Umzug in ein anderes Bundesland: das ist zu beachten

Umzug in ein anderes Bundesland
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Je weiter entfernt sich der neue Wohnort vom alten Wohnort befindet, desto besser muss der Umzug geplant werden. Gerade beim Umzug von einem in das andere Bundesland sollten Verbraucher genau überlegen, welche Kosten auf sie zukommen und was rechtzeitig erledigt werden muss.

Das sollten Betroffene bei der Planung beachten

Der Fernumzug von einem in das andere Bundesland erfordert eine professionelle Planung. Wichtig ist, dass alle Versicherungsunternehmen, Vertragspartner und relevante Ämter von dem Umzug erfahren.
Je früher man die neue Adresse mittelt, desto geringer ist das Risiko, dass wichtige Unterlagen weiterhin an der falschen bzw. an der nicht mehr aktuellen Wohnadresse landen.
Wichtig ist nicht nur die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt, sondern auch die Versorger sowie Netzanbieter und die Anbieter von Telefon und Internet müssen über den Umzug in Kenntnis gesetzt werden.
Manchmal haben Verbraucher ein Recht auf eine Kündigung, ohne die entsprechenden Fristen abwarten zu müssen. Das gilt zum Beispiel, wenn der alte Versorger am neuen Wohnort nicht mehr die gewünschte Geschwindigkeit des Internets bieten kann. Das kommt gerade bei einem Umzug in ein anderes Bundesland häufig vor.
Wer sich rechtzeitig über die Konditionen informiert, kann Mehrkosten durch doppelte Verträge oder unnötig lange Laufzeiten vermeiden.

Das ist noch wichtig beim Umzug in ein anderes Bundesland

Je früher sich Umziehende darum kümmern, wer die Renovierung der alten Wohnung übernimmt, umso höher ist die Chance, dass alle Wohnungen fristgerecht übernommen und übergeben werden können. Kleinreparaturen und das Streichen muss in der Regel vom Mieter vor Auszug übernommen werden, wenn nicht anders im Mietvertrag vereinbart. Oft kann man diese Aufgaben selbst ausführen und dabei Geld sparen. Dafür sollten Betroffene zwei bis drei Tage einplanen, an denen die Wohnung bereits leer stehen muss.
Wer nicht mit Bekannten oder Verwandten im privaten Rahmen umziehen möchte, sollte sich rechtzeitig Gedanken über das passende Umzugsunternehmen machen. Die Preise schwanken mitunter bei gleichem Service stark – der Vergleich lohnt sich daher. Wichtig sind neben dem Kostenvoranschlag die Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Kunden.
Damit der Umzug so günstig und schnell klappt wie möglich, können die Umziehenden ein wenig Vorarbeit leisten. Bevor die Umzugsfirma oder die privaten Helfer auftauchen, werden Keller, Speicher und sämtliche Wohnräume sortiert und Unnötiges ausgemistet.
Sperrmüll und nicht mehr benötigte Möbel kann entweder die Umzugsfirma gegen einen Aufpreis entsorgen oder man lässt diese Dinge vom Entrümpler separat abholen. Was sich nicht zu Geld machen lässt, wird über die lokalen Kleinanzeigen kostengünstig angeboten. Das spart Zeit, Kosten und Ressourcen.

Alte Wohnung übergeben, neue Wohnung übernehmen

Manchmal kommt es vor, dass sich der Vermieter weigert, die Kaution in voller Höhe wieder an den Mieter auszuzahlen. Wer ein Übergabeprotokoll anfertigt und vom Vermieter oder dessen Vertretung unterzeichnen lässt, ist hier auf der sicheren Seite. Dann kann man beweisen, dass nur die protokollierten Mängel vorlagen, als man die alte Wohnung verlassen hat und einer schnellen Rückzahlung der Kaution (natürlich abzüglich der zu erwartenden Nebenkostenabrechnung), steht nichts im Wege.
Gleiches gilt auch für die neue Wohnung: Gibt es bereits vor dem offiziellen Einzug eine Mangel, wird dieser am besten mit Fotos und einer kurzen schriftlichen Beschreibung dokumentiert. Anschließend unterschreiben sowohl der Mieter als auch der Vermieter oder der Vormieter. So kann man später beweisen, dass man den Mangel nicht verursacht hat.
Das Wohnungsübergabeprotokoll ist nur eine Möglichkeit, um sich rechtlich gegen Forderungen seitens des Eigentümers abzusichern. Ratsam ist es außerdem, dass eine dritte, außenstehende Person an der Übergabe der Wohnung teilnimmt. Diese dient später als Zeuge, falls es zu einem Streit zwischen Mieter und Eigentümer kommt. Bei dieser dritten Person kann es sich entweder um einen Anwalt oder um einen Bekannten handeln.

Nachmieter finden für die alte Wohnung

Wer bereits zeitnah umziehen soll oder möchte, muss nicht über Monate hinweg doppelt Miete zahlen. Daher sollten Betroffene versuchen, einen geeigneten Nachmieter für die alte Wohnung zu finden. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man in ein neues Bundesland ziehen. Jemand muss in der alten Wohnung nach dem Rechten sehen, wenn diese längere Zeit leer steht. Das kostet Zeit und Geld, wenn man mehr als ein paar Straßen von der alten Wohnung entfernt lebt.
Das Problem bei der Sache: Vermieter sind generell nicht dazu verpflichtet, den angebotenen Nachmieter zu akzeptieren. Deshalb ist es immer eine Frage der Kulanz, ob man das Mietverhältnis tatsächlich frühzeitig beenden kann oder nicht.

Beste Chancen auf eine reibungslose, frühzeitige Weitervermietung

Wichtig bei der Suche nach einem Nachmieter ist vor allem, dass dieser alle harten Fakten erfüllt: Er muss ein regelmäßiges und ausreichend hohes Einkommen erzielen. Zudem sollte er – sofern vom Eigentümer nicht erwünscht – weder Haustiere haben, noch rauchen oder andere Dinge tun, die andere Mieter stören könnten.
Ein höfliches Auftreten und ein gepflegtes Äußeres sind ebenfalls wichtig, damit der Eigentümer den Nachmieter möglichst auf Anhieb akzeptiert. Das ist im Sinne des Eigentümers, der am liebsten sofort das Leben in einem neuen Bundesland genießen möchte – ohne noch die alte Wohnung überprüfen, renovieren und nach Wochen oder Monaten übergeben zu müssen. Ansonsten findet sich vielleicht ein Bekannter, der das stellvertretend übernimmt.