Rost – ein unliebsamer Begleiter in Haus und Garten

Rostiges Rohr im Keller
Rost kann schlimme Schäden, wie z.B. einen Rohrbruch, nach sich ziehen - Foto: mazzachi / depositphotos.com

Rost entsteht, wenn ein eisen- oder stahlhaltiger Werkstoff in der Gegenwart von Wasser oxidiert, also mit Sauerstoff reagiert. Er ist als Korrosionsprodukt porös und schützt den Werkstoff nicht gegen weitere Verwitterung. Anfällig gegenüber Rost sind lediglich die Eisenmetalle, während die Nichteisenmetalle robust gegenüber Rost sind. Ist zusätzlich im Wasser ein Salz vorhanden, beschleunigt dies durch eine Erhöhung der Leitfähigkeit des Wassers den Rostvorgang.

In Haus und Garten sind also Metalle, die insbesondere im Außenbereich zu finden sind, anfällig für Rost. Verstärkt in den Wintermonaten bildet sich der Rost an Gartenmöbeln, Gartengeräten, Metallzäunen– oder Geländern, Fahrrädern oder anderen metallenen Außenanlagen. Neben der wenig ansprechenden Erscheinung verrosteter Gegenstände kommt es zusätzlich zu einer Schwächung der metallenen Struktur und dadurch zu erheblichen Beschädigungen (jährlich in Milliardenhöhe weltweit). Ist ein Metallteil in Haus oder Garten erst einmal mit Rost befallen, stellt sich schnell die Frage, wie dies hätte vermieden werden können, oder wie der Rost entfernt werden kann.

Rost in Haus und Garten vorbeugen

Die einfachste und günstigste Möglichkeit Rost vorzubeugen ist das Lagern von Gartenmöbeln oder -Geräten an einem trockenen Ort, wie der Garage oder einem Geräteschuppen. Wichtig hierbei ist neben der Vermeidung von Niederschlag, dass die Luftfeuchtigkeit am jeweiligen Ort sehr gering ist. Wer die Möglichkeit einer trockenen Lagerung nicht hat, oder Bauteile schützen möchte, die ortsfest sind (bspw. ein Metallgeländer), kann durch spezielle Lacke oder auch Fette Feuchtigkeit von der rostgefährdeten Stelle fernhalten. Zu beachten ist jedoch, dass die Gegenstände sofort zu rosten beginnen, sobald die Schutzschicht wieder zerstört ist.

Anstatt der Feuchtigkeit kann auch der Sauerstoff vom zu schützenden Gegenstand ferngehalten werden. Dieses Verfahren ist jedoch für den Hobby-Anwender aufgrund des hohen Aufwands und Preises weniger wirtschaftlich. Möglich ist hierbei die Passivierung, bei der das eisenhaltige Bauteil mit einem unedleren Metall überzogen wird, wodurch sich eine schützende Oxidschicht bildet. Varianten sind hier das Galvanisieren, Verzinken oder Verchromen. Außerdem können Anstriche oder Beschichtungen auf Kunststoffbasis die Metalle durch das Verhindern von Sauerstoffdiffusion schützen.

Da einige der beschriebenen Verfahren in der Durchführung sehr aufwändig sind, ist es empfehlenswert, direkt beim Kauf auf die richtige Beschichtung zu achten. Eine Alternative zu beschichteten Materialien sind Nichteisenmetalle, oder Gegenstände aus nichtrostendem Stahl, der einen Chromanteil von über 12% aufweist und hierdurch eine schützende Chromoxidschicht bildet.

Was tun, wenn sich bereits Rost gebildet hat?

Hat sich in Haus oder Garten bereits Rost an einem metallenen Gegenstand gebildet, ist es zunächst wichtig, dass man nicht einfach über die verrostete Stelle lackiert. Der Rost muss unbedingt zunächst entfernt werden. Gängige Methoden sind hier entweder das Schleifen oder das Bürsten der verrosteten Stelle, um diesen mechanisch zu entfernen. Das Strahlen mit Sand ist ein teureres aber ebenfalls mögliches Verfahren zur Rostentfernung. Leicht gerostete Stellen lassen sich auch mit einer schwachen Säure (z.B. verdünnte Phosphorsäure) entfernen, die daraufhin mit Wasser gut abgespült werden muss.

Bevor eine Beschichtung aufgetragen wird, muss der Rost bis auf das blanke Metall entfernt worden sein. Danach sollte der Gegenstand sorgfältig lackiert und dadurch geschützt werden.