Schimmelbefall – richtig renovieren

Schimmelbefall bekämpfen
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Oftmals nimmt man mit Schaudern den Schimmelbefall im eigenen Zuhause wahr. Ein geradezu unliebsamer „Gast“, welcher sich meist in Winkel, Ecken und Nischen einnistet. Man stellt sich dabei gerne die Frage, „wie konnte es dazu kommen?“
Grundsätzlich gilt Schimmelbefall – aufgrund seiner abgegebenen Sporen – als gesundheitsschädlich. Dieses Faktum sollte man keinesfalls vernachlässigen, vor allem wenn der Befall bereits deutlich sichtbar ist. Besonders eklatant auf die Gesundheit auswirken kann sich das lästige Phänomen in den Schlafräumen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bereits bei der Errichtung des Eigenheims kann man hierzu Präventiv-Arbeit leisten.
  • Die Ursachen für einen (späteren) Befall können vielerlei Gründe haben.
  • Die Aufnahme der Sporen über die Atemwege kann nach einiger Zeit zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
  • Gewusst wie, kann man einem Schimmelbefall (und dessen möglicher Ausbreitung) gezielt entgegenwirken.
  • Zur Schimmelbeseitigung sollte man dafür geeignete Produkte verwenden, um auch einen nachhaltigen Effekt garantiert zu haben.

Die Ursächlichkeit eines Schimmelbefalles kann vielseitig geschichtet sein. Grundsätzlich gilt, dass Wärme in Verbindung mit Feuchtigkeit die Schimmelbildung begünstigen.
Der Pilz kann in verschiedenen Farben auftreten, wobei gerade der schwarze Schimmel mit seinen Sporen die meiste Gefahr in sich birgt.

Schimmelprävention bereits zu Beginn des Haus-Neubaus

Gerade bei der Errichtung eines Kellers ist viel Feuchtigkeit mit im Spiel. Im Falle einer Schalungsbetonierung enthält das Betongemisch auch Wasser. Deshalb sollte man bereits VOR dem weiteren Ausbau die Kellerräume sorgfältig entfeuchten. Hierfür gibt es spezielle Geräte.
Falls man sein Haus mit Fertigteil-Elementen errichten, sollte man bei (noch) offenen Wänden achtsam sein. Wenn – noch vor Fertigstellung der Wand- bzw. Deckenkonstruktion – Feuchtigkeit in die Dämmung gelangt, kann es später zu unliebsamen Überraschungen kommen. Ein durchaus heikles Thema hinsichtlich der Haftung für Spätfolgen.

Häufige Ursachen für Schimmelbildung bzw. zweckmäßige Maßnahmen

Schimmel im Keller bzw. Wohnbereich kann durch mehrere Umstände begünstigt werden.
Um hierbei vorbeugend zu wirken, sollte man – selbst im Winter – sorgfältig stoßlüften. Dabei wird in den Räumen für einige Minuten Durchzug hergestellt. Dies ist vor allem in Bereichen, in welchen Dunst und Feuchtigkeit auftreten (siehe Dusche, Badezimmer) von Wichtigkeit.
Speziell im Winter sollte die Balance zwischen Heizen und Lüften gut abgewogen sein.
Bei der Aufstellung von Möbeln ist zu beachten, dass rd. 5 – 10 cm Abstand zur Wand gehalten werden.
Allerdings können auch unglückliche Umstände wie ein versteckter Wasserschaden ein Schimmelproblem verursachen.
Bei Gebäuden älteren Baujahres kann dazu auch ein niederer Energie-Koeffizient den Ausschlag geben.
Im Zweifelsfall lässt sich auch die Raumfeuchtigkeit messen, zudem ist die Kontrolle verborgener Stellen (z. B. hinter Schränken und Sitzgruppen) ratsam.
Wichtig herbei: Wenn man auch nur geringen Befall feststellt, sollte man umgehend einschreiten, um die folgende Ausbreitung des Pilzes zu unterbinden.

Wie geht man bei der Schimmelbeseitigung vor?

Eine Faustregel besagt, bei einer befallenen Fläche von max. 50 cm² kann man selbst Hand anlegen. Bei allem, was sich darüber hinaus erstreckt, sollten Sie einen Fachmann konsultieren. Dieser weiß allenfalls, mit welcher Art Schimmel er es dabei aufnimmt. Dementsprechend sind die Vorgangsweise und die benötigten Hilfsmittel darauf abgestimmt.
Wenn man beginnt, selbstständig den Schimmelpilz zu entfernen, so ist es angeraten, eine Schutzmaske und Einweghandschuhe zu tragen. Wenn man zusätzlich noch eine Schutzbrille verwenden, ist man perfekt ausgestattet. Durch das Abkratzen bzw. Abschaben des Pilzes können sich erneut Sporen lösen. Hinsichtlich dieses Risikos gilt die Behandlung der befallenen Stelle mit hochprozentigem Alkohol als erste, wirksame Maßnahme.
Die eigentliche Behandlung kann anschließend u. a. mit Hitze, Dampf, Schaum oder Schimmelspray erfolgen.
Überschüssige, verschimmelte Flüssigkeit gilt es vorsichtig abzuwischen. Die behandelten Zonen benötigen anschließend ausreichend Zeit zum Trocknen.
Wichtig ist es nach Abschluss der Arbeiten den Raum ausreichend durchzulüften.
Bei der Schimmel-Bekämpfung in unmittelbare Nähe zu Pflanzen ist Vorsicht angesagt. Diese sollte man vor einer Abdrift der chemischen Produkte abschirmen.

Wie kann man einem erneuten Befall vorbeugen?

Für die weitere Vorgangsweise muss die zu behandelnde Fläche völlig trocken sein. Für den folgenden Neuanstrich eignet sich eine Farbe auf Kalkbasis. Sollte der Schimmel bereits tiefer gegangen sein, gilt es auch den befallenen Putz zu entfernen. In diesem Fall sollte man einen speziellen Anti-Schimmel-Putz verwenden.
Bei gefliesten Flächen ist üblicherweise keine tiefere Kontaminierung zu befürchten. Dennoch sollten dabei die Fugen erneuert werden.
Als Innovation für eine Schimmelsanierung gelten sogen. Calciumsilikat-Platten. Diese besitzen nicht nur einen hohen Dämmwert, sondern verhindern auch eine (erneute) Pilzbildung, da sie keinen Feuchtigkeitsstau verursachen.
Sollten bereits Möbel, Regale u. ä. befallen sein, gehören diese sicherheitshalber gänzlich aus dem Wohnbereich entfernt.
Für die Schimmelbeseitigung bzw. -behandlung sollten keinerlei x-beliebigen Reinigungsmittel verwendet werden. Man könnte damit – wie im Beispiel von Essigreiniger – einen Umkehreffekt erzielen.

Fazit

Mit der richtigen Vorgehensweise kann der Schimmel bereits in seiner Entstehung verhindert werden. Man sollte dabei stets auf Raumklima- und Feuchtigkeit achten und dennoch ein wachsames Auge haben. Ein völlig schimmelfreies Zuhause bedeutet somit eine entsprechend angenehme Wohn- und Lebensqualität. Zudem kann man als Bewohner eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Schimmel weitgehend ausschließen.