Das korrekte Verlegen von Estrich

Estrich verlegen
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Estrichböden begleiten uns in allen Lebensbereichen. Die Böden sind das Fundament in den Räumen von Wohnungen und Häusern. Auch in Büro- und Gewerberäumen kommt der vielseitige Bodenbelag zum Einsatz. Unter Laminat, Parkett, Teppich oder Fliesen bleiben Estrichböden meist unentdeckt. Das Verlegen von Estrichböden wird vom professionellen Bodenleger angeboten. Wer über handwerkliches Geschick verfügt, kann auch selbst tätig werden.

Der Estrichboden wird fest, schwimmend oder in Platten verlegt

Damit das Verlegen von modernen und klassischen Bodenbelägen wie Fliesen, Laminat oder Parkett möglich ist, wird ein ebener Untergrund benötigt. Gleichzeitig soll der Untergrund zu einer guten Wärmedämmung beitragen. Der Estrichboden bietet diese Möglichkeiten und wird meist als Fließestrich, Trockenestrich und Baustellenestrich verlegt. Auf den Böden von Wohn-, Büro- oder Gewerberäume findet die Verlegung der Estrichböden in der Regel schwimmend statt. Dadurch hat der Untergrund keinen Kontakt zum Boden und den Wänden. Er kann sich problemlos dehnen und zusammenziehen. Verbundestriche werden direkt auf dem Boden verlegt und kommen oftmals in Kellerräumen oder auch in Tiefgaragen zum Einsatz. Für Fußböden mit integrierter Heizung wird ein spezieller Heizestrich benötigt. Das Verlegen des Untergrunds übernimmt eine professionelle Estrichfirma in der Nähe, kann aber mit handwerklichem Geschick auch selbst ausgeführt werden.

Woraus besteht der Estrichboden und ist der Bodenbelag mit Beton vergleichbar?

Der Estrichboden wird mit einem Estrichmörtel hergestellt, der in der Regel aus feinem Sand und einem Bindemittel besteht. Als Bindemittel für die verschiedenen Arten von Estrich kommen Zement, Calciumsulfat, Magnesiumoxid oder auch Bitumen zum Einsatz. Angerührt mit Wasser entsteht ein recht flüssiger Mörtel, der auf dem Untergrund verteilt werden kann oder selbst fließt. Wird das Wasser durch das Dichtmittel Zementmix ersetzt, ist der Estrichboden wasserdicht und für Bäder, Duschen und WCs geeignet. Der Fachmann unterscheidet in:

  • Zementestrich (CT)
  • Asphaltestrich (AS)
  • Kunstharzestrich (SR)
  • Magnesiaestrich (MA)
  • Calciumsulfatestrich (CA)

Der Unterschied zu einem normalen Beton, der zum Bau verwendet wird, ist durch die verschiedenen Bestandteile des Estrichs klar erkenntlich. Der Fachmann sagt daher auch, dass der Beton an seiner Zusammensetzung und der Estrich an seiner Funktion zu erkennen ist. Beton hat außerdem eine viel längere Trocknungsphase als Estrich und gibt die Feuchtigkeit an die Innenräume ab.

Normaler Zementestrich muss etwa 20 bis 30 Tage trocknen

Wer sich die Mühe macht und Estrich selbst verlegen möchte, muss zuerst den Untergrund vorbereiten. Die Bodenplatte des Raums besteht meist aus Beton und sollte sauber und staubfrei sein. Auf dem gereinigten Boden wird danach eine PE-Folie ausgelegt, die über den Rand hinaussteht. Danach wird der Estrichmörtel auf die Bodenfläche aufgebracht und gleichmäßig verteilt. Nach dem Verteilen muss die Oberfläche des Belags geglättet werden. Dies geschieht bei normalem Estrich durch Abziehen mit einer geeigneten Metalllatte. Große Räume werden zum Verlegen in kleinere Abschnitte mit Dachlatten unterteilt, die das Niveau des Bodenbelags haben. Dadurch ist das Abziehen einfacher. Estrichböden müssen nach dem Verlegen selbstverständlich trocknen. Ein normaler Zementestrich ist erst nach 20 bis 30 Tagen vollständig ausgetrocknet. Zum Renovieren ist dieser Estrich daher eher suboptimal. Der Handel bietet für Renovierungen und Modernisierungen von Räumen aber Schnellestriche oder auch Platten aus Trockenestrich an. Die Platten werden verlegt und miteinander verklebt.

Fachgerecht verlegt hat der Estrichboden eine Lebensdauer von etwa 25 Jahren

Das Verlegen von Estrichböden ist nicht jedermanns Sache und außerdem eine recht aufwendige Arbeit. Eine fachgerechte Verlegung genau nach den Vorstellungen von Bauherren oder Wohnungs- und Hausbesitzern bieten Estrichleger an. Je nach der Stärke, Raumgröße und des benötigten Estrichs fallen allerdings Kosten in Höhe von 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter an. Bieten die Estrichleger für ihre Arbeit einen Festpreis an, ist das benötigte Material in den Kosten enthalten. Weiß man allerdings, dass ein leicht oder mittel beanspruchter Estrichboden eine Lebensdauer von etwa 25 Jahren hat, relativieren sich die Kosten ein wenig. Ein defekter Estrichboden wird übrigens an leichten Rissen auf der Oberfläche erkannt. Kleine Haarrisse können unbeachtet bleiben. Estrichböden mit großen Rissen müssen ausgetauscht oder repariert werden. Für die Reparatur ist allerdings kein Fliesenkleber oder angerührter Zement geeignet. Profis verwenden bei Reparaturen ein 2-Komponenten-Gießharz mit Epoxid oder Acrylat.

Fazit

Der Estrichboden ist der perfekte Untergrund für nahezu jeden modernen oder klassischen Bodenbelag. Für die Renovierung sind Schnellestriche oder Estrichplatten eine interessante Alternative. Vom Fachmann verlegt, erhalten Haus- und Wohnungsbesitzer ein perfektes Ergebnis.