Der Urlaub ist verbunden mit Kofferpacken, Buchungsstress, Plünderungen des Sparschweins und Blasen an den Füßen von all den Ausflügen. Geht es womöglich auch anders? Was kann die neue VR-Technologie? Ist es hier vom bequemen Sofa aus möglich, eine Tour durch Las Vegas zu planen? Vielleicht werden Reisen künftig nicht mehr so stressig und dank fehlendem Flugverkehr auch noch deutlich nachhaltiger.
Die Technologie dafür steht bereit und VR-Brillen entwickeln sich immer weiter. Bis es jedoch soweit ist, dass der Trip nach Las Vegas komplett virtuell stattfinden kann, sind digitale Spielautomaten eine geeignete Alternative für den heimischen Ausflug nach Sin City. Welche Möglichkeiten es heute schon gibt, um mit VR Urlaub zu machen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Warum VR-Reisen ein neuer Trend sein können
CO₂-neutral und zu günstigen Preisen reisen? Was nach Utopie klingt, lässt sich im eigenen Wohnzimmer in die Realität umsetzen. Einfach bequem Platz nehmen, VR-Brille aufsetzen und die Welt entdecken. Die Wohnung muss dazu niemand mehr verlassen! Egal, ob es zum Kitesurfen an die Küste geht oder zum Gambling nach Las Vegas, das Reiseziel kann per Klick ausgewählt werden.
Aber wie realistisch ist das? Noch klingt alles ein wenig nach Fiktion. Tatsächlich gibt es bereits Reiseveranstalter, die entsprechende Kurztrips anbieten. Es herrscht allerdings noch keine Einigkeit darüber, ob die VR-Reise eine echte Reise wirklich ersetzen kann. Immerhin fehlt der Moment, wenn die Straßenkatze in Griechenland gestreichelt wird oder wenn der Wind sich im Haar bemerkbar macht. Immerhin ist es aber denkbar, dass der VR-Kurzurlaub als Alternative oder Ergänzung zur Reise ein neuer Trend werden könnte.
Wie gelingt die virtuelle Reise – was sehen Urlauber?
Mit Wirkung und Möglichkeiten von VR haben sich viele Menschen noch nie auseinandergesetzt. Die Technologie ist noch kostspielig, für gute Qualität wird mehr Geld fällig. Dabei sind digitale Urlaube schon heute möglich, über Dienste wie YouTube VR und Earth VR. Um daran teilzunehmen, ist eine VR-Brille erforderlich. Von namhaften Anbietern wie Oculus, Google oder Facebook sind sie zum dreistelligen Preis erhältlich.
Das Ziel bei einer VR-Reise ist die Wahrnehmung der Urlaubsregion in dreidimensionaler Optik. Jedes Auge hat ein eigenes Display vor Augen, sodass Stereo-Sehen ermöglicht wird. Damit soll eine möglichst realistische Abbildung der Urlaubsregion ermöglicht werden. Die Tiefenwirkung wird von zahlreichen Testern als sehr realistisch empfunden, wie auch schon in anderen Bereichen gezeigt wurde.
Wer an einer VR-Achterbahnfahrt teilnimmt, erlebt die Abfahrt in die Tiefe auch mit körperlichen Reaktionen. Adrenalin schießt durch den Körper, die Anspannung steigt und das WOW-Gefühl bleibt erhalten. Aber ist der VR-Urlaub wirklich für jeden geeignet? Gibt es Menschen, die sich auch in einer hochwertig aufgebauten VR-Umgebung nicht hinters Licht führen lassen?
Räumlicher Eindruck vorhanden, andere Sinne kommen zu kurz
Beim VR-Urlaub wird alles auf eine Karte gesetzt, der visuelle Effekt spielt die wichtigste Rolle. Geschmackssinn, Geruchssinn und Gefühl gehen dabei aber völlig verloren. Der virtuelle Strandspaziergang kann ein sehr echtes Ambiente erzeugen, die Geräusche des Meeres werden über Kopfhörer erzeugt. Es fehlt aber der Duft der frischen Brise, das Salz auf der Zunge kann nicht simuliert werden.
