Energetische Sanierungsmaßnahmen planen und umsetzen

neue Fenster werden eingebaut
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Energien sind heutzutage kostbarer denn je und der Schutz und der sorgsame Umgang mit natürlichen Ressourcen erst recht. Die Heizkosten stellen hierbei eine der größten Herausforderungen dar. Seit Jahren steigen die Kosten für Öl und Gas und dass sie zukünftig noch weiterhin ansteigen werden, damit ist wohl gerade aufgrund der aktuellen politischen Lage zu rechnen. Für Immobilienbesitzer heißt dies, dass gehandelt werden muss.

Wer also sein Haus einer energetischen Sanierung unterzieht, spart nicht nur Heizkosten und wertvolle Energien, sondern verbessert hierdurch auch die Wohnqualität und erhöht auch gleichermaßen den Wert der Immobilie selbst. Und der Staat unterstützt jedwede Form der energetischen Sanierung durch spezifische Förderprogramme sowie auch aus steuerlicher Sicht. Wichtig ist nur, dass man ganz gezielt plant und vorgeht und nicht zu schnell Investitionen tätigt, die sich am Ende in keinster Weise rentieren könnten.

Die Fakten

Wenn man bedenkt, dass noch immer geschätzt drei Viertel der 18 Millionen Wohngebäude in Deutschland vor der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut und errichtet wurden, gibt es im Hinblick auf die energetisch sinnvollen Maßnahmen zur Wärmeisolierung einiges zu tun. Denn diese Bauten sind meist noch komplett ohne wirksamen Wärmeschutz. Heute weiß man, dass durch energetische Sanierungen, wie etwa der modernen Dämmung der Hauswände und Co., nur noch ein Drittel der damals benötigten Heizenergie verbraucht wird. Somit kann ansatzweise ahnen, wie viel kostbare Heizenergie sich noch immer einfach so in Luft auflöst und buchstäblich aus dem Fenster verpufft.

Fenster und Fassaden

Der Hauptverursacher des Wärmeverlustes sind die nicht isolierten Hauswände. Ein Großteil an Heizkosten kann also schon allein durch das Dämmen der Fassaden erzielt werden. Bei Altbauten kann der Energieverlust der Fassade sogar um drei Viertel gesenkt werden und hier lohnt sich die Investition erst recht, denn nicht nur, dass Altbauten keine Dämmung der Außenwände vorweisen, hinzu kommt, dass sie auch noch zudem über größtenteils sehr hohe Zimmerdecke verfügen, die noch zusätzliche Heizwärme benötigen. Auch kann man ein neues Fenster im Zuge der Renovierung kaufen und somit für weniger Wärmeverlust an den Fensterflächen sorgen. Die Investition in Dämmung lohnt sich bei Altbauten unterm Strich fast immer. Der europäische „Green Deal“, die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und das Klimapaket des Bundes, haben hier Anreize für Immobilienbesitzer und Hauseigentümer geschaffen, um mit der lohnenswerten Dämmung nicht länger zu warten und so schnell wie möglich in Angriff zu nehmen.

Wie geht man am besten vor?

Die Frage, ob man nun die BEG-Förderung in Anspruch nehmen sollte, oder doch eher die steuerliche Variante, muss jeder für sich selbst, individuell entscheiden, bevor es mit den Arbeiten für Dämmung und Co. losgeht. Denn letztlich haben beide Modelle Vor- und Nachteile und können spezifisch passend zum Projekt Wärmedämmung mit eingeplant werden. Ohne Energieberater kommt man bei der Variante BEG-Förderung nicht zurecht. Sie umfasst von der Planung, bis zur Antragstellung und Durchführung schon etwas mehr fundiertes Wissen und Know-how. Für die Variante der Steuerersparnis ist es nur notwendig, dass die Ausführung der Maßnahmen durch ein jeweiliges Fachunternehmen nachgewiesen sein muss, das ist dann auch schon alles. Entsprechende Belege können dann der Steuererklärung beigelegt werden. Man kann die BEG-Förderung grundsätzlich für eine aufwändige Komplettsanierung der Immobilie in Anspruch nehmen, wie aber auch, und dies wissen nur die Wenigsten, für Einzelmaßnahmen in kleinem Rahmen. Letztlich zeigt aber die Erfahrung bisher, dass der Steuerbonus aus dem Klimapaket sich definitiv besser für Einzelmaßnahmen in Bezug auf energetische Maßnahmen eignet. Aber: Bei beiden Varianten müssen die Gebäude grundsätzlich älter als zehn Jahre sein.

Was kann man erwarten?

Der Topf, aus dem man bei einer BEG-Förderung schöpfen könnte, liegt bei einer maximalen Auslastung der förderungsfähigen Kosten von 15.000 Euro. Bei Einzelmaßnahmen mit dem Modell der Steuerersparnis aus dem Klimapaket kann man mit bis zu 20 Prozent, also maximal 40.000 Euro Steuerabzug rechnen. Grundlegend kann man beide Zuschussformen nach der fertiggestellten und abgeschlossenen Sanierung bekommen, wobei der jeweilige Steuerabzug erst über einen Zeitraum von drei Jahren aufgegliedert erfolgt. Wer also seine Sanierungskosten so schnell wie möglich auf einen Schlag als Gesamtsumme benötigt, um die Haushaltskasse wieder zu füllen, oder die Kostenaufnahmen für die Maßnahmen wieder tilgen möchte, ist mit der ersten Variante gut bedient. Für Diejenigen, die es langsam angehen lassen wollen und sich lieber am Ende des Jahres, nach der Steuerklärung auf eine kleine, außergewöhnliche Rückerstattung freuen möchten, ist Variante zwei die bessere.

Fazit

Jede Maßnahme also, die dazu beitragen kann, dass die Heizkosten miniert werden können und dass man seine Immobilie durch Wärme-isolierende Sanierungen im Wert steigern kann, sind lohnenswert. Zudem sind sie auch aus der Sicht des Umweltschutzes und dem bewussten Umgang mit Energien und Ressourcen ein wichtiger Beitrag für alle Beteiligten und ganz besonders für unsere stark belastete Umwelt.