Das eigene Haus sichern – diese Möglichkeiten gibt es

Alarmanlagenmelder am Haus
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Sicherheitsexperten verschiedener Behörden sensibilisieren seit Jahren die Bevölkerung, ihr Eigentum selbstständig zu schützen. Seriöse Fachbetriebe beraten Immobilieneigentümer bezüglich der Schwachstellen ihrer Häuser.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zur Sicherung des Hauses gehört die Abgrenzung des Grundstücks.
  • Schlösser und Riegel für Fenster und Türen allein reichen für einen angemessenen Einbruchschutz nicht aus.
  • Alarm- und Überwachungssysteme alarmieren die Hausbewohner und dokumentieren alle Vorgänge auf dem Grundstück.

Optionen zur Grundstücksabsicherung

Ein geeigneter Schutz ist der Doppelstabmattenzaun, mit seiner dichten Stabanordnung und verschweißten Einfassung. Die Konstruktion ist bruchsicher. Mit Feuerzink legierte Doppelstabmattenzäune sind witterungsbeständig. (Quelle: https://zaundirekt.de/sicherheitszaun-effektiv-das-eigene-grundstueck-sichern)

Wird in den Zaun eine Gartentür integriert, ist zur Absicherung ein Aufschraubschloss mit einem massiven Stahlriegel zu montieren.

Kastenschlösser eignen sich aufgrund ihrer einfachen Montage nur für Holztüren. Das Gartentorschloss entspricht der mittleren Sicherheitsklasse.

Einsteckschlösser entsprechen der Sicherheitsklasse sieben von zehn Sicherheitsklassen. Das Massivschloss eignet sich für Metallgartentore, weil die Aussparungen integriert sind.

Hängeschlösser sind leicht zu öffnen. Der Zylinder lässt sich mit einem Draht manipulieren. Metallaufsätze, an denen das Hängeschloss befestigt ist, sind nur verschraubt. Unbefugte, die sich Zutritt zum Grundstück verschaffen möchten, benötigen lediglich einen Schraubenzieher. Damit schrauben sie den Aufsatz ab und öffnen anschließend die Gartentür.

Türen und Fenster richtig sichern

Die Initiative „Nicht bei mir“ dient dazu, Menschen darauf hinzuweisen, ihre Wohnungen und Häuser zu schützen. Helmut Rieche ist Polizist und Mitglied der Initiative. Seiner Ansicht nach müssen Fenster und Türen dasselbe „Sicherheitsniveau“ aufweisen und nicht ausschließlich „punktuell“ verstärkt sein. (Quelle: www.rnd.de/bauen-und-wohnen/neun-tipps-so-sichern-sie-ihre-turen-und-fenster-gegen-einbrecher-Q64UM6BCUGYWHKQ6O5NDZHJA7Y.html)

Zertifizierte Sicherheitsschlösser erschweren Personen den Zutritt in das Haus. Moderne Smart-Schlösser gibt es mit App-Steuerung und bedürfen keinem physischen Schlüssel. Türen werden mit Eingabe eines Codes oder durch Erfassung des Fingerabdrucks geöffnet und verschlossen.

Zur zusätzlichen Absicherung von Türen, insbesondere Haus-, Wohnungs- und Kellertüren, dienen Protectorriegel und Panzerriegel aus massivem Stahl. Die Riegelschlösser werden auf der Innenseite an die Tür montiert. Zusätzlich montierte Panzerplatten verhindern das Öffnen des Zylinders durch Hebeltechniken oder Bohrungen.

Querriegelschlösser dienen als geeigneter Einbruchschutz für Fenster. Die Konstruktion wird fest im Mauerwerk integriert oder auf dem Fensterrahmen platziert.

Ein einfaches Fensterschloss, welches mit einem Zylinder bestückt ist, erschwert Einbrechern das Aufhebeln. Mithilfe eines Bohrers wird das Schloss jedoch leicht deaktiviert.

Überwachungssystem auf dem gesamten Grundstück

Zur Grundstücksüberwachung sind Kameras und Bewegungsmelder auf dem Grundstück an der Immobilie zu installieren. Kameras sind auch im Hausinneren, wie dem Eingangsbereich anzubringen und für Hausbesucher sichtlich zu kennzeichnen.

Eine Video-Klingelanlage ermöglicht Hausbewohnern, vorher zu erkennen, wer sich vor dem Haus befindet.

Überwachungskameras müssen im Tag- und Nachtmodus aufnehmen können. Eine Außenkamera mit einem Solarpanel ist nicht vom Stromkreislauf abhängig und zeichnet auch bei einer unterbrochenen Hausstromleitung auf.

Außenkameras sollten der Schutzklasse IPX65 entsprechen. Alle zugehörigen Überwachungskameras sind witterungsbeständig.

Smart-Kameras übertragen die Videoaufzeichnungen in die Cloud, einer Festplatte oder streamen live. Die Aufzeichnungen in Echtzeit werden mit einem internetfähigen Endgerät abgerufen.

Alarmanlagen für unbefugten Zutritt

Eine herkömmliche Alarmanlage ist mit einem Bewegungsmelder ausgestattet. Sie wird an den Hausstromkreislauf angeschlossen. Wenn sie aktiv ist, sendet sie ein hörbares Signal, sobald sie die Bewegung einer Tür oder eines Fensters im „Bewegungskreis“ registriert.

Es gibt verschiedene Alarmanlagen, deren Funktionen über das Senden eines Signals hinausgehen. Einige lassen sich mit einer Notrufzentrale verbinden. Sobald die Alarmanlage ein Signal sendet, werden die Sicherheitskräfte alarmiert.

Smart-Alarmanlagen lassen sich mit dem Videoüberwachungssystem koppeln. Mithilfe der Videoaufzeichnungen überprüfen Sicherheitskräfte, ob es sich um einen Fehlalarm handelt oder um eine akute Bedrohung.

Im Handel sind drei Alarmanlagenvarianten erhältlich:

Die kabelgebundene Alarmanlage: Sie wird an den Stromkreislauf des Hauses angeschlossen und ist stets auf die aktive Leitung angewiesen. Die Variante eignet sich für In- und Outdoor-Systeme.

Die Funk-Alarmanlage: Diese Variante ist auch für Garten und Keller geeignet, jedoch ist die Funkübertragung mit Störern leicht zu deaktivieren. Außerdem benötigt das System Batterien oder Akkus und wird nicht an das Stromnetz des Hauses angeschlossen.

IP-Alarmanlagen: Eine online gesteuerte Anlage, die ohne Internetverbindung jedoch unwirksam ist. Zudem ist ihre Signalreichweite auf den Signalbereich des Routers begrenzt.

Fazit: Sicherheitspotenzial vollständig ausschöpfen

Zum Schutz einer Immobilie sind alle verfügbaren Sicherheitsprodukte im und am Haus zu installieren. Sicherheitsfenster, -türen und -schlösser können Immobilieneigentümer jederzeit für einen höheren Sicherheitsstandard nachrüsten.