Bauschutt richtig entsorgen

Bauschutt richtig entsorgen

Wenn Sie in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung renovieren oder umbauen, fallen unweigerlich große Mengen an Bauschutt an. Doch was genau zählt eigentlich alles zu Bauschutt und wie entsorgt man ihn korrekt? Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Punkte rund um das Thema Bauschuttentsorgung.

Bauschutt besteht hauptsächlich aus mineralischen Baustoffen wie Steinen, Beton, Ziegeln, Estrich, Kacheln und Fliesen. Laut den LAGA-Richtlinien gibt es verschiedene Grade der Verunreinigung (Z 0 bis Z 5), die bestimmen, wie der Bauschutt entsorgt werden muss. Unter die Kategorie „Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik“ mit der Abfallnummer AVV 17 01 07 fällt reiner, sortenreiner Bauschutt.

Für die Entsorgung von Bauschutt gibt es verschiedene Möglichkeiten. Kleinere Mengen können oft kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr auf dem Wertstoffhof abgegeben werden. Die maximale Annahmemenge liegt hier häufig bei 100 Litern. Für größere Mengen empfiehlt sich das Mieten eines Bauschuttcontainers. Die Kosten hierfür beginnen bei etwa 300 Euro, je nach Containergröße und Standzeit.

Wichtig ist, dass der Bauschutt sortenrein getrennt wird. Verunreinigungen mit anderen Materialien wie Holz, Kunststoff oder Metall führen zu höheren Entsorgungskosten. Auch Sonderabfälle wie asbesthaltige Baumaterialien müssen gesondert entsorgt werden und erfordern die Beauftragung eines Fachbetriebs. Denn Asbest ist seit 1993 in Deutschland verboten und darf nur von zertifizierten Unternehmen fachgerecht entsorgt werden.

Beachten Sie auch, dass für das Aufstellen von Containern auf öffentlichen Verkehrsflächen oft eine kostenpflichtige Genehmigung erforderlich ist. Die Gebühren richten sich nach der Größe des Containers und der Dauer der Standzeit. Planen Sie dies also unbedingt mit ein, wenn Sie die Entsorgung Ihres Bauschutts kalkulieren.

Was ist Bauschutt und was gehört dazu?

Bauschutt und Baumischabfall gehören zur Hauptkategorie 17 der Bau- und Abbruchabfälle laut Abfallverzeichnis-Verordnung. Doch was genau versteht man unter Bauschutt und welche Materialien zählen dazu?

Definition von Bauschutt

Als Bauschutt werden mineralische Baustoffe bezeichnet, die bei Bauarbeiten, Renovierungen oder Abrissen anfallen. Dazu gehören beispielsweise Mörtelreste, Ziegel, Beton, Schutt, Zement, Natursteinelemente, Keramik und Fliesen. Diese Materialien haben ein großes Recyclingpotenzial und können in Brechanlagen zu wertvollen Recyclingprodukten wie Recyclingbeton oder Straßenbaumaterial verarbeitet werden.

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Materialien, die als Bauschutt gelten

Zu den gängigsten Materialien, die als Bauschutt eingestuft werden, zählen:

  • Ziegel und Mauersteine
  • Beton und Betonbruch
  • Fliesen und Keramik
  • Estrich und Mörtelreste
  • Natursteine wie Granit oder Sandstein
  • Eternit (asbestfreie Faserzementplatten)

Um eine effiziente Verwertung zu gewährleisten, ist es wichtig, den Bauschutt sortenrein zu trennen und zu sammeln. So können die einzelnen Fraktionen optimal aufbereitet und wiederverwendet werden.

Unterscheidung zwischen Bauschutt und anderen Bauabfällen

Nicht alle Abfälle, die auf einer Baustelle anfallen, zählen zum Bauschutt. Baumischabfall wie Glasreste, Bauholz, Altmetalle, Gipsreste, Porenbeton, Kunststoffe, Türen, Fenster und Bodenbeläge gehören zu einer separaten Kategorie. Ebenso muss man Eternit richtig entsorgen. Die Entsorgungskosten für Baumischabfall sind aufgrund des höheren Aufwands beim nachträglichen Sortieren deutlich höher als für sortenreinen Bauschutt.

Durch eine gewissenhafte Trennung von Bauschutt und Baumischabfall können Bauherren und Unternehmen nicht nur Entsorgungskosten sparen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz leisten.

Möglichkeiten der Bauschuttentsorgung

Bei der Entsorgung von Bauschutt und Bauabfällen stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung. Je nach Menge und Art des anfallenden Bauschutts können Sie diesen entweder bei einem Wertstoffhof oder Recyclinghof abgeben oder einen speziellen Bauschuttcontainer mieten. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Ihr Bauschutt fachgerecht und umweltfreundlich entsorgt wird.

Abgabe beim Wertstoffhof oder Recyclinghof

Wenn Sie nur geringe Mengen an Bauschutt zu entsorgen haben, ist die Abgabe bei einem Wertstoffhof oder Recyclinghof eine praktische Lösung. Viele Recyclinghöfe nehmen bis zu einem Kubikmeter Bauschutt und Bauabfälle an. Die Kosten belaufen sich in der Regel auf circa 3,50 Euro pro angefangene 100 Liter, wobei der Höchstpreis für einen Kubikmeter bei 35,00 Euro liegt. Beachten Sie jedoch, dass nicht jeder Recyclinghof Baumischabfall annimmt. Es empfiehlt sich daher, dies im Vorfeld zu prüfen.

