Aufgrund der immer weiter steigenden Energiekosten interessieren sich auch immer mehr Menschen für Anlagen, die Strom mithilfe der Sonne erzeugen können. Damit erweitert sich auch das Sortiment an Solaranlagen für Privatleute, und es gibt inzwischen zahlreiche Spezialisten, die individuell abgestimmte Solarsysteme anbieten. Worauf bei der Auswahl und der Konfiguration zu achten ist, erklären wir hier.
Die Solarstromanlage fürs Eigenheim sorgfältig planen
Als ersten Schritt sollte man einen Plan für das komplette Solarstromsystem anfertigen, bevor die Installation beginnt. Dabei muss auch entschieden werden, ob die Solaranlage alle Haushaltsgeräte, Beleuchtungen etc. im Haus mit Strom versorgen soll, oder ob diese nur in Notfallsituationen oder als Backup-System zum Einsatz kommen wird.
Manch einer braucht die Anlage auch, um beispielsweise sein einsam gelegenes Wochenendhaus mit Energie zu versorgen, da dieses keinen Zugang ans öffentliche Stromnetz hat. Wieder andere wollen ein Stromsystem aufbauen, das es ihnen erlaubt, überschüssige Elektrizität an die örtliche Stromgesellschaft zu verkaufen. All diese Lösungen sind möglich, setzen allerdings unterschiedliche Bauteile voraus, aus denen die Solaranlage bestehen muss, um ausreichend Strom zu erzeugen und die besonderen Anforderungen zu erfüllen.
Ein einfaches Notfallsystem, das nur wenige Lampen mit Elektrizität versorgen soll, benötigt nur eine begrenzte Solarstromanlage, welche bereits ab ca. 400 Euro installiert werden kann. Aufwendige Systeme, die alle Beleuchtungen und elektrischen Anlagen im Haus versorgen sollen können hingegen fünfstellige Summen verschlingen – je nachdem, welche Energieleistung benötigt wird. Wer plant, den erzeugten Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen, muss einen qualitativ hochwertigen Spannungsumwandler installieren und benötigt zudem ein Spannungsmessgerät. Der Wechselrichter wird für die Umwandlung des Gleichstroms in Wechselstrom benötigt und muss in genauer Übereinstimmung mit dem Netzstrom eine klare Sinuswelle anzeigen. Beliebt sind hierfür beispielsweise die robusten und weit verbreiteten SMA Wechselrichter.
Bauteile für eine solarbetriebene Hausstromanlage
Wer seinen Privathaushalt mit Solarstrom versorgen will, der benötigt – unabhängig von der Größe der Anlage und der KW-Leistung, die erzeugt werden soll – die im Folgenden aufgelisteten Bauteile. Alle Komponenten müssen in ihrer Kapazität auf die beabsichtigte Stromleistung auf abgestimmt sein. Im Internet oder im örtlichen Handwerkerverzeichnis finden sich zahlreiche Fachfirmen, die gerne bei der individuellen Ausgestaltung einer häuslichen Solarenergieanlage behilflich sind.
Batterieblock
Batterien werden benötigt, um die elektrische Energie, die durch die Solarmodule während des Tages erzeugt wurde, zu speichern. Sie sollten parallel geschaltet sein. Es empfehlen sich zudem moderne Ausführungen, bei denen sich der Nutzer nicht um entstehendes Wasserstoffgas oder um trockenlaufende Flüssigkeitsstände sorgen muss, wenn die Anlage über mehrere Monate unbeobachtet arbeitet.
Solarkollektor
Hier ist auf die passende Größe oder Leistungsstärke zu achten. Die Solarmodule sollten in einer nach Süden gerichteten Position installiert werden, so dass die Zeit zwischen 11 Uhr und 14 Uhr optimal zur Stromproduktion ausgenutzt werden kann. Die Kollektoren teurer Anlagen können sich eigenständig drehen und so der Sonne folgen.
Spannungsregler
Dieses Gerät sorgt für das Aufladen der Batterien und gewährleistet gleichzeitig, dass sie nicht überladen werden. Der Regler verhindert ebenfalls, dass Elektrizität wieder zurück zu den Solarmodulen fließt, wenn diese gerade keinen Strom erzeugen. Tipp: Es empfiehlt sich, gleich ein Gerät zu erwerben, welches so leistungsstark ist, dass es zusätzliche Solarmodule verkraften kann – für den Fall, dass man in Zukunft weitere Kollektoren hinzufügen möchte.
Wechselrichter
Ein Muss, wenn man vorhat, Wechselstromgeräte oder Beleuchtungen zu betreiben. Im Handel finden sich gute und preiswerte Umwandler, die eine Sinuswelle liefern und die meisten Haushaltsgeräte zum Laufen bringen (siehe Tipp oben).
Einspeisezähler
Der sogenannte Einspeisezähler ist ebenso ein Muss, wenn geplant ist, überschüssige Energie in ein anderes Netz einzuspeisen. Dazu abschließend ein Tipp: Man ist diesbezüglich gut beraten, den Netzbetreiber anzurufen, um zu erfahren, welche Anlagen in der betreffenden Region geprüft sind und empfohlen werden.