die Samen sollten daher gleichmäßig über die Fläche verteilt werden und nur durch leichtes Andrücken mit den Schuhen befestigt werden. Als Zeitraum eignet sich allgemein der Spätsommer. Allerdings ist die Keim- und Blütezeit der Blumen äußerst unterschiedlich. Hierbei ist also vor allem Geduld gefragt. Die regelmäßige Bewässerung der Wiese ist für ein erfolgreiches Keimen notwendig. Ansonsten bedarf die Wildblumenwiese keiner weiteren Pflege.

Von nun an heißt es – geduldig abwarten. Im Laufe der kommenden Jahreszeiten werden sich die unterschiedlichen Frühjahrs- bis Herbstblüher zeigen und sich durch den Abwurf der Samen weiter vermehren. Die Wildblumenwiese erhält sich demnach selbst und nach und nach wird sie immer mehr Schmetterlingen, Bienen und weiteren Lebewesen anlocken.