Mini-Obstbäume im Garten

Kind pflückt Obst / Äpfel
Ein Mini-Obstbaum passt auch in den kleinsten Garten - © depositphotos.com @ romrodinka

Mini-Obstbäume für die Terrasse und kleine Gärten

Ein eigener Garten ist wundervoll, doch leider ist dieses Glück nicht jedem vergönnt. Viele Menschen wohnen in einer Mietwohnung und haben lediglich einen Balkon oder eine Terrasse. Doch selbst Eigenheimbesitzer haben oft nicht ausreichend Platz für einen großen Garten, so dass sie die Gestaltung sorgfältig planen müssen.

Heutzutage muss aber niemand mehr aus Platzmangel auf eigenes Obst verzichten, denn es gibt eine riesige Auswahl an Mini-Obstbäumen. Diese können wahlweise im Garten oder in einen Kübel gepflanzt werden.

Die Geschichte der Mini-Obstbäume

Obstbäume im Miniaturformat sind jedoch längst keine Entwicklung aus der Neuzeit. Bereits vor mehr als 200 Jahren pflanzte man in Asien Bäumchen in Keramikkübel. In Deutschland erlangten die Zwerg-Obstbäume vor dem zweiten Weltkrieg große Popularität. Die Könige Preußens hatten am Schloss von Sanssouci sogar eine ordentliche Sammlung, auf die sie äußert stolz waren. Nach dem Ende des Kriegs wurden für die Versorgung der Bürger große Obstbäume benötigt, so dass die Mini-Obstbäume zunächst in den Hintergrund rückten.

Obwohl die Bäumchen wesentlich kleiner als die Originale sind, so liefern sie doch die gleichen Früchte. An diesen Gehölzen ist alles kleiner, nur Blüten und die Früchte haben die gleiche Größe. Inzwischen erfreuen sich die Miniaturausgaben wieder großer Beliebtheit, gerade Stadtmenschen können sich damit ein Stück Natur nachhause holen.

Mini-Obstbäume wachsen sehr langsam

Der größte Vorteil dieser Pflanzen ist zweifelsohne ihre Größe, denn diese macht sie zu einer cleveren Alternative bei begrenztem Platzangebot. Die Mini-Obstbäume passen hervorragend in jeden kleinen Hausgarten oder auf die eigene Terrasse. Natürlich werden sie nach dem Kauf noch etwas an Größe gewinnen, allerdings wachsen sie sehr langsam und bleiben insgesamt kompakt. Erhältlich sind sie im Handel mit einer kleinen Krone, als Spindel oder als Säule.

Das Geheimnis dieser besonderen Gehölze liegt in ihren schwachen Wurzeln, die das Wachstum in Schach halten. Es gibt aber auch Sorten, bei denen nicht nur die Wurzeln der Grund für den Minderwuchs sind, vielmehr handelt es sich um eine spontane Mutation oder eine spezielle Züchtung.

Ein normaler Obstbaum kann ein Alter von bis zu 70 Jahren erreichen, Mini-Obstbäume erreichen hingegen ein durchschnittliches Alter von 15 Jahren. Die ersten Früchte kann man meistens im zweiten Standjahr erwarten. Gerade wärmeliebende Obstsorten wie Nektarinen, Pfirsiche, Zitronen und Feigen kann man gut in einen Kübel pflanzen und diesen an einer geschützten Stelle am Haus platzieren.

Pflanzung und Pflege der Mini-Obstbäume

Eine wichtige Voraussetzung bei der Pflanzung im Freiland ist eine optimale Vorbereitung des Bodens. Das Pflanzloch muss ausreichend groß sein, es wird später mit lockerer Blumenerde aufgefüllt. Wichtig ist auch eine Abstützung mit Hilfe eines Pfahls, bei Birnen und Äpfeln sollte diese dauerhaft erhalten bleiben. Wird das Obstbäumchen im Garten gepflanzt, unterscheidet sich der Pflegeaufwand kaum von dem für herkömmliche Obstbäume. Ideale Voraussetzungen sind ein sonniger Standort und die Verwendung nährstoffreicher Erde.

Lediglich bei der Kultivierung im Kübel muss bei der Pflegen einiges beachtet werden. Zunächst geht es um die Auswahl eines geeigneten Pflanzgefäßes, ein Fassungsvermögen von mindestens 30 Litern sollte gewährleistet sein, darin hat das Wurzelwerk genügend Platz. Damit Wasser abfließen kann und sich keine Staunässe bildet, muss ein großer Abfluss vorhanden sein. Für eine gute Drainage sorgt darüber hinaus eine drei bis fünf Zentimeter hohe Kiesschicht am Boden des Kübels.

Damit die Gehölze mit ausreichend Nährstoffen versorgt sind, mischt man herkömmliche Blumenerde am besten mit etwas Sand und einem Pflanzsubstrat. Dieser Mischung kann man auch noch Hornspäne hinzufügen, das gewährleistet die Langzeitversorgung. Bevor man das Bäumchen eintopft, werden die Wurzeln so beschnitten, dass sie zu jeder Seite des Kübels einen Abstand von mindestens drei Zentimetern haben. Die kräftigen Wurzeln sollte man nicht zu stark beschneiden, sonst bleibt der Zwergbaum sehr feingliedrig.

Einmal im Jahr wird die Erde nur oberflächlich ausgetauscht, alle drei bis fünf Jahre erfolgt dann beim Umtopfen ein kompletter Austausch. Für die Düngung kann man mineralische oder biologische Präparate verwenden, diese sollte allerdings bis spätestens August erfolgen, damit das Holz für den Winter hart genug ist. Im ersten Standjahr darf man nicht übermäßig wässern, erst bei einsetzendem Wachstum wird einmal täglich großzügig gegossen.

Geschnitten werden müssen nur Birnen- und Apfelbäumchen, hier kürzt man im frühen Herbst alle neuen Seitentriebe bis auf drei Blätter. Bei Pflaumen, Nektarinen, Kirschen, Feigen, Pfirsichen, Aprikosen und Kirschen kürzt man nur Seitentriebe, um dem Bäumchen eine gewisse Form zu geben. Zurückgeschnitten werden auch abgestorbene Äste, falls größere Wunden entstehen, sollten diese verschlossen werden.

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