Nicht, oder noch nicht? Bislang ist die VR-Technologie bei Weitem nicht vollständig ausgereift. Sie wird spätestens mit der Gründung des Metaverses durch Mark Zuckerberg immer mehr an Bedeutung gewinnen. Innovationen und technische Möglichkeiten bieten noch Potenzial nach oben. Wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann die passende Maske zur VR-Brille, die mittels Aromen auch die richtigen Gerüche ins Wohnzimmer bringt?
VR und AR – verschiedene und gemeinsame Einsatzbereiche
In der Immobilienbranche spielt VR bereits eine wichtige Rolle, digitale Hausbesichtigungen sind eine clevere und effiziente Möglichkeit. Wenn es gelingt, Häuser in 3-D begehbar zu machen, ist das auch mit Sehenswürdigkeiten umsetzbar. Für den Nutzer ergibt sich ein erheblicher Mehrwert, er kann rund um die Uhr die Wunschobjekte besuchen, betreten und wertvolle Details kennenlernen. Auch aus historischer Sicht eine wertvolle Möglichkeit, denn so können Bauwerke erhalten bleiben, die von Umweltkatastrophen oder Unfällen zerstört wurden. Außerdem ist eine digitale Aufzeichnung vorhanden, sodass sogar Rekonstruktionen möglich sind.
Der Reiseveranstalter Thomas Cook hat zwar keine direkten VR-Reisen angeboten, seinen Kunden aber die VR-Brille bei der Reisebuchung zur Verfügung gestellt. So konnte der Urlaubsort schon einmal digital erkundet werden, bevor die Buchung erfolgt. Kunden sehen das spätere Hotelzimmer detailliert und können sich vor Ort umschauen, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Eine sinnvolle Ergänzung ist Augmented Reality (AR). Zusatzinformationen können während der virtuellen Reise direkt eingeblendet werden, sodass der Wissenshunger gestillt wird. AR-Technologie wird derzeit überwiegend in Reise-Apps eingesetzt. Die Anwendung in der Tourismusbranche ist bis heute noch gering, Potenzial ist aber vorhanden. Vor allem im Zusammenschluss mit VR kann hier ein ganz neues Urlaubserlebnis geschaffen werden.
Potenzial für die Zukunft – eine neue Reise-Ära
Gemessen daran, dass Virtual Reality Tourismus derzeit noch in den Kinderschuhen steckt, ist bereits ein gewaltiger Sprung gelungen. Vor allem durch den Zusammenschluss von Augmented Reality, Mixed Reality und Virtual Reality sind große Erlebnisse möglich. Virtueller Tourismus ist nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit ein sehr wichtiger Schritt für die Zukunft. Niemand hat heute genug Urlaub, um in 80 Tagen die ganze Welt zu bereisen. Jeder hat aber genug Freizeit, um am Wochenende spontan zum Trip nach Las Vegas aufzubrechen. Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand:
- Urlaub direkt vom heimischen Sofa
- Keine Kosten für Flug, Anfahrt und Hotelunterbringung
- Weltreisen im Bruchteil von Minuten möglich
- CO₂-neutrales Reisen
- Hochwertige Technologie macht das Erlebnis immer realistischer
Ein wichtiges Spektrum von Urlaubsreisen lässt sich durch VR abdecken. Historische Stätten erkunden, Schlösser betreten und erleben – all das ist mittels VR-Brille möglich. Grenzen gibt es aber dennoch, denn der Sprung ins kühle Meer kann nicht simuliert werden. Es ist also nicht zu erwarten, dass die virtuelle Tourismusbranche den klassischen Tourismus vollständig verdrängen wird. Eher ist eine Koexistenz denkbar, die Nutzern immer ein optimal auf sie zugeschnittenes Reiseerlebnis bieten kann.
Fazit: Wer reisen möchte, muss den Koffer nicht packen
Reisen, ohne den Koffer zu packen? Ein Traum, der real geworden ist. Einfach spontan für einen Kurztrip an den Strip von Sin City entscheiden? Kein Problem, VR-Brille aufsetzen und in wenigen Sekunden geht die Reise los. Klingt wie Fiktion, ist aber bereits ein Teil der modernen Realität. Auch wenn die Technik heute noch nicht in Vollendung ausgereift ist, gibt es Möglichkeiten, die noch stark unterschätzt werden. Das Metaverse wird höchstwahrscheinlich zu einer stärkeren Verbreitung des virtuellen Tourismus beitragen.