Platz schaffen in einem kleinen Haus

Platz in einem kleinen Haus schaffen
Foto: malpetr / depositphotos.com

Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, ihre Wohnfläche zu verringern. Sie unterteilen ihr Haus in mehrere Wohn-Einheiten, ziehen in ein Tiny House oder leben mobil auf vier Rädern in Campingwagen oder selbst ausgebauten Mini-Vans.
Dieser Trend geht nicht nur auf den angespannten Immobilienmarkt in vielen Großstädten zurück, sondern verdankt sich auch dem zunehmenden Bedürfnis nach einem minimalistischeren und nachhaltigeren Lebensstil. Das energiesparende Leben auf kleiner Wohnfläche ermöglicht mehr Unabhängigkeit, reduziert Kosten und bringt auch Zeitersparnis im Alltag mit sich.
Doch was ist mit all den Dingen, die in einem kleinen Haus untergebracht werden sollen: Passt ein kompletter Hausrat überhaupt in eine verkleinerte Wohnfläche? 

Das Wichtigste in Kürze

  • Um auch in einem kleinen Haus Platz zu schaffen, müssen präzise definierte Wohnbereiche und Wohnfunktionen geschaffen werden.
  • Optimal genutzte Stauräume, multifunktionale Möbel, clevere Schrankorganisation und Ordnungsroutinen helfen, den vorhandenen Platz in den einzelnen Wohnbereichen ideal auszunutzen.
  • Verkleinerte Flächen bei gleicher Funktionalität wie zum Beispiel bei einer Raumspartreppe nutzen vorhandenen Raum optimal aus

Entrümpeln, Minimalisieren und System schaffen

Am Anfang steht das Entrümpeln. In einem kleinen Haus ist nur Platz für Dinge, die wirklich wichtig sind und häufig verwendet werden. Sachen, die nicht (mehr) gebraucht werden, können gespendet oder verkauft werden. So bleiben diese in einem nachhaltigen Kreislauf.
Einrichtungsgegenstände sollten am besten so organisiert werden, dass sie getrennten Wohnbereichen zugeordnet werden und einen festen Platz erhalten, an den sie immer wieder zurückgestellt werden.

Zusätzliche Stauräume schaffen

Nischen oder Ecken sind ideale Orte für zusätzlichen Stauraum. Standardregale passen hier häufig nicht hin, daher ist Kreativität und Handwerkskunst gefragt, um zum Beispiel passende Eck-Regale anzubringen. Eine Nische kann in einen kleinen Besenschrank oder eine Abstellkammer verwandelt werden.

Vorhandene Stauräume organisieren

Ordnungssysteme für den Kleiderschrank, wie zum Beispiel Regalteiler, Korbsysteme oder Hängeaufbewahrung, helfen den Überblick zu bewahren und den Platz zu optimieren.
Auch für Küchenschränke gibt es Schrankteiler und Organizer vom Gewürzregal bis zu Hängehaken für Tassen oder Schiebekästen.
Der Platz in Regalen kann durch Körbe und Kästen optimiert werden, die die Regalflächen aufteilen oder idealerweise sogar gestapelt werden können.
Zusätzlich angebrachte Schranktüren an offenen Regalen bringen mehr optische Ruhe und vergrößern die Reflexionsfläche für Licht.

Clevere Inneneinrichtung

Auch Multi-Funktions-Möbel schaffen zusätzlichen Stauraum: Ein Wohnzimmertisch mit unteren Ablageebenen bietet Platz und lässt Alltagsgegenstände optisch verschwinden. Ein Bett mit Bettkasten und Schubladen entlastet den Kleiderschrank.
Eine praktische Idee für kleine Räume sind Möbel, die nach Gebrauch „verschwinden“. Dazu gehören an der Wand befestigte Klapptische, die als Ess- oder als Schreibtisch benutzt werden können, Sekretäre, Schlafcouchen, Wandbetten, Falthocker etc.

Auch Möbel und Innendesign können platzsparend angefertigt werden, um Raummaße ideal auszunutzen. Ein Beispiel hierfür ist eine Raumspartreppe mit engem Grundriss, die mit engen Tritten und steilem Aufstieg Zugang in den Dachboden, ein Obergeschoss oder eine Hochebene bietet. Eine Alternative, um in einem kleinen Haus weiteren Wohnraum zu schaffen, wäre nämlich der Dachbodenausbau. Nicht immer ist eine Treppe zum Dachboden schon vorhanden, oft gibt es nur eine Leiter. Die Raumspartreppe ist somit eine günstige Möglichkeit, den Dachboden als vollwertigen Wohnraum zu nutzen und den Aufstieg zu erleichtern, ohne viel Platz zu verschwenden.

Manchmal ist ein kleines Haus, welches man gerade neu einrichtet, einfach schlecht aufgeteilt, es sind z. B. zu viele Zwischenwände vorhanden, die verhindern, dass das Haus großzügig, einladend und offen wirkt. Diese sollten dann entfernt werden, allerdings nicht ohne vorher festzustellen, ob es sich um tragende Wände handelt. Im Gegenzug dazu können natürlich auch neue Trennwände geschaffen werden, um Räume bzw. deren Platzangebot optimal zu nutzen. Alternativ kann auch über einen Anbau am Haus nachgedacht werden, dies ist allerdings nur möglich, wenn trotz Anbaus noch genügend Platz zu Nachbargebäuden vorhanden ist und eine Baugenehmigung vorliegt. Das Haus muss so konzipiert sein, dass der Anbau auch wirklich integriert und nicht wie ein „Fremdkörper“ wirkt.

Optische Vergrößerung durch Spiegel, Freiflächen und Beleuchtung.

Neben der optimalen Platzausnutzung kann auch auf optische Vergrößerung gesetzt werden.
Freie Flächen tragen zur optischen Vergrößerung und visuellen Beruhigung eines Raums bei. Je klarer und ordentlicher ein kleiner Raum ist, desto größer wirkt er.
Auch Spiegel können einen Raum optisch vergrößern. Sie sollten am besten ein Fenster oder eine Lichtquelle reflektieren.
Bei der Beleuchtung sollte statt auf Steh- und Tischlampen, die zu viel Platz benötigen, auf Wand- und Deckenbeleuchtung gesetzt werden. Integrierte Schrankbeleuchtung schafft zusätzliche Lichtquellen und verleiht einem Raum den Eindruck von Tiefe.

Fazit

Platz zu schaffen in einem kleinen Haus ist möglich, indem die vorhandene Fläche horizontal und vertikal optimal aufgeteilt und ausgenutzt wird. Hierzu sind oft individuelle Planungen und Lösungen gefragt, die das Einrichten eines kleinen Hauses aber auch zu einem lohnenswerten Projekt machen.