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Mieten eines Bauschuttcontainers

Für größere Mengen an Bauschutt oder bei umfangreichen Baumaßnahmen ist das Mieten eines Bauschuttcontainers die beste Wahl. Die Kosten für einen Container variieren je nach Größe und Region. Für einen 1 m³ Bauschuttcontainer sollten Sie inklusive Transport und Entsorgung mit mindestens 100 Euro rechnen, für 5 m³ etwa 250 Euro und für 7 m³ mindestens 300 Euro. In dicht besiedelten Wohngebieten ist ein abschließbarer Container mit Deckel empfehlenswert, um zu verhindern, dass Fremde ihren Müll darin entsorgen. Bedenken Sie, dass verschließbare Container meist etwas teurer sind, sich aber langfristig lohnen können.

Regelungen für Großbaustellen

Auf Großbaustellen gelten besondere Vorschriften für die Entsorgung von Bauschutt. Ab einer gewissen Menge oder bei Verdacht auf Verunreinigungen ist es verpflichtend, den Bauschutt analysieren zu lassen. Dadurch wird sichergestellt, dass keine gefährlichen Stoffe wie Asbest oder künstliche Mineralfasern enthalten sind. Bauabfälle über einem Kubikmeter müssen einem zertifizierten Entsorgungsunternehmen oder einer Sortieranlage übergeben werden. Durch die fachgerechte Trennung und Entsorgung der Bauabfälle können wertvolle Ressourcen wiederverwertet und die Umwelt geschont werden.

Bauschutt richtig entsorgen – Tipps und Tricks

Eine ordnungsgemäße Entsorgung von Bauschutt ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch wichtig für den Umweltschutz und die Förderung der Kreislaufwirtschaft. Dabei gilt es einige Dinge zu beachten, um Kosten zu sparen und die Wiederverwertung zu optimieren.

Trennung von Bauschutt und anderen Abfällen

Um Bauschutt effizient zu recyceln, ist eine sortenreine Trennung der Materialien unerlässlich. Private Sanierer und Renovierer sollten darauf achten, Bauteile wie Ziegel, Holzbalken, Fenster und Türen sorgfältig voneinander zu trennen. Besondere Vorsicht ist bei gefährlichen Stoffen wie Asbest und künstlicher Mineralwolle geboten, die separat entsorgt werden müssen. Eine professionelle Unterstützung kann hierbei hilfreich sein und langfristig Kosten sparen.

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Vorbereitung und Planung der Entsorgung

Eine gründliche Vorbereitung und Planung der Bauschuttentsorgung ist wichtig, um den behördlichen Vorschriften zu entsprechen und die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Informieren Sie sich über die geltenden Gesetze wie die Abfallverzeichnis-Verordnung und das Kreislaufwirtschaftsgesetz sowie über lokale Bestimmungen. Viele Gemeinden und Unternehmen bieten spezielle Programme für eine umweltfreundliche Entsorgung an. Nutzen Sie diese Angebote, um die Umweltbelastung zu reduzieren und wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen.

Kostenfaktoren bei der Bauschuttentsorgung

Die Entsorgungskosten für Bauschutt sind in den letzten Jahren um 10 bis 15 Prozent gestiegen, lokal sogar bis zu 40 Prozent. Gemischte Abfälle im Gewerbebereich können 2- bis 3-mal teurer sein als sortenreine Stoffe. Die Kosten für einen 7-Kubikmeter-Container liegen zwischen 350 und 700 Euro, je nach Reinheit des Abfalls. Durch eine konsequente Trennung und Wiederverwendung von Bauteilen lassen sich jedoch erhebliche Summen einsparen.

Recycling und Wiederverwertung von Bauschutt

In Deutschland wurden 2020 rund 77 Millionen Tonnen Bauschutt für das Recycling gesammelt, woraus etwa 63 Millionen Tonnen recyceltes Material gewonnen werden konnten. Bei korrekter Trennung können bis zu 94 Prozent des ursprünglichen Materials wiederverwertet werden, nur 6 Prozent müssen auf Spezialdeponien entsorgt werden. Ab August 2023 soll die Ersatzbaustoffverordnung (EBV) das Bauschutt-Recycling weiter verbessern und den Einsatz von Sekundärbaustoffen fördern. Eine fachgerechte Entsorgung schont somit Ressourcen, reduziert den Bedarf an neuen Abbauflächen und senkt CO2-Emissionen.

Fazit

Die fachgerechte Entsorgung von Bauschutt ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung. Durch konsequentes Trennen und Entsorgen der Abfälle können bis zu 90% des anfallenden Bauschutts in Deutschland recycelt werden. Recyclingbaustoffe sind oft kostengünstiger als neu produzierte Materialien und helfen dabei, die Menge an Abfällen, die auf Deponien entsorgt werden müssen, erheblich zu reduzieren.