Lagom – Zu den Ursprüngen zurück
Die Deutschen lieben nordische Wohnstile. Klare Linien, schlichte Präsenz und ansprechende Farben. So auch mit Lagom, dem schwedischen Wohntrend, der im Grunde genommen nur das Nötigste für sich beansprucht und den Touch von uriger Gemütlichkeit ins Heim bringt.
Lagom hat lange Tradition. Denn es handelt sich ursprünglich eher um einen Lebensstil, der, glaubt man den Legenden, bis zu den Wikingern reicht. Riesige Trinkhörner werden am Lagerfeuer gereicht, große Männer sitzen in schweigender Runde zusammen und übergeben den süffigen Trank auch den Gästen. Jeder wird gleich behandelt und alle finden ihren Platz im Kreis am Feuer.
Die Schweden haben sich diese Lebensphilosophie zu Eigen gemacht. Sie sind unaufgeregt, klar und ordentlich. Was also liegt näher, diese Eigenschaften in einem Wohntrend umzusetzen? Es sind die Eckpunkte von Harmonie und Ordnung, die Lagom beschreiben. Denn so entsteht ein ruhiger Alltag, weit weg vom üblichen Chaos. Lagom greift von Anfang an Nachhaltigkeit auf und umgeht den Überfluss. Deshalb reden wir nicht nur von einem Wohntrend, sondern vielmehr auch von einem Lebensstil, von dem sich immer mehr Menschen angesprochen fühlen. Wenn Sie auf Unnötiges verzichten können, werden Sie sich mit Lagom 24/7 wohlfühlen.
Mit Lagom entsteht neue Harmonie
Dieses Wohnkonzept besteht auf wenig – im Gegensatz zu puristischem. Es geht darum, dem Überfluss zu entsagen und den Boden unter den Füßen zu spüren. Stattdessen finden Sie die goldene Mitte der Einrichtung. So sind es erdnahe Farben, natürliche Materialien, die Wärme ausstrahlen. Möbel sind schnörkellos und unweigerlich geradlinig.
Bezeichnend für Lagom ist, dass hier gern Upcycling gesehen ist. Das bedeutet, Second Hand Möbel werden aufgearbeitet, es entsteht ein individueller Stil, der eine harmonische Einheit mit den zuvor gewählten Farben erzeugt. Gleichzeitig bedeutet es: Die Phase, in der grelle Farben ins Auge springen ist eindeutig vorbei. Lagom verlangt Bodenständigkeit und Wärme. Auch unnötige Dekorationsstücke sind hier nicht erwünscht. Jeglicher Kleinkram verschwindet also. Lediglich einzelne Akzente werden gesetzt. Diese können aber ruhig etwas ausgefallen sein. Ideal sind zum Beispiel Dekorationsgegenstände aus Treibholz.
Stattdessen wird Licht gezielt eingesetzt, um Atmosphäre zu schaffen. Wenn Sie gerade beim Hausbau sind, dann planen Sie große Fenster ein, die die Räume großzügig beleuchten. Hier sind warme LED-Strahler gefragt, die das Farbkonzept intelligent ergänzen. Zusätzlich sind Pflanzen statt sinnloser Dekorationsartikel gefragt. Denn in das naturnahe Wohnkonzept passen sie wunderbar. Sollten Sie tatsächlich keinen grünen Daumen haben, dürfen es ausnahmsweise auch Kunstpflanzen sein, die den Raum bereichern. Andererseits gibt es sehr viele pflegeleichte Pflanzen ohne besondere Ansprüche. Probieren Sie sich aus!
Hygge im Vergleich zu Lagom
Seit einiger Zeit wird bereits davon gesprochen, dass der Wohntrend Hygge nun von Lagom abgelöst wird. Auch wenn sich beide Wohnstile ähneln, verzichtet Lagom eindeutig auf Accessoires, die von vielen Kerzenständern und Vasen geschaffen wird. Während bei Hygge die Gemütlichkeit im Vordergrund steht, sucht Lagom die schlichte Präsenz und verzichtet bewusst auf alles Unnötige. Auch Hygge kommt aus Skandinavien und trägt den nordischen Stil in sich. Deshalb ist Licht auch ein wichtiger Gestaltungsfaktor.
Lagom wird Sie mit Sicherheit ansprechen. Denn dieser Wohnstil sucht die Harmonie im Leben, die Ausgeglichenheit des Tages und bewusste Gedanken, sich für das wichtige im Leben zu entscheiden. Dieser schmal gehaltene Wohnstil ist sicherlich eine große Hilfe für all jene, die Ordnung in ihr Leben bringen wollen, um die Harmonie des Tages zu spüren.